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2. Bundesliga: Lieberknecht weint bei Darmstadt-Abschied

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Erst am Sonntag war Torsten Lieberknecht bei Darmstadt 98 zurückgetreten. Nun verabschiedete er sich emotional von Verein und Fans. Dabei flossen Tränen. Die Zeit von Torsten Lieberknecht als Trainer von Zweitligist Darmstadt 98 ist vorbei. Am Sonntag trat der 51-Jährige beim Bundesligaabsteiger zurück. Nach vier Spieltagen hatte seine Mannschaft gerade einmal einen Zähler gesammelt. Zuletzt hatte es eine 0:4-Pleite bei der SV Elversberg gesetzt. Eine deutliche Niederlage, die Lieberknecht offenbar endgültig zu seinem Abschied aus Darmstadt bewegte. Am Dienstag meldete sich der Ex-Trainer der Hessen dann noch einmal zu Wort. Auf der Instagram-Seite des Klubs wurde ein Video veröffentlicht, in dem Lieberknecht seine Gefühle zu seinem Rücktritt kundtat. Dabei wurde es hochemotional. Am Ende konnte der Coach nicht mehr an sich halten. "Den Erfolg zurückzugeben, den ihr verdient habt" "Liebe Lilien-Fans, lieber Heiner, liebes liebgewordenes Darmstadt", begann Lieberknecht sein Statement. "Meine Zeit als Trainer der Lilien ist zu Ende. Ich möchte mich auf diesem Wege bei euch bedanken für eine unfassbare Zeit, die wir zusammen erlebt, aber auch durchlebt haben." Im Anschluss sprach der frühere Coach von Eintracht Braunschweig und dem MSV Duisburg von Höhen und Tiefen, die er mit den Darmstädtern erlebt habe. In den schweren Phasen habe er aber immer überall die Zuneigung aller Beteiligung gespürt. "Diese Zuneigung war für mich Verpflichtung und Verantwortung zugleich", so Lieberknecht. "Immer wieder aufzustehen und mein Bestes für Darmstadt 98 zu geben, jeden Tag." Im weiteren Verlauf des Videos lobte Lieberknecht Stadt, Verein und Fans, nannte aber auch die Gründe für seine Entscheidung, dem Klub den Rücken zu kehren. "Wäre in unserem schnelllebigen Geschäft der Maßstab der unfassbar geile Fußballstandort das Bölle (Stadion am Böllenfalltor Anm. d. Red.), eure gelebte Fankultur innerhalb und außerhalb des Stadions, wäre der Maßstab alle Mitarbeiter hier bei Darmstadt 98, wäre der Maßstab die Stadt Darmstadt und die Menschen in Darmstadt, wäre meine Zeit ewig hier", betonte er. "Allerdings gelten bei uns andere Maßstäbe. Diese Maßstäbe heißen Punkte, Siege oder Niederlagen." Ihm sei es nicht gelungen, den jüngsten Negativlauf zu stoppen, so Lieberknecht. "Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, den größtmöglichen Impuls zu setzen, den Weg freizumachen für einen neuen Trainer, der genau diesen Impuls und den Knopf finden wird, um alles wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen, die Mannschaft und vor allen Dingen euch, den Erfolg wieder zurückzugeben, den ihr verdient habt." Lieberknecht kommen die Tränen Mit zunehmender Videodauer wurde Lieberknechts Stimme immer brüchiger. Er appellierte an Fans und Verein, ihn als Menschen und Trainer in Erinnerung zu behalten, der Stadt und Klub "gelebt und versucht hat, in jedem Spiel zu präsentieren, mit voller Identifikation und aus vollem Herzen." Zudem bedankte er sich im Namen seiner Familie für das Feingefühl und die Unterstützung der Menschen vor Ort in schwierigen Momenten. "Das werden wir nie vergessen. Ich werde diese Zeit hier am Bölle nie vergessen. Das Bölle ist jetzt leider nicht die sportliche Heimat, aber Darmstadt ist unsere Heimat als Familie geworden. Das sagt einiges aus." Der sichtlich angefasste Lieberknecht kämpfte offenbar da bereits mit den Tränen. "Draußen scheint die Sonne und deshalb freue ich mich aus der Ferne, am Wochenende immer wieder euch singen zu hören 'Die Sonne scheint'", bekam er gerade noch so über die Lippen und verabschiedete sich dann mit: "Tschau, euer Torsten." Bei den letzten Worten war seine Stimme bereits tränenerstickt. Ruckartig verließ Lieberknecht im Anschluss mit gequältem Gesicht den Stuhl, auf dem er gesessen hatte. Sein emotionales Schniefen war noch im Hintergrund zu hören. Lieberknecht war seit 2021 Trainer in Darmstadt und hatte sein Team 2023 in die Bundesliga geführt. Die Mannschaft war im Oberhaus in der Folge aber chancenlos und stieg direkt wieder ab.