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Июль
2024

Tobias nimmt’s Rad – und den Tesla: Wie kommt die Fahrrad-Mobilität mit in den Urlaub?

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Im Alltag zu Hause genießen die Meisten von uns schon lange die Vorzüge der Radmobilität: Schneller, flexibler, günstiger und dazu noch ein Nettogewinn für die Gesellschaft. Doch wie nehmt ihr diese geschätzte Fahrrad-Mobilität eigentlich mit in den Urlaub? Kollege Tobias hat für unsere Schwester-Seite Nimms-Rad die Probe aufs Exempel gemacht und wollte den Fahrradanhänger für die Kinder mit in den Urlaub nehmen.

Mit dem Fahrrad mobil im Urlaub

Mein Fahrrad nehme ich schon lange mit in den Urlaub, doch ist das Setup dann meistens so, dass ich mit dem Mountainbike oder Rennrad vor Ort meine Touren mache und es allein als Sportgerät nutze. Angefahren und eingekauft wird typischerweise mit dem Auto. Doch dann ergab es sich, dass ich mit etlichen Tagen Resturlaub in die Elternteilzeit gegangen bin – und plötzlich ergaben sich neue Fragestellungen. Wenn ich fünf Wochen am Stück in Italien bin und nur an zwei Orten leben werde … kann ich dann nicht vielleicht neben meinen Mountainbike-Touren auch den Alltag mit dem Fahrrad abwickeln?

# Mama und Papa haben beste Laune …
# … muss wohl daran liegen, dass man auch im Urlaub genauso mobil ist, wie zu Hause. - Fahrrad-First
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[…] das Fahrrad ist mein Verkehrsmittel Nummer 1.

Wie bei jedem guten Gedanken lässt mich diese Fragestellung für die kommenden Tage und Wochen nicht mehr los. Ich lebe mit meiner Familie in München. München ist Stauhauptstadt und jeder weiß, dass man hier mit dem Fahrrad in jeder Hinsicht besser aufgehoben ist. Zumindest, wenn man darauf vorbereitet ist, dass auch 2024 noch Fahrradwege einfach mitten in einem Parkplatz enden oder aber an den großen Ein- und Ausfallstraßen teils gar nicht vorhanden sind. Doch von den Fahrten zur Tagesmutter für unsere Kleinste, zum Kindergarten für den Kleinen oder zum Einkaufen, in den Tierpark oder natürlich auf dem Weg zur Arbeit: Das Fahrrad ist mein Verkehrsmittel Nummer 1.

# Natürlich ist auch das Laufrad mit dabei - wir bereiten gerade einen großen Vergleichstest der wichtigsten Laufräder am Markt vor; ihr dürft gespannt sein!
# Praktisch: Vom Ferienhaus am Fuße der Berge zum Strand, da spazieren und einkaufen - im Urlaub das Auto stehen lassen seine ganz eigenen Qualitäten und Vorzüge.
# Netter Nebeneffekt: Kein Umpacken und an den Strand schleppen der diversen Ausrüstungsgegenstände - bleibt die Herausforderung, den Anhänger über den Stand zu schieben. Oder besser ziehen – das spart Kraft.

Nach intensiven Überlegungen und Selbstversuchen haben wir uns entschieden, voll auf den Fahrradanhänger zu setzen. So kommt es, dass ich in den vergangenen Jahren alle relevanten Anhänger am Markt getestet und in großen Vergleichstests aufbereitet habe – hier geht’s zur Bestenliste mit den 16 besten Fahrradanhängern für Kinder. Wir haben uns dann privat für unseren Preis-Leistungs-Sieger, den Qeridoo Kidgoo 2 entschieden (Zum Test: Qeridoo Kidgoo 2). Mit ihm geht es durch dick und dünn. Ich habe am Stadtrad und dem Gravel-Bike eine entsprechende Kupplung montiert. Meine Partnerin zieht den Hänger mit einem Orbea Kemen SUV-E-Bike (hier entlang zum Test des Orbea Kemen SUV-E-Bike). Da ist sie, die unsägliche Abkürzung, die unsinniger Weise ihren Weg in die Fahrradindustrie gefunden hat: stehen SUVs doch für so ziemlich alles das, was E-Bikes nicht sind. Außer vielleicht vergleichsweise teuer.

