Straka in Position
Sepp Straka notiert zum Auftakt der 152. Open Championship mit der 70 (-1) eine der seltenen roten Runden und bringt sich damit in Royal Troon in mehr als nur vielversprechende Position.
Wie schon bei den letzten sieben Majors ist auch diesmal in Royal Troon wieder Sepp Straka der einzige Österreicher im Feld. Nach dem fantastischen Auftritt im vergangenen Jahr, als er sich im Royal Liverpool nur Brian Harman (USA) geschlagen geben musste und so für eine neue All-Time Bestmarke der österreichischen Major-Historie sorgte, darf man sich beim 31-jährigen heuer wohl einiges erwarten. Zwar zeigte die Formkurve zuletzt mit einem zähen Auftritt bei der Titelverteidigung in Illinois und einem Missed Cut bei den Scottish Open nicht gerade in die richtige Richtung, doch gerade bei Sepp muss dies nicht unbedingt vieles bedeuten.
Schon in der Vergangenheit hatte er des Öfteren mit verpatzten Wochen zu kämpfen um dann wie aus dem Nichts plötzlich wieder voll da zu sein. Bestes Beispiel waren etwa die St. Jude Classic, als er sich nach mehreren verpassten Cuts in Folge schlussendlich erst im Stechen knapp geschlagen geben musste. Sepp selbst will auf jeden Fall in dieser Woche alles in die Waagschale werfen und zeigt sich betont angriffslustig: „Man muss die ganze Woche wirklich gut drauf sein, vom Driver bis zu den Eisen und bis hin zum Putter. Da muss alles zusammenkommen, dann kann ich natürlich ein Major gewinnen. Ich glaube aber mein Spiel ist gut genug, dass ich das schaffen kann.“
Wind und Regen zu Beginn
Von den Morgenstunden weg präsentiert sich Troon dann typisch schottisch mit kaltem Wind und teils leichtem Regen, was die Scores von Beginn an recht in die Höhe bläst, denn die 68 (-3) von Justin Thomas (USA) ist noch das Beste was die Par 71 Anlage in der frühen Phase zulässt. Sepp hat vorerst damit jedoch anfänglich keine Probleme, denn obwohl sich die erste Annäherung nur knapp neben dem Grün einbremst, geht sich ein recht solides anfängliches Par aus. Danach hat er vor allem mit den Abschlägen zu kämpfen, die sowohl auf der 2 als auch auf der 3 nur im dicken Gemüse landen. Mit starken Eisen bringt er die Annäherungen aber am Grün unter und zieht sich so vorerst noch aus der Affäre.
Zwar findet dann auch der Drive am Par 5 der 4 nur das Rough, Sepp zündet aber ein perfektes Wedge ins Grün und holt sich aus einem Meter schließlich das erste Birdie ab. Nach einem etwas zu kurzen Tee Shot lässt er dann am darauffolgenden Par 3 gleich gar keinen Stress aufkommen und sorgt mit einem unverhofften Birdieputt von klar außerhalb des Grüns kurzerhand für ein erstes echtes Highlight. Am darauffolgenden Par 5 wird es dann aber erstmals unangenehm, da er sich aus 120 Metern einbunkert und sich in Folge aus dem Sand nicht mehr zum Par retten kann.
Starkes Finish
Gleich am ikonischen Par 3 danach – aufgrund des kleinen Grüns bekam das nur 110 Meter lange Loch den Beinamen „Postage Stamp“ – zirkelt er den Tee Shot dann mit Backspin aber gekonnt bis auf einen Meter zur Fahne und stellt damit sein Score postwendend wieder auf 2 unter Par. Nachdem es der Abschlag nicht ganz über den Winkel schafft, wird es auf der 11 dann wieder unangenehm, denn aus dem wilden Gestrüpp kann er den Ball nur rausquetschen und bringt auch aus dem Rough den Ball noch nicht am Grün unter. Zum Glück kann er sich weiterhin auf den Putter verlassen, kratzt dieser ihm doch aus 3,5 Metern noch das Bogey auf die Scorecard.
Der Fehler kostet jedoch etwas die Sicherheit, denn auf der 12 legt er die Annäherung nur neben dem Grün ab und tritt sich so prompt den nächsten Fehler ein, was ihn auch wieder auf Even Par zurück wirft. Danach stabilisiert er sein Spiel zwar, verpasst jedoch mit etwas zu ungenauem Pitch aus dem Rough am einzigen Par 5 der zweiten Neun das erhoffte Birdie. Fast schon trotzig knallt er dann dafür am Par 3 danach das Eisen bis auf 2,5 Meter zur Fahne und drückt sein Score so schließlich kurz vor dem Turn wieder in den roten Bereich.
Am Schlussloch lässt er dann nichts mehr anbrennen und notiert so mit der 70 (-1) eine der seltenen roten Runden am Donnerstag, womit sich Österreichs Nummer 1 als 11. auch in eine mehr als nur vielversprechende Position bringt.
Spät an die Spitze
Daniel Brown (ENG) kann die etwas besseren Verhältnisse am Nachmittag nützen und stürmt noch zu einer 65 (-6), womit der Engländer um einen Schlag vor Shane Lowry (IRL) den Ton angibt. Tiger Woods (USA) notiert nur eine 79 (+8) und hat vom 138. Rang aus die Cutlinie kaum mehr in Sichtweite.
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Der Beitrag Straka in Position erschien zuerst auf golf-live.at.