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Октябрь
2024

Kroos auf Abstand zu Real: „Gefahr, dass Carlo sagt: ‚Jetzt bleibst du‘“

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Kroos spielte insgesamt vier Jahre unter Ancelotti – Foto: Ryan Pierse/Getty Images

„Vielleicht sage ich in fünf Jahren: Es war ein Jahr zu früh“

MADRID. Sein Leben sieht jetzt anders aus. Wenn Toni Kroos seine Kinder morgens in Madrid zur Schule fährt, fährt er danach nicht direkt weiter zum Trainingsgelände von Real – sondern einfach wieder nach Hause. Der 34-Jährige genießt nach seinem Karriereende im Juli seinen fußballerischen Ruhestand, wenngleich ihn seine privaten Projekte wie die Kleinfeld-Liga Icon League oder die eigene Akademie auf Trab halten.

Ob er aber vielleicht nicht doch mal wieder Lust hat, bei den Königlichen ganz locker nur mitzutrainieren? Auf Profi-Level ist das natürlich ein unrealistisches Szenario. Kroos sagte im „A bis Z“-Podcast der Brüder Alexander und Mischa Zverev: „Ich weiß jetzt nicht, ob die es dann jetzt so geil finden, wenn ich einmal in der Woche da anklopfe und sage: ‚Heute mache ich mal mit.‘ Dann besteht aktuell glaube ich auch die Gefahr, dass Carlo sagt: ‚Nee, jetzt bleibst du auch hier.‘ (lacht) Deswegen halte ich mich da jetzt erstmal fern.“

Wie hinlänglich bekannt, hat sich der nun ehemalige Mittelfeldregisseur bewusst dazu entschlossen, dann aufzuhören, wenn er noch auf einem hohen Niveau Fußball spielt. „Vielleicht sage ich in fünf Jahren: Es war ein Jahr zu früh. Kann sein. Aber es hat sich jetzt einfach richtig angefühlt“, unterstrich der gebürtige Greifswalder, dessen Nachfolge Real bereits zuvor mit anderen Spielertypen wie Federico Valverde, Jude Bellingham, Aurélien Tchouaméni oder Eduardo Camavinga mehr oder weniger geklärt hatte.

Toni Kroos lobt Real Madrid für sanften Umbruch

Der sanfte Umbruch mit oftmals nur punktuellen Veränderungen pro Saison imponiert Kroos. „In den letzten Jahren hat der Präsident es gut gemacht. Sie haben sehr schlau Kader zusammengestellt, sehr schlau Transfers getätigt, sehr schlaue Übergänge geschafft. Wir haben in den Jahren sehr, sehr viel Qualität immer wieder ersetzen müssen. Das ist Qualität, wo alle gesagt haben: Die kannst du gar nicht ersetzen. (Cristiano) Ronaldo ist gegangen, (Sergio) Ramos, (Karim) Benzema. Trotzdem haben wir weiter gewonnen. Das haben sie wirklich gut gemacht. Wenn man meist schon zwei, drei Jahre vorher das Gefühl hatte, okay, der hat jetzt noch zwei gute Jahre, wurde da schon wieder gesucht nach einem Nachfolger. Es wurde ein junger Nachfolger geholt und aufgebaut. Sobald der dann nicht mehr da war, hattest du den Jungen schon relativ fertig. Er hatte schon Einsatzzeit, er hatte die Qualität. Es ist ein Rädchen ins andere gegriffen. Das hat natürlich viel mit Planung zu tun, aber eben auch ganz viel mit Qualität an sich“, erklärte er.

Trotz der verschiedenen Konstellationen erlebte Kroos mit dem weißen Ballett immer wieder beeindruckende Siege, nicht selten per denkwürdiger Aufholjagd. „Wir haben so viele Spiele gedreht, ohne dass wir die bessere Mannschaft waren. Da zählt dann auch natürlich nicht nur immer nur das, was mit den Beinen ist, sondern auch zwischen den Ohren. Wenn du in diesen Momenten stabil bist und deine beste Version abrufen kannst, dann macht dich das noch mal einen Tick besser“, meinte der sechsfache Champions-League-Triumphator.

Toni Kroos: „Real Madrid auch Entertainment, auch Show“

Er selbst war dabei immer eine Konstante. Zehn Jahre lang Stammspieler, zehn Jahre lang verlässlich ohne große Formschwankungen. „Ich war mir immer bewusst: Mit elf Toni Kroos gewinnst du gar nichts. Aber ich wusste: Ohne einen Toni Kroos vielleicht auch nicht. Deshalb habe ich immer versucht, meine Leute in Position zu bringen, wo sie am besten sind und uns damit die Spiele gewinnen. Davon profitieren wir alle. Das Denken habe ich mir in all den zehn Jahren behalten“, so Kroos. Und „außerhalb des Platzes habe ich immer versucht, der zu sein, der ich bin. Real Madrid ist natürlich auch Entertainment, natürlich auch Show. Früher wurden sie immer ‚Die Galaktischen‘ genannt. Da noch einer für 100 Millionen und das und das. Trotzdem habe ich immer versucht, der zu sein, der aus Norddeutschland kommt und mein Ding durchzuziehen, weil ich mich so nicht sehe“, sagte die Ikone, die sich nach der Dekade besonders gerne an das Zusammenspiel mit Luka Modrić und Casemiro erinnert. Sechseinhalb Jahre lang hatten sie ein kongeniales Mittelfeld-Trio im 4-3-3 gebildet.

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