Hurrikan "Milton": Sturm könnte Küste in Florida für immer verändern
Millionen Menschen sollen sich vor "Milton" in Sicherheit bringen. Experten glauben, der Sturm könne die Küste für immer verändern. Alle Entwicklungen im Newsblog. "Milton" könnte Floridas Küstenlinie nachhaltig verändern 16.38 Uhr: Das wichtigste US-Institut für amtliche Kartografie (USGS) warnt vor der Kraft des Hurrikan Milton. In einer Mitteilung heißt es vonseiten der Experten, "Milton" könne die Küstenlandschaft Floridas für immer verändern. Grund dafür sei – neben der Kraft des Sturms – auch die Zerstörung, die Hurrikan "Helene" im September anrichtete. "Die Westküste Floridas wurde bereits überflutet, die Dünen sind vollständig erodiert", warnt das USGS. Experten: Schäden in Höhe von 60 Milliarden Dollar durch "Milton" 15.34 Uhr: Der Hurrikan "Milton" könnte der Versicherungsbranche nach der Schätzung von Experten einen Schaden von 60 Milliarden Dollar einbrocken. Das könnte im Jahr 2025 einen Anstieg der Rückversicherungspreise auslösen, erklärten Analysten von RBC Capital am Mittwoch. Ein versicherter Schaden von 60 Milliarden Dollar entspräche der von Hurrikan "Ian" verursachten Summe, der Florida im Jahr 2022 traf. Der Betrag sei für den Sektor "sehr verkraftbar." Die RBC-Analysten sehen auch positive Effekte für die Branche: "Bessere Vertragsbedingungen für Rückversicherungen, eine breitere Diversifizierung der Erträge und größere Reservepuffer sollten dem Sektor eine bessere Ausgangslage verschaffen als zuvor", erklärten die RBC-Analysten, die deshalb mit steigenden Aktienkursen rechnen. Rückversicherer legen für viele Versicherungsverträge ihre Preise zum 1. Januar fest. Dem Forschungsinstitut Swiss Re Institute zufolge kommt Ian nach Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 auf den zweitgrößten durch einen Wirbelsturm hervorgerufenen versicherten Schaden. Erstversicherer und Rückversicherer, die die Erstversicherer absichern, haben auf die steigenden Schäden durch Naturkatastrophen in den vergangenen Jahren mit Prämienerhöhungen und dem Ausschluss risikoreicherer Geschäfte reagiert. Analysten von Barclays hatten zuvor die drohenden Schäden durch Milton auf über 50 Milliarden Dollar geschätzt. Evakuierungsfenster in Florida schließt sich langsam 13.56 Uhr: Wer jetzt noch gefährdete Gebiete in Florida verlassen will, sollte sich nach Angaben der lokalen Presse beeilen. Wie verschiedene Medien, unter anderem die "Tampa Bay Times" berichten, schließen wichtige Brücken am Mittwochnachmittag (Ortszeit). Freizeitparks in Orlando schließen 12.49 Uhr: Die großen Freizeitparks in Orlando, Disney World, Universal Orlando und SeaWorld, schließen am Mittwoch ihre Pforten. Damit tun sie es dem Flughafen von Orlando gleich, der den Betrieb ebenfalls einstellt. Ursprünglich hatte Disney World geplant, den Betrieb des Freizeitparks weiterlaufen zu lassen. Aufgrund der Vorhersagen habe man sich allerdings dagegen entschieden, zitiert die "Huff Post" einen Sprecher. Hurrikan "Milton" befeuert Verbreitung von Falschnachrichten 11.52 Uhr: Während sich die Menschen im Südosten der USA auf den herannahenden Hurrikan "Milton" vorbereiten, nimmt die politische Diskussion über den Umgang mit Falschnachrichten und Verschwörungstheorien zu. Zwar sei es nicht ungewöhnlich, dass Naturkatastrophen Gerüchte befeuerten, zitierten US-Medien die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Mit dem aktuellen Ausmaß habe sie aber nicht gerechnet: "Es ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe." Menschen