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DFB-Hierarchie: Wem Nagelsmann neben Kimmich noch Verantwortung gibt

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Nach den DFB-Rücktritten von Kroos, Müller, Neuer und Gündoğan musste Bundestrainer Julian Nagelsmann neues Führungspersonal finden. So sieht es aus. Es ist Zeit für einen weiteren Umbruch bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nachdem Bundestrainer Julian Nagelsmann bereits im Hinblick auf die Heim-Europameisterschaft die Kaderstruktur des DFB-Teams grundlegend verändert und ehemalige Stammkräfte wie etwa Leon Goretzka durch zahlreiche neue Akteure ersetzt hatte, muss er nach dem Turnier erneut tätig werden. Mit Toni Kroos , Thomas Müller , Manuel Neuer und İlkay Gündoğan werden gleich vier bisherige Führungsspieler künftig nicht mehr für die Nationalmannschaft auflaufen. Ihre Rollen müssen künftig andere Spieler ausfüllen. t-online erklärt, wie die Führungsstruktur bei der Nationalelf künftig aussieht. Der Kapitän Die fraglos wichtigste Rolle kommt dem neuen Kapitän zu: Joshua Kimmich . Auf einer Pressekonferenz am Montag verkündete Nagelsmann, dass er den Bayern-Profi zum Nachfolger von İlkay Gündoğan macht. Generell sei ihm wichtig gewesen, den Kapitän selbst auszuwählen, sagte Nagelsmann. "Ich finde es manchmal auf Klub-Ebene ganz interessant, ihn wählen zu lassen. Auf Verbandsebene ist das ein bisschen schwieriger, weil die Jungs immer neu zusammenkommen", so Nagelsmann über den Entscheidungsprozess. Kimmich sei neben Gündoğan und Müller schon einer der drei Kapitäne bei der EM gewesen. "Wenn die anderen beiden dann nicht mehr da sind, ist es für mich nur logisch, dass er der Nachfolgekandidat Nummer eins ist und war", begründet Nagelsmann seine Wahl. Gleichzeitig sei Kimmich in seinem professionellen Auftreten ein Vorbild für die Mannschaft. Der 29-Jährige sei jemand, "der immer Vollgas gibt, der immer trainieren will, manchmal zu viel, der nie müde ist, der immer gewinnen will, der mit seiner Mentalität, mit seiner Art und Weise vorangeht", sagte der Bundestrainer. Zudem habe er bei der EM auch sportlich überzeugt. "Von daher ist er ein sehr logischer Nachfolger für İlkay und wird sicherlich sehr stolz sein, das Amt bekleiden zu dürfen, und tut das auch zu Recht." Nagelsmann und Kimmich wurde auch stets ein besonderes menschliches Verhältnis nachgesagt. Dort wollte der Bundestrainer aber bremsen. "Die Beziehung zu Josh wird manchmal zu hoch gehängt. Ich habe irgendwo gelesen, dass ich mit ihm Weihnachten verbracht habe. Das habe ich nicht. Ich habe zu ihm jetzt keinen engeren menschlichen Draht als zu den anderen Spielern", betonte er. Kimmich sei jedoch immer ehrlich und direkt mit seiner Meinung, neben dem Platz ein lustiger Zeitgenosse und ein Familienmensch. "Zum Kapitänsamt gehört natürlich einerseits die sportliche Bewertung, die ich als sehr, sehr gut empfinde, aber auch die menschliche Seite, und da erfüllt er auch alles, was wir für dieses Amt brauchen", so Nagelsmann. Die Vizekapitäne Die Rücktritte von Gündoğan und Müller sowie die Tatsache, dass Kimmich fortan als Stammkapitän übernimmt, bedeutete auch, dass Nagelsmann zwei neue Vizekapitäne bestimmten musste. Die Wahl des Bundestrainers fiel dabei auf Antonio Rüdiger und Kai Havertz. Ziel bei der Auswahl aller drei Kapitäne sei es gewesen, ein möglichst großes Meinungsbild aus der Mannschaft abzubilden, erklärte Nagelsmann. Generell sehe er die Kapitäne als "Abgesandte der Mannschaft", deren Aufgabe es sei, die Meinung des Teams bei den Trainern zu platzieren. Andersherum gehe es nicht darum, die Kapitäne seine Meinung ins Team tragen zu lassen. "Ich glaube, wir haben mit den Dreien einen sehr guten Mix, sodass alle Spieler auch ihren Ansprechpartner finden im Kapitänsamt, wenn sie Dinge haben, die sie beim Trainer platzieren wollen", so Nagelsmann. Gerade die Berufung von Havertz zu einem der Kapitäne dürfte bei einigen Fans jedoch Verwunderung auslösen. So war der Offensiv-Akteur vom FC Arsenal bislang nicht als Lautsprecher in der Mannschaft bekannt. Das schien auch Neu-Kapitän Kimmich bewusst, als er am Dienstag vor die Presse trat. "Natürlich wirkt er nach außen hin immer ein bisschen introvertierter", sagte er über seinen Kapitänskollegen. "Aber innerhalb der Mannschaft, wenn er dann auch Jungs hat, mit denen er sich gut versteht, wenn er sich wohlfühlt, dann merkt man schon, dass er ein sehr, sehr lustiger Typ ist", so Kimmich weiter. Er freue sich über die neue Rolle für Havertz, da er glaube, dass der 25-Jährige bislang "unter dem Radar" geflogen sei. Das liegt nach Kimmichs Meinung wohl auch an dessen Leistungen auf dem Platz, die bei der EM trotz eines Mangels an Toren enorm wichtig für die Mannschaft gewesen seien. "Ihm geht es jetzt nicht immer darum, selbst zwei Tore zu machen, sondern ihm geht es wirklich darum, dass wir als Team erfolgreich sind, und wir brauchen sehr viele Spieler davon, die bereit sind, alles für die Mannschaft zu geben", so Kimmichs Lob. Der Mannschaftsrat Eine Ebene unter den Kapitänen befindet sich der Mannschaftsrat, den Nagelsmann ebenfalls neu besetzt hat. Das Gremium bilden in Zukunft die neue Nummer eins Marc-André ter Stegen , Jonathan Tah, Niclas Füllkrug und Pascal Groß. Auch den Mannschaftsrat bezeichnete Nagelsmann als "einen sehr guten, verantwortungsvollen Kreis". Er habe eine große Aufgabe, "was das Auftreten auf dem Trainingsplatz angeht, was das Auftreten der Spieler angeht", so Nagelsmann. "Sie sind die, die dann auch dafür verantwortlich sind, mit den drei Kapitänen zusammen, wie wir auftreten, und sollten auch als Regulativ für die Mannschaft dienen", erläuterte der Bundestrainer die Rollenbeschreibung und zeigte sich optimistisch: "Ich glaube auch, das haben wir gut ausgewählt und die Spieler haben es alle dankend angenommen, waren alle sehr glücklich über die Entscheidung und sind alle ganz heiß, auch dann ihre Rollen gut auszufüllen."