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Til Schweiger in Belarus: Werbung für Krypto – driftet er jetzt gänzlich ab?

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Ganz schön abgedreht: In Belarus lässt ein Blockchain-Unternehmen BMW-Autos für Werbung driften – und Til Schweiger ist mittendrin. 33 Jahre nach der deutschen Actionkomödie "Manta, Manta" ist Schauspieler Til Schweiger wieder Attraktion bei Filmaufnahmen, in denen richtig Gummi gegeben wird: Im autokratisch regierten Belarus macht er PR für ein Start-up. Während ein düsteres Foto in Til Schweigers Instagram-Account Fans in Sorge versetzte , ob er noch lebt, tauchten auf Telegram Bilder auf, die Schweiger sehr fidel zeigen: Er kam am Flughafen von Minsk in Weißrussland an und plauderte dort offenbar gelöst. Kurz nachdem ein belarussischer Blogger diese Fotos gepostet hatte, überschlugen sich die Medien in Belarus mit Schlagzeilen zu Schweiger. So kam heraus, dass der Kinostar beim Dreh eines Werbefilms vor Ort eine Rolle spielt. Zentrum von Minsk gesperrt für Aufnahmen Auf den Bildern war zu sehen, dass Schweiger von Menschen empfangen wurde, die Jacken mit dem Logo des Unternehmens Blockchain Sports trugen. Offenbar ist der 60-Jährige auf Einladung von Blockchain Sports nach Belarus gekommen. Das Start-up mit Sitz auf den Seychellen und Investoren aus dem arabischen Raum scheint gute Verbindungen zu den Behörden des autokratischen Staates zu pflegen. In Deutschland griff zuerst der ARD-Journalist Jan-Henrik Wiebe das Thema auf. Blockchain Sports tourt mit einer kleinen BMW-Flotte durch das Land und lässt die Fahrzeuge an markanten Punkten und Sehenswürdigkeiten spektakulär "driften". So bezeichnet man eine Fahrtechnik, bei der die Autos in hohem Tempo durch enge Kurven schlittern. Es sind Profi-Fahrer aus Australien und Japan, die für Blockchain Sports vor Ort die Reifen durchdrehen und rauchen lassen. Letzte Station der Tour ist die Hauptstadt Minsk, wo eine Hauptverkehrsstraße für die Drift-Show gesperrt wurde. Geschäfte um digitalisierte Nachwuchsfußballer Die Firma des aus Belarus stammenden CEO Dmitry Saksonov ist auch im Motorsport tätig und arbeitet nach eigenen Angaben an einem System zur autonomen Steuerung eines Driftautos mithilfe künstlicher Intelligenz. In Belarus entsteht ein Film darüber. Bislang ist das Unternehmen vor allem damit aufgetreten, von Nachwuchsfußballtalenten in eigenen Akademien in Brasilien möglichst viele Daten zu sammeln und zu ihnen digitale Sammelkarten (NFTs) in der Blockchain anzulegen, um sie perspektivisch zu verkaufen. Das ist ein neuer und umstrittener Einnahmezweig im Profifußball. Dafür rührt es anhaltend die Werbetrommel. Zu einem "brasilianischen Karneval" in Belarus hat Blockchain Sports neben brasilianischen Jugendlichen der eigenen Akademie auch Werbeträger eingeflogen wie Romario, Weltmeister und Weltfußballer von 1994 und den 52-fachen deutschen Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi . Kuranyi lächelte von der Tribüne in Minsk Die Aufgabe des in Brasilien geborenen Kuranyi, Ex-Spieler von VfB Stuttgart , FC Schalke 04 , Dynamo Moskau und TSG Hoffenheim , war einfach: Bei einem Spiel des Teams "Blockchain Sports Football" gegen den belarussischen Zweitligisten "Uni X Labs Minsk" sollte er auf der Tribüne bei Selfies gute Miene machen. Gut drei Monate nach dem PR-Termin der beiden Ex-Fußballer ist Til Schweiger in Minsk offenbar eine größere Rolle zugedacht. Die belarussische Nachrichtenseite Onliner zitiert einen Sprecher von Blockchain Sports, der erklärt, Schweiger sei für die Mitwirkung an einem Werbevideo übers Driften eingeflogen worden. Zuvor hatten belarussische Medien darüber nur spekuliert: Schweiger könne der "Weltstar" sein, den die Firma als Mitwirkenden angekündigt hatte. Auf Instagram postete das Unternehmen dann selbst Bilder von Schweigers Ankunft im Land. In einem weiteren Beitrag behauptete die Firma dann, man habe das eigentlich noch geheim halten wollen. Der Schauspieler selbst hat auf eine Anfrage von t-online nicht reagiert. In der Vergangenheit hat er nicht nur gute Erfahrungen im russischen Sprachraum gemacht: Vergangenes Jahr berichtete t-online exklusiv über ein russisches Filmprojekt, bei dem Til Schweiger Angela Merkels Vater Horst Kasner spielen sollte. Er selbst hielt die Idee für interessant, war nach seinen Worten aber gar nicht für die Rolle angefragt worden. Die russischen Projektverantwortlichen wiederum stellten das anders dar. Mehr dazu hier. Immerhin: Ins Schleudern hatte ihn auch das nicht gebracht.