Da ist sie, die unsägliche Abkürzung, die unsinniger Weise ihren Weg in die Fahrradindustrie gefunden hat: stehen SUVs doch für so ziemlich alles das, was E-Bikes nicht sind. Außer vielleicht vergleichsweise teuer.

# Wie montiere ich noch gleich einen Kindersitz am Schaft, wenn alle Leitungen integriert laufen?
# Abgefeilte Spacer sind die Lösung, um die Leitungen nicht abzuklemmen - nicht schön, aber selten.

Mit dem Tesla in den Fahrrad-Urlaub

Ich habe auch einen Dienstwagen – und fahre aus Überzeugung und weil meine Firma (Stichwort: Vorbild) und der Staat (Stichwort: Dienstwagenprivileg und Steuervergünstigung) es so wollen, elektrisch. Die Auswahl des passenden Elektroautos war gar nicht so einfach, denn eigentlich brauche ich das Auto nur, um am Wochenende in die Berge zu kommen. Oder zweimal im Jahr in den Urlaub. Entsprechend braucht es eine Anhängerkupplung für die Bikes und genug Platz in Innen- und Kofferraum. Doch deshalb gleich einen dicken Elektro-SUV kaufen, der viele der möglichen Vorteile direkt kassiert? Und dann noch doppelt so teuer ist, weil er die 60.000 €-Marke der 0,25 %-Besteuerung reißt (ja, dank FDP, bald dann 70.000 € …)? Sicher nicht, zumal der auch gar nicht auf meine fragwürdige Duplex-Tiefgarage gepasst hätte. München halt. Also orderte ich – zunächst schweren Herzens – einen Tesla Model 3. So viel sei gesagt: In Bezug auf elektrische Effizienz, Platzangebot bei vergleichsweise kompakten Abmessungen, Preis-Leistung und vor allem die Einfachheit der Benutzung durch Teslas Supercharger-Netzwerk macht diesem Auto keiner der etablierten deutschen (und auch weltweiten) Automobilhersteller etwas vor.

# Das von uns gefahrene Setup mit Bikes auf der Kupplung und Box auf dem Dach ist für viele Elektroautofahrer:innen der gefühlte Worst-Case - bei konstant 120 km/h auf der Autobahn muss man beim Tesla Model 3 so mit ca. 25-26 kWh/100 km rechnen.
# Wie viel Volumen darf's denn bitte sein? Nicht nur Thule bietet Dachboxen in den verschiedensten Abmessungen - so kann für jeden Einsatzzweck die Balance zwischen Gewicht, Preis und eben Volumen passend ausgewählt werden.
# Wer das Fahrrad im Alltag als Transportmittel für die ganze Familie nutzt, muss sich für den Urlaub etwas einfallen lassen - insbesondere Lastenräder können, wenn überhaupt nur sehr umständlich (Anhänger, Bus) mitgenommen werden. Wir setzen zu Hause auf den Anhänger und wollten das auch im Urlaub machen. Da wir aber kein großes Auto fahren, muss der Anhänger in die Dachbox.

Aber zurück zum Thema. Wir wollen also lange in den Urlaub. Mit einem Anhänger, zwei Kindern und drei Bikes. Damit sich das alles ausgeht, heißt es Tetris spielen. Trotz des wie beschrieben sehr guten Platzangebotes ist direkt klar: allein der Fahrradträger auf der Kupplung wird es nicht rausreißen. Doch wie kommt der Hänger mit in den Urlaub? Oder im Falle anderer Familien sogar ein Lastenrad? Letzteres lässt sich in der Regel nicht falten und ist zu lang für den Fahrradträger. Nimmt man dann direkt einen Anhänger mit? Das wäre zumindest ungewöhnlich, vor allem aber irgendwie nervig. Oder vor Ort ein Lastenrad leihen? Ich bin gespannt zu hören, wie ihr das Thema Lastenrad im Urlaub angeht.

