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Brandenburg-Wahl: SPD knapp vor AfD – Erste Hochrechnung der Landtagswahl

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Die Brandenburger haben gewählt, die Wahllokale sind geschlossen. Hier erfahren Sie mehr über den Ausgang. Die Bürger in Brandenburg haben einen neuen Landtag gewählt. Hochrechnungen zeigen derzeit einen leichten Vorsprung der SPD vor der AfD . Die Grünen, derzeit Koalitionspartner in der rot-schwarz-grünen Regierung von SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke, fliegen wohl aus dem Landtag. Die ersten Zahlen im Überblick: Die CDU Brandenburg fährt ein historisch schlechtes Ergebnis ein und fällt wohl nochmals hinter ihre Schlappe von 2019 zurück. Auch für die Linke ist es ein bitterer Abend, sie verpasst den Wiedereinzug in den Landtag. Die Grünen hatten noch einige Stunden zittern müssen, erste Hochrechnungen sahen sie bei fünf Prozent. Im Laufe des Abends rutschte sie allerdings ab. Zwar hätte auch der Gewinn eines einzelnen Direktmandats gereicht, um wieder ins Landesparlament zu kommen. Doch die Grünen verloren ihren 2019 gewonnenen Wahlkreis in Potsdam an die SPD. Eine Neuauflage der Kenia-Koalition ist somit nicht möglich. Die Regierungsbildung dürfte sich schwierig gestalten. Hier sehen Sie die Möglichkeiten: "Wir haben eine Aufholjagd hingelegt" Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigte sich auf der Wahlparty erfreut über das SPD-Ergebnis. "Wir haben eine Aufholjagd hingelegt, wie es sie in der Geschichte unseres Landes noch nie gegeben hat." Seit Monate hatte die AfD in Umfragen vor der SPD gelegen, noch im Juli sah eine Umfrage für die ARD Woidkes Partei bei 19 Prozent. Und nun sind es laut Hochrechnungen mehr als 31 Prozent geworden. Es sei das Ziel gewesen, zu verhindern, "dass unser Land einen großen braunen Stempel bekommt". Das sei nach dem aktuellen Stand gelungen. Es habe sich gezeigt, dass "es wieder Sozialdemokraten waren, die Extremisten gestoppt haben". In der ARD kündigte er an, er werde zuerst mit der CDU reden. "Das ist jetzt schon klar." Bei den Grünen müsse man den Wahlabend noch abwarten. CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann gratulierte Woidke zum Wahlsieg. Er sprach von einem bitteren Abend für die CDU, "weil wir weit hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben sind". Auch für Brandenburg sei es ein bitterer Abend. 45 Prozent der Wähler haben sich entschieden, ihre Stimme den politischen Rändern zu geben, merkte Redmann an. SPD und AfD haben von der Polarisierung profitiert. AfD sieht sich als "Partei der Jugend" AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt hob den Zuspruch seiner Partei bei jungen Wählern hervorgehoben. "Wir sind die Partei der Jugend", sagte Berndt im ZDF . Seine Partei sei die Partei der Zukunft, weil sie den stärksten Zulauf bei jungen Wählern erhalten habe. "Wir empfinden uns als Wahlgewinner, nicht als Wahlsieger, weil wir zugelegt haben", sagte der 67-Jährige mit Blick auf den deutlichen Zugewinn für die AfD, der laut den Hochrechnungen aber nicht für den angestrebten ersten Platz gereicht hat. Die Grünen-Spitzenkandidatin in Brandenburg, Antje Töpfer, zeigte sich am frühen Abend noch optimistisch. Es werde noch ein langer Abend. Ihre Partei müsse zittern. Es werde sich aber lohnen und am Ende werde es die Partei schaffen. "Wir werden in den Landtag einziehen." Der Spitzenkandidat des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), Robert Crumbach, zeigte sich begeistert. "Keine neun Monate nach der Gründung unserer Partei" sei dies das "dritte tolle Ergebnis und der Einzug in einen Landtag", sagte Crumbach vor Anhängern. "Katastrophe" für die Linke, Enttäuschung bei FDP Sowohl die FDP als auch die Linken haben es nicht in den Landtag geschafft. Die FDP führt ihr schlechtes Abschneiden bei der Landtagswahl in Brandenburg auf die Bundespolitik zurück. "Es ging in diesem Wahlkampf nicht um Brandenburg, sondern um bundespolitische Themen und Taktik", erklärte FDP-Spitzenkandidat Zyon Braun am Sonntagabend. Er erhob schwere Vorwürfe gegenüber der SPD. Diese habe die AfD genutzt, um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen. "Das ist eine Katastrophe", sagt der Spitzenkandidat der Linken, Sebastian Walter, zum Ergebnis seiner Partei in Brandenburg. Es sei aber nicht automatisch das Scheitern der Partei. Die Linke könne beim nächsten Mal wieder in den Landtag einziehen. Die Linke müsse jetzt zeigen, dass sie eine sozialere Politik mache als die SPD und das BSW. Das enge Rennen zwischen AfD und SPD hatte sich bereits in den Umfragen abgezeichnet. SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte sein persönliches Schicksal vom Wahlausgang abhängig gemacht: "Mein Ziel ist es, gegen die AfD zu gewinnen – und wenn ich gegen die AfD verliere, bin ich weg."