Courtois verkündet vorläufigen Rücktritt aus Belgiens Nationalteam
In den sozialen Netzwerken schrieb der 32-Jährige unter anderem: „Leider habe ich nach den Ereignissen mit dem Trainer und nach reiflicher Überlegung beschlossen, unter seiner Leitung nicht in die belgische Nationalmannschaft zurückzukehren. In dieser Angelegenheit übernehme ich meinen Teil der Verantwortung. Wenn ich jedoch in die Zukunft blicke, würde mein mangelndes Vertrauen in ihn nicht dazu beitragen, die notwendige Atmosphäre der Herzlichkeit zu erhalten. Der Verband, mit dem ich mehrere Gespräche geführt habe, akzeptiert meinen Standpunkt und die Gründe, die mich zu dieser schmerzhaften, aber schlüssigen Entscheidung geführt haben. Ich bedaure, dass ich möglicherweise einige Fans enttäuscht habe, aber ich bin überzeugt, dass dies die beste Lösung für Belgien ist, da sie eine Debatte beendet und es der Mannschaft ermöglicht, sich auf die Verfolgung ihrer Ziele zu konzentrieren.“
Hintergrund: Tedesco hatte im Juni 2023 nach einem Ausfall von Kevin de Bruyne nicht dem Real-Star die Kapitänsbinde überreicht, sondern Angreifer Romelu Lukaku. Courtois reiste daraufhin ab, laut Tedesco sei er „enttäuscht und beleidigt“ gewesen. Der Top-Keeper wehrte sich daraufhin öffentlich, meinte, die Aussagen würden „nicht zur Realität passen“. Später legte er nach: „Es ging nicht so sehr um das Kapitänsamt. Während dieser Zeit wurde wenig oder gar nicht mit mir geredet. Ich hatte das Gefühl, dass nicht auf mich gesetzt wurde.“
Auch wegen Tedesco hatte Courtois schon im vergangenen Dezember verlauten lassen, nach seinem Mitte August erlittenen Kreuzbandriss nicht an der Europameisterschaft in Deutschland teilzunehmen. Anfang Mai feierte er nach einem noch zwischenzeitlichen Innenmeniskusriss sein Comeback, danach bestritt er vier weitere Real-Spiele, unter anderem das Finale der Champions League gegen Borussia Dortmund.
Ein Turnier-Einsatz wäre letztlich doch möglich gewesen. Stattdessen stand Koen Casteels zwischen den Pfosten. Ob der zwei Meter große Schlussmann nach 102 Länderspielen eine Zukunft im Nationalteam hat, bleibt nun also weiterhin offen. Tedesco ist seit Februar 2023 im Amt, scheiterte im EM-Achtelfinale an Frankreich (0:1). Sein Vertrag läuft bis zum 31. Juli 2026, schließt demnach die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko ein.
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