Höcke wiederholt scharf kritisierte Äußerungen zu mittelständischen Firmen
Der thüringische AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke hat seine scharf kritisierten Äußerungen zu deutschen Familienunternehmen verteidigt und wiederholt. "Das würde ich jederzeit wieder so tun", sagte der Politiker am Freitag dem Sender Welt-TV. Höcke hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung am vergangenen Wochenende in Sömmerda eine Gruppe von Familienunternehmen scharf kritisiert, die eine Kampagne "Made in Germany - Made by Vielfalt" gestartet hatte.
Die Kampagne setzt sich für demokratische Werte und gegen Populismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Höcke bezeichnete das als "pure Heuchelei" und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass diese Unternehmen in schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen."
Im Gespräch mit Welt TV blieb er dabei und nannte drei der beteiligten Firmen konkret: "Ich habe Vorwerk, Miele und Stihl, die in heuchlerischer Art und Weise 'Made in Germany' für sich verbuchen, obwohl sie gar nicht 'Made in Germany' sind und obwohl sie gar keinen einzigen Standort in Thüringen haben und trotzdem sich in den politischen Wahlkampf einmischen, Heuchlerei vorgeworfen." Seine Äußerung über die Turbulenzen solle dazu führen, "dass sie zur Einsicht kommen", führte Höcke aus.
Er finde es "unanständig von mittelständischen Unternehmen, die selbst Deutschland verlassen, weil die Energiepreise explodieren, weil die Bürokratie überbordend ist, weil die Steuer und Abgabenlast immens ist wie in keinem anderen Land, dann auch noch gegen die einzige Partei das Wort ergreifen und Stimmung machen und Geld investieren, die mittelstandsfreundliche Politik will", sagte der Rechtsaußen-Politiker weiter. Deshalb habe er sich "in einer Wahlkampfrede auch mal deutlich geäußert".
Unter anderem der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hatte Höcke nach der Wahlkampfrede scharf kritisiert. "Dass jemand, der Ministerpräsident werden möchte, erfolgreichen und standorttreuen mittelständischen Unternehmen wirtschaftlichen Schaden wünscht, belegt die Inkompetenz der Partei in diesem Feld", sagte er. Er bezeichnete Äußerungen von AfD-Spitzenvertretern dabei generell als "für die Wirtschaft alarmierend".