in den betroffenen Gebieten würden durch kursierende Gerüchte davon abgehalten, Hilfe zu suchen. Deshalb hat die Behörde eine Webseite eingerichtet, auf der Falschnachrichten widerlegt werden – etwa die Behauptung, die Katastrophenschutzbehörde verhindere in Florida Evakuierungen. "Das ist ein schädliches Gerücht, das Leben in Gefahr bringen kann", heißt es auf der Seite, "wenn Sie zur Evakuierung aufgefordert werden, tun Sie das sofort." Fast sieben Millionen Menschen zur Flucht aufgerufen 10.59 Uhr: Nahezu sieben Millionen Menschen in Florida sind dazu aufgerufen, ihre Häuser angesichts der Gefahr durch Hurrikan "Milton" zu verlassen. Der Nationale Hurrikan-Dienst der Vereinigten Staaten aktualisierte seine Warnungen entsprechend. Verpflichtende Evakuierungszonen gelten demnach für die Großstädte Tampa, Sarasota, Daytona Beach und Fort Myers sowie für die umliegenden Regionen. Bereits am Dienstag gab es kilometerlange Staus auf den ausgewiesenen Fluchtrouten, mehrere Nutzer des Kurznachrichtendienstes X schreiben, an vielen Tankstellen an Floridas Westküste gebe es kein Benzin mehr zu kaufen. Nasa: "Milton" bricht Rekord 10.01 Uhr: Hurrikan "Milton" hat in den vergangenen 48 Stunden einen Rekord gebrochen, meldet die US-Weltraumbehörde Nasa. Kein anderer bekannter Hurrikan im Atlantik habe sich so schnell von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie fünf entwickelt, schreibt die Nasa auf dem Kurznachrichtendienst X. Analyse: Hurrikan "Helene" schlimmer durch Klimawandel 9.31 Uhr: Die Klimakrise hat einer Analyse zufolge die heftigen Regenfälle und Windgeschwindigkeiten des Hurrikans "Helene" in den USA noch verstärkt. Ohne die menschengemachten Klimaveränderungen wäre der Wind um etwa elf Prozent schwächer und der Regen um etwa zehn Prozent geringer ausgefallen, heißt es in einer Schnellanalyse der Wissenschaftler-Initiative World Weather Attribution. "Helene" war vor knapp zwei Wochen auf Florida getroffen. Weit über 200 Menschen kamen durch den Sturm ums Leben. Und der nächste Hurrikan ist schon da: "Milton" gilt ebenfalls als ein besonders starker Hurrikan. Solche mächtigen Wirbelstürme seien heutzutage in der Region rund zweieinhalbmal so wahrscheinlich wie in vorindustriellen Zeiten, heißt es in der Schnellanalyse. Astronauten bleiben wegen "Milton" länger auf der ISS 8.14 Uhr: Wegen des auf den US-Bundesstaat Florida zusteuernden Hurrikans "Milton" müssen vier Raumfahrer einige Tage länger als geplant im All bleiben. Die "Crew 8" – bestehend aus den Nasa-Astronauten Matthew Dominick, Michael Barratt und Jeanette Epps sowie dem Kosmonauten Alexander Grebenkin – hatte eigentlich schon am Montag von der Internationalen Raumstation ISS abdocken sollen. Weil ihre "Crew Dragon"-Kapsel aber vor der Küste Floridas im Meer landen soll, sei die Rückkehr nun erst einmal auf Sonntag verschoben worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Die "Crew 8" ist seit März an Bord der ISS. Zuvor hatte die Nasa bereits den eigentlich für Donnerstag geplanten Start der Raumsonde "Europa Clipper" zum Jupitermond Europa vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida wegen des herannahenden Hurrikans vorerst abgesagt. "Milton" zieht an Halbinsel Yucatán vorbei 8:00 Uhr: In der Nacht von Montag auf Dienstag ist Hurrikan "Milton" an der mexikanischen Halbinsel Yucatán vorbeigezogen und hat dort nur leichte Schäden hinterlassen. Nutzer des Kurznachrichtendienstes X berichten zwar von starken Winden und hoher Blitzintensität, viel Zerstörung gebe es allerdings nicht.