Bundesliga: FC Bayern dreht packendes Spiel – Sieg trotz Abwehr-Blackouts
Auf eine starke erste Hälfte der Bayern folgte eine wilde zweite in Wolfsburg. Dabei lag der Rekordmeister zwischenzeitlich sogar zurück, konnte sich aber wehren. Der FC Bayern hat ein turbulentes Spiel gegen den VfL Wolfsburg mit 3:2 gewonnen. Damit darf sich Vincent Kompany bei seinem Bundesliga-Debüt als Bayern-Trainer über drei Punkte zum Start freuen. Doch die Art und Weise wird dem Belgier nur teilweise gefallen haben. Denn bei den beiden Gegentreffern leisteten sich zwei Verteidiger Fehler. Sacha Boey verursachte zunächst einen unnötigen Elfmeter, anschließend war es Min-jae Kim, der mit einer Unachtsamkeit das zwischenzeitliche 2:1 für Wolfsburg einleitete. Die Tore für den FC Bayern erzielten Jamal Musiala (20.), Wolfsburgs Kaminski (65.) per Eigentor und Serge Gnabry (82.). So lief das Spiel Die Münchner Verantwortlichen hatten ihrem neuen Trainer vor Saisonstart nicht gerade den Druck genommen. "Die Schale zurück nach München" zu holen, sei nach der ersten titellosen des FC Bayern seit 2011/12 der "klare Auftrag", machte Sportvorstand Max Eberl bei DAZN deutlich. Und ein klein wenig meisterlich kam der Münchner Start in die Partie dann auch daher. Gegen bissige Wölfe ruckelte es zwar zunächst im Spielaufbau, gefährlich wurde es trotzdem schnell – Serge Gnabry hatte nach acht Minuten die erste Chance der Partie, scheiterte aus spitzem Winkel aber ebenso wie Harry Kane (11.) und Joshua Kimmich per Kopf (13.) am starken Wolfsburger Keeper Kamil Grabara. Kurz darauf war der Bann dann aber gebrochen, als sich der umtriebige Rechtsverteidiger Sacha Boey an der Grundlinie durchsetzte und Musiala mustergültig bediente, der aus kurzer Entfernung einschob. Weil Kompanys mannorientierte Defensivtaktik fruchtete und Gnabry auf der Gegenseite kurz vor der Pause daneben zielte, ging es mit der knappen FCB-Führung in die Kabine. Über 16 Jahre nach seinem letzten Bundesligaspiel – damals als Spieler im Trikot des Hamburger SV – folgte für Kompany anschließend jedoch die kalte Dusche. Nach einem Foul von Boey an Tiago Tomas im Sechzehner ließ Majer Manuel Neuer keine Chance. Die hätte der Bayern-Kapitän auch bei Majers nächstem Abschluss nicht gehabt, der Ball knallte aber aus 16 Metern an den linken Pfosten (51.). Doch der überragende Majer hatte noch immer nicht genug. Nach einem bösen Patzer des erneut wackligen Innenverteidigers Kim wurde er von Patrick Wimmer perfekt bedient und schob den Ball zur Wölfe-Führung ins verwaiste Tor. In einer nun wilden und hochattraktiven Partie hatte Musiala bei seinem Lattenschuss von halbrechts die Antwort auf dem Fuß (57.). In der 65. wurde Thomas Müller eingewechselt und stellte mit seinem 709. Pflichtspieleinsatz für den Rekordmeister den Vereinsrekord von Torwartlegende Sepp Maier ein. Unmittelbar danach folgte der Ausgleich, als Kane mit seinem Kopfball nach einer Ecke das Eigentor von Kaminski erzwang. Gnabry traf anschließend aus halbrechter Position zum Sieg.