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Südkoreanische Geheimdienste: Pjöngjang könnte nahe US-Wahl Atomtest durchführen

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Nordkorea erwägt die Durchführung eines Atomtests, der mit den US-Präsidentschaftswahlen im November zusammenfallen könnte. Dies berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag mit Bezugnahme auf den Nationalen Nachrichtendienst. Wie es heißt, sei Nordkorea in Besitz von genügend Plutonium und Uran zum Bau einer mindestens zweistelligen Zahl von Atomwaffen. 

Dies werde der siebte Atomtest in der Geschichte Nordkoreas sein und der fünfte unter der Herrschaft von Kim Jong-un. Der bisher letzte Test fand am 3. September 2017 statt. Dabei wurde die stärkste Atombombe Nordkoreas mit einer geschätzten Sprengkraft von 120 bis 250 Kilotonnen getestet. 

Nordkorea nehme sich des Öfteren bedeutende politische Ereignisse zum Anlass, um die eigene Autorität zu steigern, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Zündung einer Atombombe wäre ein deutliches Signal an Washington. Unabhängig davon, wer die US-Wahlen gewinnt, werde Pjöngjang seine atomaren Ambitionen verfolgen und Waffen entwickeln, die die USA und ihre Verbündeten treffen können, so die Agentur. 

Der nordkoreanische Staatschef hat drei persönliche Gipfeltreffen mit dem jetzigen republikanischen Kandidaten Donald Trump abgehalten, als dieser noch US-Präsident war. "Es ist schön, mit jemandem auszukommen, der viele Atomwaffen hat", sagte Trump im Juli auf dem Parteitag der Republikaner. "Ich glaube, er vermisst mich, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen."

Aber die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA wies diese Äußerungen zurück. "Auf diese Weise wirbt er für seine Gedanken über die Aussichten der Beziehungen zwischen Korea und den USA. Aber keine US-Regierung kann die chaotische Politik in den USA aufgrund des Parteienstreits in Ordnung bringen, also schenken wir dem keine Beachtung", heißt es in der KCNA-Mitteilung. Nach Einschätzung der Agentur habe Trump während seiner Präsidentschaft versucht, die persönlichen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Staatsoberhäuptern der beiden Länder in den zwischenstaatlichen Beziehungen zu nutzen, konnte aber keine praktischen positiven Veränderungen erreichen. "Man muss zwischen der Außenpolitik des Staates und persönlichen Gefühlen unterscheiden", heißt es in der KCNA-Mitteilung weiter.

Pjöngjang hat wiederholt erklärt, dass Nordkorea keine Absicht habe, sein Atomwaffenarsenal aufzugeben. Anfang September hat KCNA erstmals Aufnahmen aus der Urananreicherungsanlage veröffentlicht. Auf den Fotos ist Kim abgebildet, der sich bei einem Besuch dieser riesigen Einrichtung zeigt. 

Im Juli erklärte der damalige südkoreanische Verteidigungsminister Shin Won-sik gegenüber Bloomberg, Nordkorea habe seine Vorbereitungen auf einen Atomtest abgeschlossen und werde ihn durchführen, sobald eine politische Entscheidung getroffen sei. 

Nach Schätzungen des in Seoul ansässigen Korea-Institut für Verteidigungsanalysen aus dem Jahr 2023 sei Nordkorea im Besitz von 80 bis 90 Sprengköpfen. Langfristig strebe Pjöngjang zwischen 100 und 300 Sprengköpfe an.

Pjöngjang hat zuletzt verstärkt Waffentests durchgeführt. Vergangene Woche testete das nordkoreanische Militär eine Rakete mit tonnenschwerem Sprengkopf und auch einen modernisierten Marschflugkörper aus eigener Produktion. Diese Tests seien notwendig, weil die Sicherheit des Landes durch äußere Kräfte bedroht sei, sagte der nordkoreanische Staatschef. Er betonte die Notwendigkeit, die Nuklearstreitkräfte zu verstärken. Die neuesten Waffen sollen die Kriegsbereitschaft Nordkoreas erhöhen. 

Anfang August fand in Pjöngjang eine Zeremonie statt, um die Auslieferung von 250 nuklearfähigen Raketenwerfern aus eigener Produktion an die Grenztruppen zu feiern. Die Waffen sollen an der Grenze zu Südkorea stationiert werden. Kim erklärte, dass die neuen Raketen den nordkoreanischen Einheiten einen Feuerkraftvorteil gegenüber Südkorea verschaffen würden, und forderte das Militär zu einer Ausweitung des Atomprogramms auf, um den Drohungen der USA zu begegnen.

Mehr zum Thema ‒ Kim Jong-un: Pjöngjang will seine Atomstreitkräfte weiter ausbauen