Marathon World Cup 2024 – Lake Placid: Ergebnisse der Langstreckenrennen
Deutscher Erfolg beim Marathon-Weltcup in Lake Placid: Das parallel zum Cross-Country-Weltcup durchgeführte Rennen der Marathon-Weltcupserie über 100 Kilometer konnte Simon Schneller für sich entscheiden. Insgesamt fünf deutschen Fahrer unter den besten Zehn sorgten für äußerst erfolgreiches deutsches Gesamtergebnis. Bei den Damen triumphierte indes die Namibierin Vera Looser. Hier gibt’s alle Ergebnisse inklusive der finalen Wertung in der Weltcupgesamtwertung!
Drei Runden à 33 Kilometer über eine durchaus kontrovers diskutierte Strecke rund um Lake Placid galt es für die schnellsten Marathon-Expertinnen -und Experten des Mountainbikesports zu bewältigen: Weitestgehend auf breiten Pfaden der dortigen Langlaufloipen konzipiert, umfasste die Strecke in Lake Placid nur wenige technische Hindernisse und forderte dafür besonders physisch einiges von den Fahrerinnen und Fahrern ab.
Die Strecke war insgesamt etwas enttäuschend, da es sich um eine 33 km lange Runde handelte, von der 30 km über eine Cross-Country-Ski-Loipe führte – allerdings im Wald über holprigen Wiesen- und Waldboden. Der Rest bestand aus spaßigen, aber wenig fordernden Trails. Physisch war der Kurs jedoch extrem hart, ohne wirkliche Erholungsphasen, da es ständig bergauf und bergab ging. Ich habe selten in einem Marathon so viel Zeit in der höchsten Belastungszone verbracht – insgesamt etwa 40 Minuten mit über 490 Watt.
Simon Schneller
Damen: Looser mit zweitem Weltcuperfolg
Im Feld der Damen setzte sich nach 100 Kilometern die Namibierin Vera Looser durch und sicherte somit auf den letzten Metern noch die Weltcupgesamtwertung in der Marathon-Disziplin. Die bis dato Weltcupführende Lejla Njemcevic landete nämlich in Lake Placid nur auf dem dritten Rang und verlor damit entscheidende Punkte im Kampf um den Sieg. Tagesrang zwei sicherte sich indes die Niederländerin Rosa van Doorn, die sich damit auf den vierten Rang in der Gesamtweltcupwertung schob.
Die Entscheidung zugunsten von Looser in der Tageswertung fiel in Lake Placid dabei erst auf den letzten Metern: Im Zielsprint setzte sich die namibische Meisterin gegen Rosa van Dohrn durch, mit 30 Sekunden Rückstand folgte schließlich Lejla Njemcevic. Bis zur letzten 33 Kilometer langen Runde blieben die Spitzenfahrerinnen um die späteren drei Erstplatzierten eng beisammen, ehe es im finalen Umlauf zu mehreren Angriffen kam.
Looser, van Doorn und Njemcevic konnten sich von ihren Mitstreiterinnen zu diesem Zeitpunkt, Margot Moschetti aus Frankreich und Janina Wüst aus der Schweiz absetzen, wenig später verlor schließlich Njemcevic auch noch den Anschluss an das Spitzenduo Looser / van Doorn. Im Zielsprint hatte schließlich Looser die Nase vorn, was für die Namibierin den zweiten Weltcupsieg in diesem Jahr bedeutete. Die einzige deutsche Starterin im Rennen in Lake Placid, Stefanie Walter, belegte Rang zehn.
Ergebnisse Damen
lake_xcm_we_resultsWeltcupgesamtstand Marathon Damen
lake_xcm_we_standingsHerren: Schneller ist der Schnellste
Erster Weltcuperfolg für Simon Schneller in Lake Placid: Der deutsche Fahrer des Team Bulls setzte sich in einem sehr engen Rennen der Herren beim Marathon-Weltcup in Lake Placid durch und jubelte damit erstmals auf der höchsten internationalen Bühne. Im Zielsprint einer neunköpfigen Gruppe bewies Schneller kühlen Kopf und setzte sich zur richtigen Zeit an die Spitze. Rang zwei ging an den Tschechen Martin Stosek, Rang drei an den Italiener Fabian Rabensteiner. Letzterer sicherte sich mit seinem Podestplatz den Sieg in der Weltcupgesamtwertung und damit die Titelverteidigung in der Serienwertung.
Bis zum letzten Umlauf der drei 33 Kilometer-Runden in Lake Placid blieb das Spitzenfeld der Herren eng zusammen. Rund 15 Fahrer um alle großen Favoriten konnten sich frühzeitig absetzen und fuhren weitestgehend allesamt auch auf den letzten Kilometern um den Tagessieg. Einzelne Fahrer wie der Deutsche Simon Stiebjahn verloren unter dem Tempodiktat des Canyon Sidi-Trios Marc Stutzmann, Martin Stosek und Andreas Seewald schließlich den Anschluss an die Spitzengruppe, doch ganze neun Fahrer blieben bis auf die allerletzten Meter dicht zusammen.
Im Zielsprint setzte sich eingangs der letzten Kurve rund 100 Meter vor dem Ziel der Deutsche Simon Schneller an die Spitze und brachte sich damit in die bestmögliche Ausgangslage. Die Führung gab Schneller anschließend nicht mehr her und fuhr so zum umjubelten Sieg. Unmittelbar dahinter rollten Martin Stosek und Fabian Rabensteiner über den Zielstrich, sowie der Italiener Nicolas Samparisi, die beiden Deutschen Martin Frey und Jakob Hartmann, der Schweizer Marc Stutzmann und der deutsche Marathon-Meister Andreas Seewald. Rang zehn belegte mit 1:23 Minuten Rückstand der WM-Achte Simon Stiebjahn.
Das Rennen begann schnell und zügig, und schon bald waren wir nur noch etwa 15 Fahrer. Nach und nach wurde die Gruppe etwas kleiner, aber das Tempo blieb relativ konstant. In der dritten Runde waren wir noch zu neunt, wo die Fahrer von Canyon dann das Tempo deutlich erhöht haben. Mir war schnell klar, dass ich keine Attacken mehr fahren konnte, also habe ich mich auf den Sprint vorbereitet, falls es dazu käme.
Es gelang schließlich niemandem, sich abzusetzen, was entweder an der gleichmäßigen Stärke aller Fahrer oder den zu kurzen Anstiegen lag. Der Zielbereich war etwas unglücklich gestaltet – etwa 100 Meter vor dem Ziel ging es in einer scharfen 90-Grad-Kurve ums Eck. Da war klar: Wer vor der Kurve vorn ist, hat die besten Chancen. Mit einem cleveren Manöver bin ich mit Geschwindigkeitsüberschuss von hinten an den anderen Fahrern vorbeigezogen und als Erster in die Kurve gegangen. Zack, Sieg! Wahrscheinlich war ich nicht der stärkste Fahrer des Tages, aber definitiv der cleverste.
Simon Schneller
Ergebnisse Herren
lake_xcm_me_resultsWeltcupgesamtstand Marathon Herren
lake_xcm_me_standingsWas sagt ihr zum Sieg von Simon Schneller?
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