Doch wie kommt der Hänger mit in den Urlaub? Oder im Falle anderer Familien sogar ein Lastenrad? Letzteres lässt sich in der Regel nicht falten und ist zu lang für den Fahrradträger. Nimmt man dann direkt einen Anhänger mit?

# Wie groß muss das Auto für den Alltag sein? Obwohl Autos in den letzten Jahren (Stichwort SUV) sehr viel größer geworden sind, bieten die meisten nicht mehr Kofferraum als ihre kleineren Vorgänger - Platz für Fahrradanhänger und Urlaubsgepäck bieten die wenigsten.

Die Lösung des Platzproblems

In unserem Fall führt der Weg über eine Dachbox. Was im Winter der Standard ist, erweist sich auch im Sommer als praktisch. Der gefaltete Anhänger passt gerade eben in die Thule Motion XT in Größe L. Je nach Bedarf bietet Thule verschiedenste Größen an. Dazu gesellen sich ein Kindersitz für vorn, ein Woom 1-Laufrad und diverse Helme, Protektoren und Badeutensilien. Das Ergebnis: Wir haben alles dabei und können trotzdem unser vergleichsweise „kompaktes“ Alltagsauto verwenden. Unser Setup braucht bei mit den diversen Anbauten erlaubten 130 km/h auf der Autobahn (und weil man in Österreich und Italien eh nicht schneller fahren darf) robuste 26 kWh/100 km (Anm. d. Red.: Ein Tesla verfügt in der Regel über einen 60 kWh-Akku). Und wir haben wirklich alles dabei.

# Wir „erweitern“ unser Alltagsauto für den Urlaub um eine Dachbox - so bleibt das Auto im Alltag noch relativ klein (Stichwort Parkplätze ...), nimmt aber doch alles mit in den Urlaub, was wir so mitnehmen wollen.
# Wir haben uns für die Thule Motion XT in Größe L entschieden - so finden neben dem gefalteten Anhänger auch das Laufrad, alle Helme der Familie (inkl. Full Face zum Downhill-Fahren) und das Sand- und Strandspielzeug ihren Platz.
# Besonders wichtig: Die Abmessungen des gefalteten Anhängers genau erfassen, um sicherzustellen, dass er auch in die Dachbox passt - außerdem dringend mit Spanngurten fest in der Dachbox fixieren, damit im Falle einer harten Bremsung oder gar eines Unfalles alles dort bleibt, wo es hingehört
# Noch reicht der Fahrradträger mit zwei Bikes für die Eltern - in Kürze wird hier zumindest mal ein weiteres Bike montiert werden müssen, dass dann nicht mehr in Dachbox oder Kofferraum passt.
# Das Laden mit Anbauten ist so ein Thema, das jedoch zunehmend einfacher wird - moderne Schnellladesäulen wie diese Alpitronic bieten genug Kabellänge, um auch mit Heckträger bequem laden zu können.

Vor Ort gelingt uns so das, was sich rückblickend als wirklich erholsam herausstellt. Wir waren erst in Finale Ligure und dann in Massa Carrara. Und hatten jeweils keinerlei Probleme mit der Infrastruktur oder der Rücksichtnahme der Italiener auf das Gespann. Eher wurde uns viel Begeisterung entgegengebracht, denn der Kindertransport auf dem Sitz vorn oder im Hänger hinten scheint hier eher ungewöhnlich zu sein. Umso schöner war es aber, die verschiedenen Orte mit dem Rad zu erkunden. Keinen Stress mit dem Auto in kleinen Gassen und verwinkelten Parkhäusern zu haben. Wir werden es wieder tun.

# Mittlerweile bieten viele Bikeparks und Ferienregionen schöne Pumptracks für den Nachwuchs an - sobald die Kleinen dann das Thema Bremsen verstehen (und das nächst größere Bike mit Pedalen fahren), kann es auf die diversen Flowtrails gehen.

Noch mehr spannende Inhalte zur Fahrrad-Mobilität gibt’s auf www.nimms-rad.de.

Bleibt die Frage: Wie nehmt ihr die fahrradbasierte Mobilität mit in den Urlaub? Ist das ein Thema für euch und wenn ja, wie löst ihr es?

Text & Bilder: Tobias Stahl