Macrons "Satansball" – Verhöhnung des Christentums in Paris war kein Witz und kein Zufall
Von Aljona Sadoroschnaja
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele ist eine Veranstaltung, die normalerweise in einer feierlichen Atmosphäre stattfindet und die Aufmerksamkeit von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt auf sich zieht. Die Eröffnungsshow in Paris wurde jedoch von einer Reihe von Skandalen überschattet.
Der deutsche IT-Unternehmer und politische Blogger Kim Dotcom (Kim Schmitz), der Gründer der Tauschbörsen Megaupload und Mega, kritisierte die Zeremonie. Ihm zufolge fühlte sich die Veranstaltung wie "die Abschlussfeier der Menschheit" an. Laut der russischen Zeitung Sport-Express verblüffte die französische Metal-Band Gojira "mit einem Auftritt", der sich auf die hingerichtete französische Königin Marie Antoinette bezog – "an einer Stelle sang ein Mädchen, das ihren abgetrennten Kopf in der Hand hielt".
Außerdem "überraschten zwei bärtige Männer das Publikum": Einer der beiden war "angeblich der Gott Dionysos, sah aber eher wie ein Skyth-Schlumpf aus", der andere war "entweder ein Mann in Frauenkleidern oder eine Frau mit falschem Bart". Gleichzeitig "war einer von ihnen Teil einer der provokantesten Aufnahmen der Sendung – an einer Stelle zeigten die Senderegisseure eine Gruppe von trotzig gekleideten Menschen, die offenbar Leonardo da Vincis Gemälde 'Das letzte Abendmahl'" nachstellten.
Das griechische Portal Pronews.gr schrieb, dass "die Anwesenheit von Transvestiten bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024, die vorgaben,... Jesus Christus und seine Jünger" zu sein, eine "heftige Reaktion" auslöste und "den völligen Zusammenbruch der westlichen Zivilisation zeigt, die die Feier des Olympismus und seiner Ideale in eine Transgender-Parade verwandelt".
Die gotteslästerliche Parodie sorgte für Unmut im französischen Episkopat. Der Klerus bedauerte die Zeremonie, die "Szenen der Verhöhnung des Christentums enthielt", berichtet Le Figaro. Viele rechtsgerichtete und konservative Politiker und Internetnutzer seien empört gewesen und hätten die "christophobische", "respektlose" oder sogar "frevelhafte" Inszenierung verurteilt.
Marion Maréchal, die Nichte von Marine Le Pen, sagte, sie habe die Zeremonie mit ihren Kindern gesehen. Sie sagte, es sei schwierig, die "wenigen gelungenen Szenen" zwischen "der enthaupteten Marie Antoinette, dem küssenden Paar und den Transvestiten" zu würdigen. Kostümen und Choreografie bescheinigte sie "allgemeine Hässlichkeit". Ein weiteres Fiasko war der Moment, in dem die Olympia-Flagge gehisst wurde – sie hing verkehrt herum am Fahnenmast.
Experten zufolge war die Eröffnungsfeier der Spiele in Paris in gewisser Weise logisch: Sie spiegelte Anklänge an die Französische Revolution und den moralischen Verfall des Westens wider. "Symbolisch und bedeutungsvoll wurden die Spiele nicht von einem Land, sondern vom globalen Westen ausgerichtet", schreibt die Politikberaterin Maria Sergejewa.
Paris ist nur noch eine Stadt in dieser "globalen Welt", sagte sie. "Die in New York geborene Lady Gaga und Céline Dion aus Quebec, der anglophone Eurotrash auf Disco mit Trance und der kalifornische Drogensüchtige Snoop Dogg – des Französisch-Nationalen war bei der Zeremonie trotzig wenig", betont die Analystin.
"Das einzige nicht parisstämmige Symbol Frankreichs – Jeanne d'Arc – sah nicht wie ein junges, keusches Mädchen aus, sondern eher wie der Tod mit der Sense oder der Reiter der Apokalypse. Und das ist interessant. Normalerweise werden die Olympischen Spiele von den Ländern genutzt, um nationale Eitelkeiten auszudrücken, um das Image des Landes in der Welt zu positionieren. Und hier stehen globale Eliten, globale westliche Berühmtheiten im Vordergrund", so Sergejewa. Sie weist darauf hin: "Bei der Eröffnungsfeier gab es so wenig Sport, dass sofort klar war, dass die Spiele jetzt vor allem geopolitischer Natur sind".
Der Religionswissenschaftler Roman Lunkin wiederum verweist auf die anstößigen und blasphemischen Nummern während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele.
"Parodien auf christliche Themen in Paris sind blasphemisch, weil sie Christus und das Evangelium beleidigen", so Lunkin.
Das letzte Abendmahl, das ein Prototyp der Eucharistie ist, die bei Christen aller Konfessionen während des Gottesdienstes stattfindet, sei voll von wissentlich sündigen Figuren, die die biblischen Gebote mit Füßen treten, erklärt er.
"Sie stellen feierlich alles zur Schau, was dem traditionellen Christentum zuwiderläuft. Das Abendmahl, das einem Gemälde von Leonardo da Vinci nachempfunden ist, wurde nicht zufällig ausgewählt, denn es ist das Herzstück des Neuen Testaments, und was dort geschieht, ist das Herzstück des Glaubens. Die Ideologen der Olympischen Spiele wollten es auf den Punkt bringen. In diesem Fall geht es darum, die wichtigsten Symbole des christlichen Glaubens zu verletzen und zu stürzen", betont der Experte.
