Downhill-WM 2024 – Andorra: 6 edle Profi-Räder – Worlds-Bikes Teil 3
Wir läuten zur dritten und finalen Runde der schicksten WM-Bikes aus Andorra. Diesmal gibt’s nicht nur Custom-Lackierungen, sondern auch ein absolutes Custom-Bike, das es tatsächlich nur einmal auf der Welt so gibt.
Loris Vergier – Trek Session
Loris Vergier dürfte der größte Tüftler im World Cup sein und so wundert es wenig, dass sein Trek Session zwar auf den ersten Blick recht schlicht aussieht, sich allerdings einige Geheimnisse unter der Motorhaube verbergen. Die Lackierung mag aus der Ferne sehr unauffällig sein, wirkt bei genauerem Hinsehen aber ziemlich aufwendig und edel. Dazu gibt’s über dem Tretlager und hinter der Startnummer geheimnisvolle Dosen, bei denen es sich um Massendämpfer handeln dürfte. Diese sollen über ein Feder-Masse-System Vibrationen und Schwingungen im Bike reduzieren. Das Blackbox-Fahrwerk wird elektrisch angesteuert, dazu gibt’s ein Ochain und eine untere Kettenumlenkung, die für weniger Bewegung im Schaltwerk sorgen soll.
Ryder Lawrence – Intense M1
US-Junior Ryder Lawrence hat wohl eines der auffälligsten Worlds-Bikes. Der Sohnemann von Randy Lawrence – kalifornischer Downhill-Profi aus den 90er-Jahren – hat ein komplett in Stars and Stripes gedecktes Intense M1 von seinem Intense Factory Racing-Team hingestellt bekommen. Dieses ist Komponenten-technisch nicht ganz so vollgestopft mit Spezial-Lösungen wie die Maschine von Teamchef Joe Breeden, macht aber einiges her. So gibt’s die recht seltenen Lewis-Bremsen, einen Offset-Steuersatz für mehr Reach, e*thirteen Carbon-Laufräder und ein Öhlins-Fahrwerk.
Simon Maurer – Frace Bike-Prototyp
Ein absolutes Highlight der WM-Pits ist der Frace Bike-Prototyp von Simon Maurer. Dabei handelt es sich nicht wirklich um ein spezielles WM-Bike. Der ehemalige Deutsche Meister fährt das aus dem Vollen gefräste Bike seit einigen Wochen und unterstützt Frace-Gründer Bernd Iwanow künftig in der Entwicklung. Anders als Bikes wie das Actofive oder Pole, die aus zwei verklebten Hälften bestehen, ist der Frace-Prototyp aus einem Stück gefräst und verfügt über unzählige Öffnungen und Taschen.
Recht neu ist die Bremsmomentabstützung, die Simon in Andorra in zweiter, etwas steiferer Version fährt. Das Rad soll früher anfangen zu flexen als klassische Rahmen mit runden Rohren, aber sich insgesamt ähnlich stark verwinden, was Simon als extrem angenehm beschreibt. Dazu gibt’s ein von Marcus Klausmann getuntes Fahrwerk.
David Trummer – Intense M1
Der stille Österreicher wird leider schon seit zwei Jahren recht durchgängig von Verletzungen geplagt. Bei der WM ist David Trummer nicht in Top-Form und laboriert immer noch an einer Schulter-Verletzung, will auf seinem Intense M1 allerdings trotzdem ordentlich Gas geben. Der rote Rahmen wurde für das Rennen foliert und mit einigen österreichischen Adlern versehen.
Spannend ist allerdings bei David immer das, was man nicht sieht. Der super smoothe Fahrer mag eher weiche, flexende Räder und fährt deshalb eine Hinterrad-Nabe mit extra schmalem Speichenflansch und eine sehr geringe Speichenspannung mit Alu-Felgen. Auch am Fahrwerk hat David in Zusammenarbeit mit Styrian Flow in der Sommerpause einiges geändert und ist darüber ziemlich happy.
Gracey Hemstreet – Norco-Prototyp
Für das frisch aufgestellte Norco-Team hätte die Saison besser laufen können. Alle Fahrer sind oder waren verletzt – auch Gracey Hemstreet sitzt noch nicht lange wieder auf dem Rad. Dafür fällt das Team Design-technisch auf jeden Fall auf. Für die WM wurde der hochgradig anpassbare Prototyp von Gracey ganz in kanadisches Rot-weiß getaucht. Das Alu-Rad setzt auf einen umgedrehten Viergelenker-Hinterbau mit hohem Drehpunkt und Kettenumlenkung und wird bereits seit mehreren Saisons getestet.
Wyn Masters – GT Fury
Wyn Masters, der Freund der Privateers, ist mittlerweile fast selbst einer. Jedenfalls ist er in Andorra im Zelt des neuseeländischen Verbandes untergekommen. Sehr Factory-mäßig ist allerdings sein schwarz-weißes GT Fury mit neuseeländischem Farn. Bei der starken Medien-Präsenz des Multitalents vergisst man schnell, dass Wyn noch selbst Rennen fährt und das gut genug, um für die Weltmeisterschaft nominiert zu werden. Neben der schicken Lackierung fallen das Fox-Fahrwerk, Shimano-Antrieb und Bremsen und die Continental-Reifen auf.
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