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Сентябрь
2024

Nations League: Dieser neue Modus bietet dem DFB-Team eine zweite Chance

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Nach der EM ist vor der WM, aber auch vor der Nations League. Im Vergleich zu vergangenen Jahren ein Wettbewerb, der beim DFB nun ernst genommen wird. Die Worte Julian Nagelsmanns unmittelbar nach dem bitteren EM-Aus gegen Spanien erzeugten ein Raunen und leichtes Gelächter im Saal. "Das Traurigste ist, dass eine Heim-EM in meiner Karriere nicht mehr kommt. Das tut weh. Und dass man zwei Jahre warten muss, bis man Weltmeister wird, das tut auch weh". Der Bundestrainer schaute in die Runde, ehe er nachsetzte. "Die gefällt euch jetzt, die Aussage. Die Augen werden groß. Wahnsinn. Was soll ich sagen, dass wir in der Vorrunde ausscheiden? Natürlich werden wir Weltmeister. Das will jede Mannschaft, die an der Qualifikation teilnimmt." Gerade erst war das große Ziel EM-Titel verpasst worden, schon formulierte Nagelsmann eine Kampfansage, mit dem großen Ziel vor Augen, die WM 2026 als Sieger zu beenden. Nagelsmann will ein "Selbstverständnis in der Denkweise" Gut zwei Monate später steht nun erst einmal der Nations-League-Alltag vor der Tür. Doch im Gegensatz zu vergangenen Austragungen des seit seiner Erschaffung argwöhnisch betrachteten Wettbewerbs nimmt Nagelsmann die Duelle mit Ungarn, Bosnien-Herzegowina und den Niederlanden ernst – und blickt dabei auf den amtierenden Europameister und Nations-League-Sieger Spanien. Spanien habe ein Gefühl der Unbesiegbarkeit erspielt, ähnliches strebt Nagelsmann nun auch mit der DFB-Elf an. "Der Schlüssel ist, dass wir ein Selbstverständnis in unsere Denkweise reinbekommen, jedes Spiel auch gewinnen zu wollen. Und dieses Selbstverständnis entwickelst du auch nur, wenn du Spiele gewinnst", so die Ausführungen Nagelsmanns. Zum ersten Mal, so scheint es, ist die Nations League für Deutschland ein reizvoller Wettbewerb, dessen Gewinn voller Überzeugung angestrebt werden soll. Für den Trainer ist es ein schmaler Grat, schließlich muss er neben sportlichen Erfolgen auch den Verlust der alten Größen Toni Kroos , Thomas Müller , İlkay Gündoğan und Manuel Neuer kompensieren und einen mittelgroßen Umbruch vorantreiben. Auch Platz zwei reicht zum Weiterkommen Zugutekommt dem Bundestrainer dabei der leicht veränderte neue Modus. Denn künftig ziehen nicht nur die vier Gruppensieger der Liga A, sondern auch die Zweitplatzierten in das Viertelfinale der K-o.-Runde ein. In diesem wird dann entschieden, welche vier Nationen im Halbfinale stehen. Und auch beim Abstiegskampf gibt es Veränderungen. So werden parallel zur K.-o.-Runde um den Titel Play-offs ausgetragen, in denen weitere Auf- und Abstiege entschieden werden. Die Drittplatzierten der Liga A und B sowie die Gruppenzweiten der Liga B und C treten in Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Außerdem spielen die zwei besten Gruppenvierten der Liga C gegen die beiden Gruppenzweiten der Liga D, um ebenfalls auf- oder abzusteigen. Für Julian Nagelsmann bedeutet das konkret: Etwaige Stolperer des DFB-Teams und das Verpassen von Platz eins in Gruppe 3 der Liga A hätte noch nicht das Ende aller Siegesträume zur Folge. Ein kleines Auffangbecken also, sollte die deutsche Siegermentalität bisher nicht in voller Blüte ausgeprägt sein. Dem Bundestrainer wird es recht sein.