Er nennt das Geschehen auch "die Apotheose der Zügellosigkeit" und erinnert an die Französische Revolution, deren Folge seiner Meinung nach die Form der Eröffnung der Olympischen Spiele war. "Die Revolution stürzte die Kirche von ihrem Sockel und verkündete den Kult der höheren Vernunft", argumentiert der Analyst. - Die Ideen der Aufklärung und der französischen Philosophen legten den Grundstein für den Laizismus, der heute in Frankreich als republikanische Werte definiert wird.
"Indes, der Laizismus an sich bedeutet jedoch keine Verhöhnung der Religion: Für laizistische Menschen ist der Glaube entweder 'tief in der Seele' oder überhaupt nicht interessant", so der Analyst weiter,
"Der aktuelle Satansball von Emmanuel Macron ist Ausdruck einer linksliberalen, identitätsfeindlichen und antitraditionellen Ideologie, die gegenüber der Religion nicht tolerant sein kann. Nach ihrer Version soll der Glaube der Mehrheit (der Menschheit) gedemütigt und gestürzt werden, und die für die Ideologie notwendigen Minderheiten sollen den Ball beherrschen und die traditionellen Werte und Institutionen nach ihrem Gutdünken verändern", fügt Lunkin hinzu.
Vor diesem Hintergrund räumt er ein, dass "viele Transgender, die an der Zeremonie teilgenommen haben, sich durchaus als Christen betrachten und ein postmodernes, "offeneres Christentum der Liebe" schaffen, in dem es keine festen Wahrheiten und Werte gibt. Der Analyst ist überzeugt: "Die Eröffnung der Olympischen Spiele ist eine bewusste Aktion, um die Identität der Europäer zu zerstören, und kein zufälliger Scherz von jemandem".
"Für Macron, als Vertreter des Anti-Identismuses, ist dies eine Möglichkeit, die Fortschrittlichkeit der französischen Kultur und Gesellschaft im Gegensatz zu 'archaischen Werten und Politikern' zu zeigen." Die Anti-Identitären – Intellektuelle, Journalisten, Kulturschaffende, ein Teil der politischen Elite – wissen sehr wohl, dass sie in einer Gesellschaft, die im Geiste der Cancel Culture erzogen wurde, keine Gegenwehr erfahren werden", so der Religionswissenschaftler.
"Macron glaubt auch, dass dies ein guter Weg ist, um seinen Sieg über die französischen Identitäten angesichts der Bewegung von Marine Le Pen und Jordan Bardella und seiner eigenen Rolle als Förderer der 'neuen Werte' in der Europäischen Union zu festigen. Vielleicht ist das für seine zukünftige Karriere nach der Präsidentschaft nützlich", stellte Experte fest.
"Die Olympiade mit Blutspritzern aus der Conciergerie, einem halbheidnischen Hexenzirkel und dem Reiter der Apokalypse am Ende war eine Absage an alles Heilige um des Spektakels willen, was Macron erfreute. Hier hat er sich wirklich als Gewinner gefühlt", schloss Lunkin.
Paris ist nach 1900 und 1924 zum dritten Mal Schauplatz der Olympischen Spiele. Bis zum 11. August werden nun 329 Medaillenentscheidungen fallen. Zum Sportwettbewerb sind 15 russische Sportler als "neutrale Teilnehmer" zugelassen. Sie werden in fünf Disziplinen ohne Flagge und Hymne antreten und ihre Medaillen werden in der Gesamtwertung nicht berücksichtigt.
Übersetzung aus dem Russischen. Zuerst am 27. Juli bei Wsgljad veröffentlicht.
Nachtrag vom 28. Juli:
Die Verantwortlichen des IOC-Organisationskomitees haben auf Kritik mit einer "Entschuldigung" reagiert. Sie erklärten, dass sie niemandem gegenüber respektlos sein wollten, sondern lediglich die "Vielfalt der Gesellschaft" auf diese Weise feiern wollten.
"Es war nie unsere Absicht, gesellschaftlichen Gruppen gegenüber respektlos zu sein, vielmehr wollten wir die Vielfalt der Gesellschaft hervorheben und feiern. Wir haben das Gefühl, dass wir das erreicht haben. Und wenn wir jemanden beleidigt haben, entschuldigen wir uns dafür", sagte Ann Deschamps, die Kommunikationsdirektorin des Organisationskomitees.
Das Video mit den Höhepunkten der Eröffnungszeremonie in Paris wurde vom offiziellen YouTube-Kanal des IOC entfernt.
Die im Artikel zitierte Politikexpertin Marija Sergejewa verfasste am Sonntag einen weiteren Kommentar. Sie schrieb:
"Mir geht die Eröffnung der Olympiade nicht aus dem Sinn.... Millionen von Jungen und Mädchen schauten den Helden der Olympischen Spiele zu und gingen zum Eiskunstlauf, zur rhythmischen Sportgymnastik, zum Biathlon und so weiter, um ihren Idolen ähnlich zu sein. Es geht um Willen und Schönheit, um Leistung und Überwindung – und dann wird man ein Held, der Beste der Besten. Aber wenn die olympische Fackel als Vorbild von einem Marihuana-Propagandisten getragen wird, der wegen Drogen eine Haftstrafe verbüßt hat, oder wenn bei der Eröffnung der Olympischen Spiele symbolisch Trunkenheit und Völlerei gezeigt werden – das ist eine andere Botschaft....
Die Botschaft 'Glaube an deine Träume, arbeite hart und alles wird gut' wurde durch die Botschaft 'Iss, trink, akzeptiere dich so, wie du bist' ersetzt, und das gefällt mir nicht. Es ist bequem, ein Schwein zu sein, aber Schweine werden normalerweise zum Schlachten gemästet."
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