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Сентябрь
2024

Kolumne | Bürgergeld: Die Figur des unwürdigen Armen soll von den großen Problemen ablenken

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Lexikon der Leistungsgesellschaft: Vom Mittelalter über Ludwig Erhard und Gerhard Schröder bis zur Bürgergeld-Debatte der Gegenwart dient die vermeintliche Faulheit der Vielen, um den Reichtum der Wenigen zu verteidigen

In der aktuellen Debatte um das Bürgergeld tritt sie erneut zutage: die alte Trennung zwischen den „würdigen“ und den „unwürdigen“ Armen. Bereits Paulus sagte: „Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen“, und legte damit einen Grundstein für die Unterscheidung zwischen Arbeitsunwilligkeit und Arbeitsunfähigkeit. Im späten Mittelalter wurde diese Differenzierung in Gesetze gegossen, als Stadtverwaltungen festlegten, dass nur diejenigen betteln durften, die wirklich bedürftig waren. Sie durften sich im Stadtkern aufhalten, während jene, die arbeiten konnten, aber angeblich nicht wollten, vor die Stadttore gesetzt wurden. Armut war zum einen gottgewollt, zum anderen Resultat individueller Entscheidungen der Armen

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