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Июль
2024

220 Kilometer langer Ölteppich vor Jemen nach Angriff auf Tanker

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Nach einem Angriff der Huthi-Rebellen auf einen Öltanker ist vor der Küste des Jemen ein Ölteppich von 220 Kilometern Länge gesichtet worden.

Satellitenaufnahmen der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) hätten zuletzt einen Ölteppich in der Nähe der Stelle gezeigt, wo die Huthis den Tanker "Chios Lion" attackiert hätten, teilte nun die Nichtregierungsorganisation Conflict and Environment Observatory (CEOBS) mit Sitz in Großbritannien mit.

Der Ölteppich lasse darauf schließen, dass "das beschädigte Schiff Öl verliert", erklärte CEOBS im Onlinedienst X. Er sei geschätzt 220 Kilometer lang.

Der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker "Chios Lion" war am Montag 97 Seemeilen nordwestlich der jemenitischen Hafenstadt al-Hudaida angegriffen worden.

Ein Schiff ohne Besatzung habe den Öltanker "getroffen" und kleinere Schäden verursacht, teilte die United Kingdom Maritime Trade Operations der britischen Marine mit.

Laut einer von CEOBS veröffentlichten Aufnahme befindet sich der Ölteppich im Roten Meer in der Nähe des Meeresschutzgebiets vor der Küste des Jemen und Saudi-Arabiens.

Am Dienstag teilte das von einer westlichen Marinekoalition betriebene Joint Maritime Information Center mit, dass die "Chios Lion" nach dem Angriff der Huthis auf ein mögliches Ölleck untersucht werde.

Die Huthis greifen seit November Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, um nach eigenen Angaben ihre Solidarität mit den Palästinensern inmitten des israelischen Krieges gegen den Gazastreifen zu bekunden.

Im März versenkten sie ein unter belizischer Flagge fahrendes und vom Libanon betriebenes Schiff, das 21.000 Tonnen Ammoniumphosphatsulfat-Dünger an Bord hatte.

Der Vorfall löste Befürchtungen aus, dass auslaufender Treibstoff und chemische Schadstoffe in das Rote Meer gelangen und Korallenriffe und Meereslebewesen schädigen könnten.

Wim Zwijnenburg von der niederländischen Friedensförderungsgruppe PAX sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP:

"Die anhaltenden Angriffe auf verschiedene Öl-, Chemie- und Frachttanker gefährden nicht nur das Schiffspersonal und den Schiffsverkehr im Allgemeinen, sondern auch die Ökosysteme im Roten Meer."

"Die aktuellen Angriffe sind eine weitere Bedrohung für die Umwelt und die Küstengemeinden im Jemen", fügte er hinzu.

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