Nationalmannschaft: Karazor entscheidet sich für Türkei statt Deutschland
Atakan Karazor hat sich in den Fokus der deutschen Nationalmannschaft gespielt. Doch der VfB-Kapitän hat sich wohl für eine andere Landesauswahl entschieden. Die Entscheidung, für welches Land Atakan Karazor künftig als Nationalspieler auflaufen wird, ist offenbar gefallen. Wie der Pay-TV-Sender Sky berichtet, wird der Kapitän von Bundesligist VfB Stuttgart in absehbarer Zeit erstmals das Trikot der türkischen Auswahl überstreifen. Er soll für die anstehenden Länderspiele gegen Montenegro und Island nominiert werden. Kommt Karazor in den Nations-League-Partien dann zum Einsatz, ist seine Entscheidung endgültig zementiert. Der 27-Jährige wäre eigentlich auch für Deutschland spielberechtigt, wurde in Essen geboren. Bundestrainer Julian Nagelsmann soll sich mit Karazor durchaus beschäftigt haben. Doch die Möglichkeit, den Mittelfeldmann zur DFB-Elf einzuladen, dürfte nun verpufft sein. Karazors finale Entscheidung pro Türkei soll nach einem Gespräch mit Verbandspräsident Ibrahim Hacıosmanoglu und Sportdirektor Ceyhun Kazancı gefallen sein. Doch dass er für das Geburtsland seiner Eltern spielen will, hatte er bereits vor zwei Jahren kundgetan. Karazor 2022: "Fühle mich der Türkei sehr verbunden" Karazor sprach 2022 mit der "Stuttgarter Zeitung" über Kontakt zum türkischen Verband. Mit dem damaligen Nationaltrainer Stefan Kuntz hatte er sich bereits ausgetauscht. "Das Interesse von Stefan Kuntz ehrt mich sehr und macht mich stolz", so Karazor. "Er hat sich persönlich bei mir gemeldet, wir hatten sehr gute Gespräche. Derzeit prüfen mein Anwalt und mein Berater die Voraussetzungen zum Erhalt der türkischen Staatsbürgerschaft." Die hatte Karazor damals nämlich noch nicht. Dass er sie jetzt besitzt, wäre die Grundvoraussetzung für eine Nominierung. In dem Interview 2022 stellte Karazor derweil bereits überaus klar: "Ich würde sehr gerne für die türkische Nationalmannschaft spielen. Wir sind eine sehr große Familie. Menschen, die ich liebe, leben in diesem Land. Ich spreche die Sprache und fühle mich der Türkei sehr verbunden". Die Möglichkeit, diese Verbundenheit auch auf dem Platz zu zeigen, dürfte Karazor bald erhalten.