Vizepremierminister: Russland verkraftet jeden Ölpreis, Abhängigkeit vom Erdöl sinkt
In einem Interview mit dem Fernsehsender Al-Arabiya betont Alexander Nowak, der stellvertretende Ministerpräsident der Russischen Föderation, dass die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von Kohlenwasserstoffen abnehme, sodass selbst eine lange Phase niedriger Ölpreise die wirtschaftliche Lage des Landes nicht beeinträchtigen werde. Nowak wörtlich:
"Vergangenes Jahr ist unsere Wirtschaft um 3,9 Prozent gewachsen und lag damit über dem weltweiten Durchschnitt, über Europa und den USA. In diesem Jahr, nach sieben Monaten, wächst unsere Wirtschaft um 4,4 Prozent. Und wir werden alles tun, um das Wachstum unserer Wirtschaft und die Verbesserung der Lebensqualität unserer Bürger in jeder Situation und unter allen Bedingungen zu gewährleisten."
Heute sei dies wesentlich einfacher zu bewerkstelligen als in der Vergangenheit, erklärt Nowak weiter, da die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Öl- und Gasverkauf insgesamt stark zurückgegangen sei. Während früher "die Haushaltseinnahmen zu mehr als 50 Prozent aus den Exportverkäufen unserer Energieressourcen stammten, sind es heute weniger als 30 Prozent", so der stellvertretende Ministerpräsident. "Wir werden jeden Preis verkraften", betont er auf die Frage, ob die niedrigen Ölpreise schlecht für Russland seien.
Auf die Frage, ob die Ermordung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise führen würde, merkt Nowak an, dass die Ereignisse im Nahen Osten seit langem in den Ölpreisen berücksichtigt würden:
"Ich glaube nicht, dass die Preise stark schwanken werden. Diese geopolitischen Risiken sind bereits auf die eine oder andere Weise in den Preis eingerechnet."
"Die Geopolitik ist ein wichtiger Faktor, der den Preis beeinflusst. Aber wir sehen oft, dass die Geopolitik, wenn sie sich irgendwann stark bemerkbar macht, von den Investoren, von den Marktteilnehmern eingepreist wird, und im Prinzip beobachten wir keine weitere Volatilität. Das haben wir schon oft erlebt. Das heißt, ich habe den Eindruck, dass der Faktor Naher Osten schon lange im Preis drin ist."
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