Gemeinsam hinterher
Weder Sepp Straka noch Bernd Wiesberger finden bei den Genesis Scottish Open zum Auftakt bei besten Scoringverhältnissen das richtige Rezept. Nach 70er (Par) Auftaktunden laufen beide beim, von DP World Tour und PGA Tour kosanktionierten 9 Millionen Rolex Series Event im Renaissance Club, der erwarteten Cutmarke deutlich hinterher.
Anders als im Vorjahr teet Sepp Straka heuer als Vorbereitung auf die Open Championship auch bei den Scottish Open im Renaissance Club auf und trifft dabei einmal mehr auf die geballte Weltelite. Gleich acht seiner Ryder Cup Buddies vom siegreichen Team aus Rom stehen in North Berwick ebenfalls in den Teeboxen und sorgen so gemeinsam mit den US-Topstars wie Xander Schauffele, Wyndham Clark, Collin Morikawa oder Justin Thomas mit für das beste Aufgebot, dass es in Europa heuer zu bestaunen gibt.
Den Par 70 Platz kennt Österreichs Nummer 1 auch bereits von einem Auftritt im Jahr 2022, allerdings sind die Erinnerungen nicht wirklich die besten, verpasste er doch vor zwei Jahren noch den Cut. Dass er mit Linksgolf seitdem aber immer besser zurechtkommt, zeigte etwa auch die fantastische Woche bei den Open letzte Saison, als er sich lediglich Brian Harman (USA) geschlagen geben musste und mit dem Runner-up Finish einen neuen Meilenstein im österreichischen Golfsport setzte.
Am ersten Spieltag ist Sepp Straka erst am Nachmittag unterwegs und findet mit einem grundsoliden Par dann ziemlich stressfrei auf der 1 ins Turnier. Am Par 5 der 3 parkt er zwar die Attacke kurz vor dem Grün, ein zu forscher Chip schießt aber übers Ziel hinaus, weshalb sich das erhoffte erste Birdie noch nicht ausgeht. Danach streikt noch dazu das Gerät fürs Kurzgemähte, denn aus einer hervorragenden Birdiemöglichkeit kann er auf der 4 aus zwei Metern noch nicht Kapital schlagen.
„Das Wichtigste ist geduldig zu bleiben und den Gameplan durchzuziehen. Es ist ein wenig einfacher heute aufgrund der Verhältnisse, da kann man etwas aggressiver auf die Fahnen spielen. Ich mag Linksgolf wirklich gerne. Ich hab zwar noch nicht wirklich sehr viel in meinem Leben Linksgolf gespielt, aber es ist immer echt cool“, so Sepp mit einem kurzen Zwischenfazit nach dem Abschlag auf der 4.
Direkt danach belohnt er sich dann nach einem starken Pitch ins Grün auch für das immer präziser werdende Spiel mit dem ersten Birdie. Mit sehr solidem Spiel lässt er auch danach nichts anbrennen und bringt langsam aber sicher auch den Putter auf Temperatur, wie ein gelochter Birdieversuch aus fünf Metern auf der 8 beweist. Erst danach kommt am zähen Par 3 der 9 nach versandetem Abschlag erstmals etwas Stress auf, mit viel Gefühl kratzt er aber noch das Par und biegt so bei 2 unter Par auf die zweiten neun Löcher ab.
Schwarzes Finish
Auf der 10 parkt er zwar die Attacke gekonnt am Grün, muss danach jedoch den Putter dreimal bemühen und lässt so eine dicke Chance auf ein weiteres Birdie ungenützt verstreichen. Auch danach geht auf den Grüns nicht vieles so richtig leicht von der Hand, denn immer wieder erarbeitet er sich durchaus gute Möglichkeiten, tritt jedoch einigermaßen auf der Stelle.
Ausgerechnet das letzte Par 5 erweist sich dann als erster Stolperstein, nachdem er vom Tee weg mit Problemen zu kämpfen hat und am Ende auch noch den Parputt knapp verschiebt. Des Schlechten nicht genug kann er nach versandetem Drive auf der 18 den Ball nur querpassen und schlittert so in gleich noch einen Fehler, womit sich am Ende lediglich eine 70 (Par) ausgeht, die ihm als 99. vor der zweiten Runde bereits einen zwei Schläge großen Rückstand auf die erwartete Cutmarke aufbrummt.
Auch Wiesberger nur mit der 70
Bei der Scottish Open werden noch die letzten drei Tickets für die 152. Open im Rahmen der Qualifying Series vergeben, eine allerletzte Chance auch für Bernd Wiesberger, der als 8. des European Swings mit Ach und Krach überhaupt in das Feld der Scottish Open hineinrutschte – und das obwohl er am Renaissance Course vor 5 Jahren einen seiner bedeutendsten Siege auf der DP World Tour feierte.
Zum Auftakt ist Bernd dann wie sein Landsmann erst mit später Startzeit unterwegs und nimmt sich nach leicht verzogenem Abschlag die Entscheidung zur Vorlage am Par 5 der 10 ungewollter Weise selbst ab. Da der Viermeterputt zum Birdie nicht ins Loch will, geht sich der erhoffte Schlaggewinn am anfänglichen Par 5 nicht aus. Auch danach will der Putter noch nicht so recht auf Temperatur kommen, denn auch auf der 11 aus 3,5 Metern und auf der 13 aus drei Metern geht sich noch kein Erfolgserlebnis aus.
Auf der zweiten langen Bahn lässt er dann mit Chip und Putt aber nichts mehr anbrennen und krallt sich auf der 16 schließlich das erste Birdie. Nachdem er sich dann am Par 3 danach noch sehenswert zum Par scrambled, streikt dann kurz vor dem Turn auf der 18 der 14. Schläger und brummt ihm mit einem Dreiputt den Ausgleich auf. Das einzige Par 5 der vorderen Neun hat er dann aber wieder bestens im Griff und rehabilitiert sich mit einem sicheren Zweiputt zum nächsten Birdie auch für den Faux-pas von zuvor.
Am kurzen Par 4 der 5 reitet er dann vom Tee aus die Attacke und bringt den Ball auch knapp vor dem Grün unter, allerdings kullert der Chip wieder vom Grün, womit er sich schlussendlich mit dem Par zufrieden geben muss. Richtig unangenehm wird es dann aber auf der 7, da er nach verzogenem Drive das Grün nicht erreicht und so kurz vor Ende der Runde sogar wieder auf Even Par zurück rasselt. Auf den letzten Löchern kann er dann nicht mehr zusetzen und startet so lediglich mit einer 70 (Par), womit er sich die zähe Ausgangslage mit Landsmann Sepp Straka teilt.
Thomas zeigt was möglich war
Justin Thomas zeigt zum Auftakt was im Renaissance Club am Donnerstag möglich gewesen wäre. Der US-Superstart drückt von Beginn an aufs Tempo und liegt nach fehlerlosen Frontnine und fünf Birdies bereits zur Halbzeit im absoluten Spitzenfeld. Nach dem Turn legt er dann bei weiterhin makelloser Performance noch drei weitere rote Einträge nach, unterschreibt so die 62 (-8) und diktiert damit in North Berwich nach den ersten 18 Löchern das Tempo.
Leaderboard Genesis Scottish Open
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Der Beitrag Gemeinsam hinterher erschien zuerst auf golf-live.at.