Gebrauchte Ware: Secondhand-Markt wächst langsamer - Luxussegment boomt
Der Handel mit gebrauchten Waren wächst weiter, wenn auch etwas langsamer als gedacht. Eine Sparte sticht heraus.
Der Secondhand-Markt ist nach Angaben des Handelsverbands Deutschland im vergangenen Jahr geringfügiger gewachsen als erwartet. Das Umsatzwachstum im Secondhand-Markt betrug 2023 auf Basis nach unten korrigierter Zahlen schätzungsweise zwei Prozent, wie der HDE auf Anfrage mitteilte. Ursprünglich hatte der Verband einen Anstieg von acht Prozent prognostiziert. Gründe für das geringere Wachstum waren demnach ein herausforderndes Konsumumfeld und eine insgesamt schwächere Entwicklung im Online-Handel. Für das laufende Jahr erwarte der HDE ein Wachstum von drei Prozent.
Dabei soll der Handel mit gebrauchten Luxuswaren Wirtschaftsprüfern zufolge überproportional steigen. "Unter anderem werden damit Käuferschichten erreicht, die sich Neuware nicht leisten können oder wollen", sagte Christian Wulff von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Auch in der neuen Filiale der Secondhand-Kette Picknweight in der Stuttgarter Innenstadt lassen sich gelegentlich Designerstücke finden. Das Geschäft erinnert kaum mehr an einen Trödelladen. "Wir kaufen unsere Ware, was bedeutet, dass wir keine Preise anbieten können, die mit denen von Wohltätigkeitsläden vergleichbar sind", sagt Claudia Bolufer, eine Sprecherin der Kette. Das Konzept scheint zu laufen, neben Stuttgart wurde kürzlich auch eine zwölfte Filiale in Heidelberg eröffnet.
Umsatzzahlen nennt die Kette nicht. "Wir freuen uns über eine kontinuierlich positive Entwicklung unseres Unternehmens, die auf die steigende Nachfrage nach nachhaltiger Mode und den allgemeinen Trend zu Secondhand-Kleidung zurückzuführen ist", sagte die Sprecherin. Das Filialnetz soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.