Olympia | Gina Lückenkemper über Stade de France: "Noch nie erlebt"
Gina Lückenkemper will bei den Olympischen Spielen ins Finale. Den ersten Schritt in diese Richtung hat das Sprint-Ass am Freitag gemacht. Aus Paris berichtet Melanie Muschong Gina Lückenkemper strahlte, als sie am Freitagmittag in der Mixed Zone des Stade de France in Paris bei den Journalisten ankam. Nicht verwunderlich. Das deutsche Sprint-Ass hat es als Dritte ihres Vorlaufs mit einer Zeit von 11,08 Sekunden über die 100 Meter ins Halbfinale geschafft. Dieses ist am Samstag um 19.50 Uhr. Bis dahin will sie sich jedoch noch einmal mit "unserer Sportpsychologin zusammensetzen", wie sie erzählte, da sie von der Stimmung im Stadion überrumpelt worden sei. Lückenkemper begeistert: "Es war der totale Wahnsinn hier jetzt heute. Damit habe ich in keinster Weise gerechnet. Ich meine, ich habe noch nie so eine extreme Atmosphäre in einem Leichtathletik-Stadion erlebt." "Ein richtiger Hexenkessel einfach" Dann führte die 27-Jährige aus: "Wir haben immer gute Stimmung in unseren Leichtathletik-Stadien bei Wettkämpfen, aber an Tag eins in der Morning-Session, wo ja wirklich nun mal nicht ein einziger Medaillen-Entscheid war heute, man hat sich gefühlt wie bei einem Fußball-Derby. Ist ein richtiger Hexenkessel einfach. Ich habe es sehr genossen." Allerdings haben die Jubel-Rufe und Anfeuerungen in dem Stadion mit 65.500 Fans die Hochleistungssportlerin auch aus ihrem Konzept gebracht, wie sie berichtete: "Es war schwierig dabei den Fokus zu behalten, wenn halt die Ränge so extrem toben und es überhaupt nicht ruhig wird, obwohl die Athleten schon auf der Bahn vorgestellt werden." Diese "Herausforderung" hätte dazu geführt, dass Lückenkemper nicht so gut die "Ruhe im Kopf" bewahren konnte. "Hat man dann leider auch gesehen. Da habe ich schon nochmal mehr liegen lassen", kritisierte sie selbst ihren Start und ergänzte: "Morgen muss definitiv nochmal anderweitig angegriffen werden. Also da müssen wir nochmal 'ne Schippe drauflegen, aber es ist definitiv möglich, die Beine haben es drauf."