Die Frauen-Teamsportarten in Deutschland hinken ihren männlichen Pendants in vielen Bereichen noch immer hinterher. Die fünf größten deutschen Mannschaftssportverbände wollen die Lücke schließen.
Svenja Brunckhorsts Erinnerungen an die magische Olympianacht von Paris sind noch immer lebendig. “Ich bekomme jedes Mal wieder Gänsehaut”, sagte die 3×3-Olympiasiegerin in Berlin. Bei den Sommerspielen hatte die frühere Basketballerin mit Gold für einen Höhepunkt gesorgt, in der Karriere nach der Karriere ist die langjährige Nationalmannschaftskapitänin inzwischen aber mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert.
Als neue Managerin für den Mädchen- und Frauenbasketball bei Alba Berlin befasst sich die 32-Jährige im Alltag mit der Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen oder der Verbesserung der Hallen-Infrastruktur. Im Kleinen setzt sich Brunckhorst so zur Lösung einer viel größeren Problematik ein: Dem Frauen-Teamsport fehlt es in vielen Bereichen an nachhaltig professionellen Strukturen.
Eine Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern herrscht in vielen Disziplinen nicht. “Ich möchte etwas zurückgeben, als Vorbild dienen und Teil der Weiterentwicklung sein”, sagte Brunckhorst, als sie am Mittwoch unweit des Berliner Regierungsviertels bei der zweiten Frauen-Teamsportkonferenz mit namhaften Vertretern aus Sport, Politik, Medien und Wirtschaft – darunter auch DBB-Präsident Ingo Weiss – diskutiert.
Die Interessensgemeinschaft der fünf größten deutschen Mannschaftssportverbände (Fußball, Eishockey, Basketball, Handball, Volleyball) war zusammengekommen. Es gab viel zu bereden: Strukturen, Professionalisierung, Nachwuchs, Sichtbarkeit – die Frauen-Teamsportarten stehen in Deutschland in weiten Teilen im Schatten ihrer männlichen Pendants.