Krankenhäuser: Sommerferienzeit: Zu wenige Blutspenden in Hessen
Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes kämpft mit einem Sommerloch. Warum es zu wenige Spender gibt - und welcher Mythos sich hartnäckig hält.
In Hessen werden laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) allmählich die Blutkonserven knapp. "Wir haben etwa 10 bis 15 Prozent weniger Spenden, als wir für die Versorgungssicherheit bräuchten", sagte Martin Oesterer vom Blutspendedienst des DRK. Die Nachfrage der Kliniken sei aktuell höher als das Angebot an Blutkonserven, insbesondere bei den Blutgruppen A negativ und 0 negativ.
Mehr Urlauber, weniger Blutspender
"Es ist jeden Sommer so, dass Spender in den Ferien sind", sagte Oesterer. Wer in einem Malaria-Risikogebiet wie Thailand im Urlaub war, darf danach außerdem sechs Monate lang nicht spenden. Hinzu seien in diesem Sommer die Fußball-EM und die Olympischen Sommerspiele gekommen: Beispielsweise hätten einige Fußballspiele zu den Zeiten stattgefunden, zu denen sonst viele Menschen in die Spendezentren kämen, so Oesterer.
Thomas Steiner, Sprecher des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, zeigte sich aber gelassen. "Über die Ferien ist es immer ein bisschen dünn", sagte er. Die Versorgungslage sei vergleichbar mit jener in den Sommermonaten der vergangenen Jahre. "Wir stellen uns darauf immer ein", so der Sprecher. Auch vom Klinikum Darmstadt hieß es, sie seien "immer noch sehr gut ausgestattet."
Spenden auch bei hohen Temperaturen möglich
Wer Blut spenden will, muss nicht auf den kühleren Herbst warten: Blut spenden bei sommerlichen Temperaturen sei nicht zwingend gefährlich, obwohl sich dieser Mythos hartnäckig halte, so Oesterer. Vor dem Termin viel Wasser trinken, ausreichend essen und danach den Körper schonen - dann sei eine Blutspende bedenkenlos möglich. Auch eine Altersobergrenze gebe es seit einigen Monaten nicht mehr.