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"Herrhausen: Der Herr des Geldes": Oliver Masucci als visionärer Wirtschaftsboss

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35 Jahre nach dem Mordanschlag an dem einflussreichen Bankier zeigt das Erste "Herrhausen". Oliver Masucci brilliert als Wirtschaftsboss.

Alfred Herrhausen (1930-1989) war ein meinungsstarker deutscher Manager und Vorstandssprecher der Deutschen Bank. Der gebürtige Essener starb bei einem Bombenattentat am 30. November 1989 in Bad Homburg vor der Höhe, Hessen. Die Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) bekannte sich zu diesem Anschlag, der Täter konnte aber nicht gefasst werden.

35 Jahre nach dem Mordanschlag zeigt das Erste nun den Zweiteiler "Herrhausen: Der Herr des Geldes", mit dem "das Leben, das Wirken und der tragische Tod einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaftsgeschichte" beleuchtet werden soll, wie ARD-Degeto-Geschäftsführer Thomas Schreiber zusammenfasst. "Wir erzählen keine Dokumentation, und doch erzählen wir eine größtmögliche Annäherung an das Geschehen jener Jahre", fügt er hinzu. "Mit unserer Miniserie möchten wir dem Publikum [...] auch die politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen jener Zeit nachvollziehbar machen", so Schreiber.

Darum geht's in dem Zweiteiler

Frankfurt 1987. Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (Oliver Masucci, 55) ist charismatisch, redegewandt, ungeduldig und hat Visionen für eine Modernisierung der Bank. Um diese durchsetzen zu können, will er an die Spitze des Traditionshauses. Unterstützt wird er dabei von seinem Assistenten Thomas Wasner (David Schütter, geb. 1991), dem ersten weiblichen Vorstandsmitglied Ellen Schneider-Lenné (1942-1996, gespielt von Bettina Stucky, 55) und seiner Ehefrau Traudl (Julia Koschitz, 49). Doch er hat auch viele Widersacher.

Als der Eiserne Vorhang bröckelt und die Deutsche Einheit denkbar wird, wagt Alfred Herrhausen sich auf gefährliches Terrain. Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017, gespielt von Sascha Nathan, 47) und US-Politiker Henry Kissinger (1923-2023, gespielt von Dov Glickman, 74) warnen ihn. Denn unterdessen bereite sich im Libanon eine RAF-Terrorzelle auf Anschläge vor ...

Oliver Masucci brilliert als Alfred Herrhausen

Den charismatischen Alfred Herrhausen verkörpert der gebürtige Stuttgarter Oliver Masucci. Den Schauspielerberuf erlernte er Anfang der 1990er Jahre an der Hochschule der Künste Berlin. Seine Theaterlorbeeren verdiente er sich unter anderem als Ensemblemitglied (2009-2016) des Wiener Burgtheaters.

In der Filmkomödie "Er ist wieder da" (2015) verkörperte der Sohn einer Deutschen und eines Italieners die Hauptrolle Hitler. In "Herrliche Zeiten" (2018), der Literaturverfilmung "Schachnovelle" (2021) und dem Episodenfilm "Enfant Terrible" (2020) spielte er ebenfalls die Hauptfiguren. Zu seiner beeindruckenden Filmografie zählen außerdem die Serien "4 Blocks" (2017-2018) und "Dark" (2017-2020) sowie der Oscar-Kandidat "Werk ohne Autor" (2018) und "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" (2019).

Über "Herrhausen" sagt Masucci: "'Herrhausen' ist ein globaler Politthriller und zeigt, wer alles Interesse daran hatte, ihn umbringen zu lassen." Als Zeitzeuge kann auch er sich an die Bilder erinnern, die vor 35 Jahren durch die Nachrichten gingen. "Ich interessiere mich für große historische Ereignisse, um die Gegenwart besser zu verstehen - und das Bild des schwer gepanzerten, zerbombten Mercedes in Bad Homburg hat sich mir schon als Junge ins Gedächtnis gebrannt", sagt der Schauspieler über das Unglücksfahrzeug, in dem Herrhausen starb.

Was den Zweiteiler auch für ihn so spannend macht, ist die nach wie vor große Undurchsichtigkeit des Verbrechens. "Das Attentat auf Alfred Herrhausen ist einer der mysteriösesten, politisch motivierten Morde der deutschen Geschichte. Der Hintergrund ist nicht auserzählt, es gibt zu viele Lücken", sagt Masucci und fügt einige Beispiele hinzu: "Bei den Recherchen erhielten wir nicht immer Behördeninformationen, ob national oder international. Auch die Stasi-Archive sind seltsam unergiebig, obwohl die DDR der RAF Unterschlupf gab, die sich zu dem Mord bekannte. Selbst das Wrack des Mercedes 500 SEL ist aus dem Werk in Untertürkheim verschwunden."

Die Ausstrahlungstermine

Der Zweiteiler "Herrhausen: Der Herr des Geldes" werden am 1. und 3. Oktober ab 20:15 Uhr und 21:45 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Die begleitende Dokumentation "Herrhausen - Die Macht des Bankers" zeigt der Sender im Anschluss an Teil zwei ab 23:45 Uhr.