Legalisierung: Noch kein Cannabis-Anbauverein in Hessen genehmigt
Einen Joint in der Öffentlichkeit zu rauchen, ist seit April unter bestimmten Bedingungen bundesweit erlaubt. Kiffer in Hessen haben es allerdings bisher nicht leicht, legal Cannabis zu kaufen.
Fünf Monate nach der Teillegalisierung von Cannabis und zwei Monate nach der Freigabe des Anbaus der Pflanzen ist in Hessen noch keine einzige Anbauvereinigung legal aktiv. Landesweit wurden bisher 15 Anträge auf Erlaubnis eines solchen Vereins gestellt, wie das Innenministerium in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Sie werden demnach noch bearbeitet.
"Bislang ist in Hessen noch kein Erlaubnisantrag genehmigungsreif", ergänzte eine Ministeriumssprecherin. "Die Hürden für die Genehmigung einer Anbauvereinigung sind hoch. Es müssen unter anderem besondere Anforderungen hinsichtlich der Zuverlässigkeit und der Prävention erfüllt sein."
Kiffen neben Kindern kann teuer werden
Grundsätzlich ist der Anbau von Cannabispflanzen am 1. Juli in Deutschland freigegeben worden. Am selben Tag trat auch der hessische Bußgeldkatalog zur Teillegalisierung dieser Droge in Kraft. Wer etwa unmittelbar neben Kindern kifft, kann demnach mit einem Bußgeld von 1.000 Euro belangt werden. Mit 500 Euro kann zur Kasse gebeten werden, wer in Schulen oder auch in deren Sichtweite einen Joint raucht.
Eine Anbauvereinigung für Cannabis darf höchstens 500 Mitglieder haben und jeder kann nur Mitglied in einem einzigen derartigen Verein sein - bei einem Verstoß hiergegen droht ein Bußgeld von 300 Euro. Weiter müssen diese Vereinigungen bei jeder Weitergabe von Cannabis, Alter und Mitgliedschaft strikt kontrollieren - mit einem Blick auf einen Personalausweis oder Reisepass sowie auf einen Mitgliedsausweis. Ein Verstoß dagegen kann 750 Euro Bußgeld kosten.