Dickes Minus: Diese Automarken haben im Juli stark an Käufern verloren
Die Neuzulassungen vieler Automarken erlebten im Juli einen Einbruch. Welche besonders betroffen waren, welche dazugewonnen haben und wie es um die Chinesen steht. 238.263 Neuwagen wurden im Juli in Deutschland zugelassen – 2,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat . Für einige Marken bedeutete der Juli bei den Zulassungen herbe Verluste: Renault (minus 45,8 Prozent) oder Mini (minus 42,4 Prozent) fielen deutlich ab. Noch härter traf es Smart: Die mittlerweile rein elektrische Marke verlor um 66,2 Prozent, insgesamt wurden 471 Autos zugelassen – Platz 29 im Ranking. Auf Platz 30 liegt übrigens Alfa Romeo mit 453 Neuzulassungen (minus 25,1 Prozent). Insgesamt 19 Marken unter den Top 30 hatten bei den Juli-Verkäufen einen Rückgang zu verzeichnen, darunter auch Jeep (minus 48,6 Prozent), Porsche (minus 30,2 Prozent) und Tesla (minus 36,7 Prozent). Vor allem die Hersteller von E-Autos mussten herbe Verluste hinnehmen, die Neuzulassungen von E-Autos brachen im Vergleich zum Vorjahr um 36,8 Prozent ein. Aber auch Marken, bei denen aktuell viele Modellwechsel anstehen (Mini, Porsche), haben es derzeit schwer. Selbst Spitzenreiter Volkswagen (41.388 verkaufte Autos im Juli) musste ein Minus von 4,3 Prozent hinnehmen. Aber es gibt auch Gewinner, darunter: Volvo (plus 66,4 Prozent) Citroën (plus 50,2 Prozent) Skoda (plus 37,4 Prozent) Peugeot (plus 29,2 Prozent) Mitsubishi (plus 20,7 Prozent) Das sind die Top-30-Hersteller im Juli (Vergleichswert zu Juli 2023) Volkswagen (41.388 Autos, minus 4,3 Prozent) Mercedes (23.015 Autos, plus 7,7 Prozent) BMW (21.179 Autos, plus 12 Prozent) Audi (19.436 Autos, minus 2,5 Prozent) Skoda (1.898 Autos, plus 37,4 Prozent) Seat (12.477 Autos, minus 5,6 Prozent) Opel (12.381 Autos, minus 2,3 Prozent) Hyundai (9.053 Autos, minus 16 Prozent) Ford (8.917 Autos, minus 17,8 Prozent) Toyota (8.479 Autos, plus 14,4 Prozent) Kia (6.453 Autos, minus 12,5 Prozent) Dacia (6.063 Autos, plus 8,2 Prozent) Fiat (5.841 Autos, minus 15,40 Prozent) Volvo (5.578 Autos, plus 66,4 Prozent) Peugeot (5.323 Autos, plus 29,2 Prozent) Citroën (4.207 Autos, plus 50,2 Prozent) Renault (3.438 Autos, minus 45,8 Prozent) Mazda (3.088 Autos, minus 7,3 Prozent) Mini (2.544 Autos, minus 42,4 Prozent) Tesla (2.470 Autos, minus 36,7 Prozent) Nissan (2.230 Autos, minus 10 Prozent) Suzuki (2.199 Autos, plus 1,8 Prozent) Porsche (2.071 Autos, minus 30,2 Prozent) MG Roewe (1.831 Autos, minus 18,2 Prozent) Mitsubishi (1.643 Autos, plus 20,7 Prozent) Land Rover (1.090 Autos, minus 25,3 Prozent) Jeep (832 Autos, minus 48,6 Prozent) Honda (735 Autos, plus 10,4 Prozent) Smart (471 Autos, minus 66,2 Prozent) Alfa Romeo (453 Autos, minus 25,1 Prozent) Chinesische Hersteller: Nur in kleinen Dosen Auch wenn die Verkaufszahlen chinesischer Hersteller in Deutschland allmählich steigen – der große Durchbruch bleibt bislang noch aus. MG Roewe lag mit 1.831 verkauften Neuwagen unter den chinesischen Marken vorn und auf Platz 24 im Marken-Ranking. Im Vergleich zum Juli 2023 hat die Marke jedoch mehr als 18 Prozent verloren. Great Wall legte mit 270 Neuzulassungen um 22 Prozent zu, BYD sackte mit 230 Neuzulassungen um 43 Prozent ab. Nio verkaufte 32 Autos (minus 27 Prozent), Xpeng 16. Der Marktanteil aller chinesischen Marken lag im Zeitraum von Januar bis Juli bei 1,1 Prozent, das entspricht einer Zuwachsrate von 22,5 Prozent im Vergleich zu den ersten sieben Monaten des Jahres 2023. Stimmung verdüstert sich Das vom Ifo-Institut berechnete Geschäftsklima in der Autoindustrie untermauert die angespannte Lage: Im Juli sank der Indikator auf minus 18,3 Punkte nach minus 9,5 Zählern im Juni. Das teilte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut mit. "Die Autoindustrie schlittert damit weiter in die Krise", sagte Auto-Expertin Anita Wölfl. Demnach beurteilen die Autounternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Erwartungen für die kommenden drei Monate schlechter als im Juni. Die Auslastung der Werke ist laut Ifo auf 77,7 Prozent gefallen, neun Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert. Auch die Exporterwartungen sind demnach kräftig gesunken.