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Сентябрь
2024

Punktgewinn im Derby

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In einem läuferisch auf hohem Niveau geführten Spiel sollte es den Wölfen an diesem Freitagabend nicht gelingen, trotz einer 3:1-Führung im Schlussabschnitt die drei Punkte im Breisgau zu behalten. Dabei standen die Zeichen schon früh im Spiel günstig: So wie die Wölfe am vergangenen Wochenende mit einer Ausbeute von fünf aus sechs möglichen Punkten einen Auftakt nach Maß in die neue Saison erwischt hatten, gelang ihnen auch innerhalb dieses dritten Spiels ein bravuröser Start. Bereits in der 5. Spielminute konnte Spencer Naas vom rechten Flügel aus per trockenem Schlenzer dem EHC im dritten Versuch sein erstes Powerplaytor der Saison einfahren, nachdem bereits Eero Elo wenige Sekunden zuvor beinahe dieser Eisbrecher aus vermeintlich besserer Lage gelungen wäre.

Die Wölfe vermochten es, dieses Momentum des Überzahlspiels bis in die Mitte des Eröffnungsdrittels hineinzutragen, bevor dann Patrik Cerveny zu ersten Paraden nach Angriffen der Towerstars gezwungen wurde. Der nun folgende Ausgleichstreffer der Gäste war nicht unverdient, wirkte aus EHC-Sicht jedoch äußerst bitter: War es Cerveny kurz davor noch gelungen, unter tosendem Ablauf der blau-weiß-roten Mehrheit unter den 2099 Zuschauern in der Echte-Helden-Arena einen One-Timer der Ravensburger nach Querpass unmittellbar vor seinem Torraum per Butterfly-Save zu vereiteln, so erfolgte das 1:1 auf völlig unerwartete Art und Weise – nämlich direkt nach einem Scheibenverlust des EHC im Aufbauspiel, auf den Nickolas Latta einen trockenen Schlenzer in die Freiburger Maschen folgen ließ.

Aufbaufehler im Freiburger Spiel waren es auch, die den Ravensburgern frühe Torchancen im zweiten Drittel vor der Nordkurve einfuhren. Doch unter vermeintlich mehr Druck, die eigene Zone zu verlassen – nämlich in Unterzahl nach einer Strafe wegen Spielverzögerung – setzte Shawn O’Donnell seinen Reihenkollegen Tomas Schwamberger in Szene, der dann im Eins-auf-Null auf Towerstars-Goalie Nico Pertuch, der heute den Vorzug vor der nominellen Nummer Eins, Ilya Sharipov, erhielt, den EHC zum zweiten Mal in Führung brachte.

Dass diese 2:1-Führung für die Wölfe auch noch nach 40 Minuten Bestand hielt, hat das Rudel vor allem seinem Rückhalt Patrik Cerveny zu verdanken – insbesondere als dieser während einer vierminütigen Unterzahl gegen den direkt vor ihm auftauchenden Fabio Sarto entschärfen musste.

Freiburg versuchte spät im zweiten Drittel mit einigen Kontern wieder Stiche nach vorne zu setzen, konnte einer möglichen Zwei-Tore-Führung jedoch nicht wirklich nahe kommen. Diese sollte dann aber bereits 71 Sekunden nach dem Eröffnungsbully zum Schlussabschnitt erfolgen – und diese wurde wahrhaftig erarbeitet: Georgiy Saakyan, der den Platz des verletzten Filip Reisnecker in Reihe Zwei neben Shawn O’Donnell und Tomas Schwamberger einnahm, erkämpfte sich zunächst die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor und war schließlich in der folgenden Sequenz der Nutznießer, der den EHC mit 3:1 in Führung bringen konnte.

Den Wölfen bleibt es zugute zu halten, dass sie sich auch mit dieser Führung in petto auf ein läuferisch offenes Offensivduell mit ihren Gegnern einließen. Der nächste Treffer sollte dann jedoch der zum Anschlusstreffer der Gäste sein, die mit genug Mannen im Slot Patrik Cerveny so die Sicht verdecken konnten, dass sie in der 50. Minute zum Treffer zum 3:2 gelangten.

Die noch größere Schrecksekunde für alle EHC-Anhänger sollte dann jedoch erst noch folgen – als nämlich Ravensburg-Blueliner Simon Sezemsky im Freiburger Slot auftauchte und den Puck an die Latte des Freiburger Gehäuses setzte. Dieser Treffer zum 3:3 sollte dann jedoch 100 Sekunden vor Spielende Erik Karlsson aus ähnlicher Position gelingen.

In der sich nun anschließenden Verlängerung hatte der EHC zunächst zwei Konterchancen durch Yannik Burghart, bevor dann der mögliche entscheidende Treffer Eero Elo über den Schläger rutschte. Die Vergabe des Zusatzpunkts musste nun also im Penaltyschießen erfolgen. In diesem gingen die ersten sechs Schützen leer aus, bevor die Teams Treffer austauschten, Shawn O’Donnell als fünfter Freiburger Schütze jedoch nur den Pfosten traf.

Am Sonntag tritt der EHC beim Hauptrundenmeister der vergangenen Saison und amtierenden Vizemeister, den Kassel Huskies, an. Spielbeginn ist bereits um 17.00 Uhr und die Partie wird im Stream von sportdeutschland.tv übertragen.

Tore:
1:0 (04:22) Naas (Leitner, Elo) – PP1
1:1 (11:48) Latta (Krauß)
2:1 (27:47) Schwamberger (O’Donnell) – SH1
3:1 (41:11) Saakyan (Schwamberger)
3:2 (49:03) Latta (Mass)
3:3 (58:20) Karlsson (Pfaffengut, Hadraschek)
3:4 (65:00) Sezemsky – GWS

Schüsse: Freiburg 25 (5/11/7/2/0), Ravensburg 40 (11/16/10/2/1)
Strafminuten: Freiburg 8, Ravensburg 6
Überzahleffizienz: Freiburg 1-2, Ravensburg 0-3
Schiedsrichter: Singer, Kalnik / Jürgens, Reinhold
Zuschauer: 2099

Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo, Naas, Linsenmaier / Stowasser, Schwaiger
O’Donnell, Schwamberger, Saakyan / Ventelä, Neher
Billich, Streu, Burghart / Hafenrichter, Leitner
Bechtold, Otten, Miller / Hempel