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Schüsse an Israels Konsulat: Schusswechsel in München: Was wir wissen und was nicht

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In der Nähe des israelischen Generalkonsulats in der Münchner Innenstadt fallen am Morgen Schüsse. Die Polizei schießt einen Verdächtigen nieder, er stirbt. Wer ist der Mann, und was ist geschehen?

Bei einem Schusswechsel in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München hat die Polizei einen Bewaffneten niedergeschossen. Er starb kurz darauf. Wie war der Ablauf? Was ist über den toten Verdächtigen bekannt?

Was wir wissen

Der Tatablauf:

Polizisten entdeckten gegen 9.00 Uhr in der Nähe des Konsulats und des NS-Dokumentationszentrums in der Münchner Innenstadt einen bewaffneten Mann. Er trug laut Polizei eine sogenannte Repetierwaffe älteren Baujahres. Repetierwaffen sind Schusswaffen, bei denen die Munition von Hand nachgeladen wird.

Nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) schoss der Bewaffnete gezielt auf die Polizisten. Diese erwiderten demnach das Feuer. Bei dem Schusswechsel sei der Mann getroffen worden und später noch am Einsatzort gestorben. Laut Polizei gab es keine weiteren Verletzten.

Herrmann schloss einen Anschlagsplan auf das Generalkonsulat nicht aus. Zum Zeitpunkt des Schusswechsels fand im Konsulat eine Gedenkfeier zum Jahrestag des Olympia-Attentats in München 1972 statt. Das Konsulat war deswegen geschlossen.

Der Verdächtige: 

Bei dem Getöteten handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 18-jährigen Österreicher, der dort auch seinen Wohnsitz hatte. Weitere Verdächtige gibt es laut Polizei derzeit nicht.

Die Ermittler: 

Die Führung der Ermittlungen liegt nach Angaben von Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München.

Was wir nicht wissen

Das Motiv: 

Es gibt noch keine offiziellen Angaben zum Motiv des Schützen. Ob ein Zusammenhang zwischen den Schüssen und der Veranstaltung zum Gedenken an das Olympia-Attentat im Generalkonsulat gibt, ist ebenfalls offen.

Nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA war der 18-Jährige jedoch voriges Jahr wegen mutmaßlicher Nähe zur Terrorormiliz Islamischer Staat (IS) in Österreich angezeigt worden. Das Verfahren wegen IS-Mitgliedschaft sei aber eingestellt worden, hieß es. Die Salzburger Polizei, die Staatsanwaltschaft Salzburg und das Innenministerium in Wien bestätigten diese Angaben gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht.

Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Die Berichte kommentierte die Münchner Polizei zunächst nicht. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Auf dem Handy soll der junge Mann nach Informationen der APA IS-Propagandamaterial gespeichert haben. Auf die Handy-Inhalte waren die Behörden demnach aufmerksam geworden, nachdem der Jugendliche an seiner Schule gewalttätig gegen Mitschüler vorgegangen war.