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Июль
2024

Slowakei: Ministerin nutzt LGBTQ-Community als Sündenböcke

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Die LGBTQ+-Gemeinschaft wird in der Slowakei regelmäßig diskriminiert. Eine Spitzenpolitikerin hetzt nun besonders perfide. Die slowakische Kultusministerin Martina Simkovicova hat die LGBTQ-Gemeinschaft in einem Interview mit dem slowakischen Boulevard-Blatt "Topky.sk" für die niedrigen Geburtenraten in Europa verantwortlich gemacht. Dort sagte sie unter anderem: "Wir Heterosexuellen dienen der Zukunft, indem wir uns reproduzieren. Europa stirbt aus, es werden zu wenige Kinder geboren, weil so viele Menschen der LGBTQ+-Gemeinschaft angehören. Besonders komisch ist, dass es besonders die Weißen betrifft", so Simkovicova. Wie das Nachrichtenportal "Politico" berichtet, hat das Menschenrechts-Institut Bratislavas die Ministerin beim Generalstaatsanwalt wegen des Verdachts rassistischer und antisemitischer Aussagen angezeigt, sagte der Direktor des Instituts, Peter Weisenbacher. Weisenbacher sagte "Politico": "Rassismus und Antisemitismus haben keinen Platz in Europa im Jahr 2024. Wir wissen genau, wohin solche Tendenzen in der Vergangenheit geführt haben. Wir fordern Ministerin Simkovicova auf, sofort zurückzutreten". Homophobie in der Slowakei keine Seltenheit Grundsätzlich ist Homophobie in der Slowakei weit verbreitet. Der vor kurzem angeschossene Premierminister Robert Fico sprach erst vor kurzem über Adoptionen gleichgeschlechtlicher Partner und bezeichnete diese als "Perversion". Auch den Oppositionsführer Michal Simecka forderte er herabwürdigend dazu auf, zu entscheiden, ob er ein "Junge, ein Mädchen oder ein Helikopter" sein wolle. Auch Kultusministerin Simkovicova fällt nicht das erste Mal mit derartigen Aussagen auf. Bereits im Januar dieses Jahres kündige sie an, nicht länger Filme zu unterstützen, die "moralische und ethische Grenzen überschreiten, inklusive Filme mit LGBTQ+-Thematik". Simkovicova war zuvor als TV-Moderatorin tätig und gilt als reaktionäre Hardlinerin.