Attentat in Solingen: Tatverdächtiger Syrer sollte abgeschoben werden
Nach der Messerattacke in Solingen wurde der mutmaßliche Täter festgenommen und sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Das ist über ihn bekannt. Der mutmaßliche Attentäter von Solingen ist festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Das teilte der Generalbundesanwalt am Sonntagnachmittag mit. Der Mann hatte sich am Samstag einer Polizeistreife gestellt und gilt als dringend tatverdächtig. Er soll am Freitagabend auf dem Stadtfest in Solingen drei Personen getötet und acht weitere Personen teils schwer verletzt haben. Mittlerweile sind erste Informationen über den Verdächtigen bekannt. Am Samstagabend hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) die Festnahme in den ARD-"Tagesthemen" bekannt gegeben. Reul sprach davon, dass es sich um einen "wirklich Verdächtigen" handele, der den ganzen Tag über gesucht worden sei. Man habe Beweise gefunden, dass es sich um den mutmaßlichen Täter handele. Ein Sprecher des Landesinnenministeriums bestätigte, dass sich der Mann gestellt habe. Zuvor hatten "Spiegel" und "Bild" über die Verhaftung berichtet. Terrorismusexperte Peter Neumann: "Dieser Tag hat viele Terroristen motiviert" Kommentar zum Anschlag in Solingen: Da gibt es nichts zu relativieren Mutmaßlicher Täter seit 2022 in Deutschland Bei dem mutmaßlichen Attentäter handelt es sich um den 26-jährige Syrer Issa al H. Seine Kleidung sei bei der Verhaftung schmutzig und blutverschmiert gewesen. Dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 26-jährigen Syrer handelt, bestätigte eine Sprecherin der Polizei Düsseldorf am Sonntagmorgen auch der Nachrichtenagentur Reuters. Laut "Spiegel" stammt der mutmaßliche Täter aus der syrischen Stadt Deir al-Sor und kam Ende Dezember 2022 nach Deutschland. In Bielefeld soll er Antrag auf Asyl gestellt haben und ein Jahr später sogenannten subsidiären Schutz erhalten haben, wie es häufig bei Geflüchteten aus Bürgerkriegsgebieten der Fall ist. Er sei sunnitischer Muslim, so der "Spiegel" weiter. Der Verdächtige sollte bereits im Juni 2023 nach Bulgarien abgeschoben werden, es gab schon einen Abschiebetermin. Kurz zuvor tauchte er allerdings ein halbes Jahr lang unter. In der Zwischenzeit lief die Überstellungsfrist nach Bulgarien ab, Deutschland konnte ihn nicht mehr dorthin abschieben. Bisher nicht als Extremist bekannt Der 26-Jährige meldete sich im Anschluss wieder bei den Behörden, erhielt den subsidiären Schutz und wurde daraufhin in der Flüchtlingsunterkunft in der Solinger Innenstadt untergebracht. Darüber berichtete zunächst die "Welt". Lesen Sie hier mehr dazu. Den Sicherheitsbehörden soll er bislang nicht als islamistischer Extremist bekannt gewesen sein. Nun ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den Mann wegen des Verdachts des dreifachen Mordes, mehrfachen Mordversuchs und der Mitgliedschaft in der Terrorgruppe "Islamischer Staat".