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Август
2024

Moskau verbietet den Bau von Mikroapartments

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Die Stadt Moskau hat laut einem Dekret, das in einer zentralen Rechtsdatenbank am Freitag veröffentlicht wurde, den Bau von Mikroapartments verboten. Dieses Verbot folgt auf die jüngst erfolgte Verkündung der sozialen Entwicklungsziele durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Das Dekret, das vom Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin unterzeichnet wurde und am Donnerstag in Kraft trat, legt eine Mindestgröße von 28 Quadratmetern für Wohnungen fest, ohne Balkons, Terrassen und Speisekammern. Diese Beschränkungen wurden eingeführt, "um günstige Lebensbedingungen … in Wohnungsblocks sicherzustellen".

Als Teil seiner Sozialpolitik zur Familienförderung wies Putin die Regierung im Mai an, die Lebensbedingungen im Land zu verbessern. Das Ziel sind ausreichend Wohnungen in den Städten und ein Mindestwohnraum von 33 Quadratmetern bis 2030 und 38 Quadratmetern bis 2036.

Immobilienexperten sagen, dass Mikroapartments in Moskau in den letzten Jahren beliebt waren, vor allem bei jungen Erwachsenen.

Wohnungen mit weniger als 28 Quadratmetern stellen zur Zeit 18 Prozent des in der Hauptstadt zum Kauf angebotenen Wohnraums dar, berichtete die Wirtschaftstageszeitung RBK unter Berufung auf Fachleute.

Pläne, Kleinstwohnungen zu verbieten, wurden schon kurz nach der Erklärung des Präsidenten bekannt. RBK meldete am Freitag, das habe die Preise für Wohneigentum mit weniger als 28 Quadratmetern um 60 Prozent steigen lassen.

Auch in anderen Hauptstädten wie London liegen Mikroapartments zunehmend im Trend. Nach den Vorgaben der britischen Regierung sollte die minimale Fläche für eine neue Wohnung 37 Quadratmeter betragen. Es ist allerdings erlaubt, Wohnungen zu bauen, die nur 19 Quadratmeter aufweisen. Die durchschnittliche Größe einer für diesen Zweck gebauten Studentenwohnung in London beträgt nur wenig mehr als 13 Quadratmeter.

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