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BC Bike Race 2024 – Renn-Tagebuch Tag 2: Pleiten, Pech und Pannen

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Nach dem Vorgeschmack des gestrigen Prologs ging es heut auf die erste „richtige“ Etappe mit XCO-Race-Länge. Leider hat uns das nicht davor bewahrt, zum einen festzustellen, wie man in Kanada Rennen fährt – und zum anderen zu erfahren, dass eine Millisekunde Unaufmerksamkeit sofort bestraft wird …

BC Bike Race 2024 – Renn-Tagebuch Tag 2: Pleiten, Pech und Pannen

Nach dem Vorgeschmack des gestrigen Prologs ging es heut auf die erste „richtige“ Etappe mit XCO-Race-Länge. Leider hat uns das nicht davor bewahrt, zum einen festzustellen, wie in Kanada geraced wird und zum anderen zu erfahren, dass eine Millisekunde Unaufmerksamkeit sofort bestraft wird.

Drei Stürze, eine gerissene Carbonfelge und eine abgebrochene GoPro

Der Start war in Startblöcken von 100 Ridern gesplittet und da wir ja Leader-Jersey-Träger waren, starteten wir vorn in der ersten Welle. Flo erinnerte sich noch an seine Teilnahme 2015 und die im Vergleich zu deutschen Rennen sehr entspannten Starts. Nach einem neutralisierten Kilometer wurden wir allerdings schnell wachgerüttelt, denn von der gesammelten kanadischen Elite wollte jeder der oder die Erste im Trail sein. Das bedeutete Vollgas ab dem ersten Straßenanstieg, sodass sich der Startblock schon in 200 m Länge verteilte und in einzelne Gruppen riss.

World Cup-Racer in Rente: Geoff Kabush immer vorn mit dabei.
# World Cup-Racer in Rente: Geoff Kabush immer vorn mit dabei. - Foto: Denis Merdano (@blackbird_works)

Diashow: BC Bike Race 2024 – Renn-Tagebuch Tag 2: Pleiten, Pech und Pannen
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Day 2 Highlights - JK-2
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Day 2 Highlights - JK-8
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Für uns ist es bei heimischen Rennen eher so, dass sobald eine Gruppe von Asphalt auf Waldwege abbiegt, das Tempo merklich verringert wird. Hier war genau das Gegenteil der Fall. Also Zähne zusammenbeißen und noch mal 50 Watt drauflegen.

Foto: Jens Klett (@jensklett)
# Foto: Jens Klett (@jensklett)
Foto: Jens Klett (@jensklett)
# Foto: Jens Klett (@jensklett)

Lutz und Flo lagen gut im Rennen um Platz 15 in der ersten Gruppe, Luis und Torsten kurz dahinter. Der erste Anstieg war derselbe wie im Prolog – easy-peasy also, was die Strecke anging. Leider war genau das das Problem, denn Flo war in einem Rockroller kurz unaufmerksam, hängte sein Vorderad am Fels auf und lag auf der Seite.

Der Lenker übers Oberrohr gezogen, Brems- und Schalthebel verdreht, sodass ein kurzer Pitstop nötig war, um das Bike wieder fahrtauglich zu bekommen. Das brachte uns eine Minute und zehn Plätze auf die Haben-Seite. Aber alles halb so wild – weiter ging’s. Auch wenn es auf den sehr engen Pfaden schwierig war, aber wir holten ein paar andere Fahrer wieder ein, bis wir auf die ersten beiden Damen auffuhren, die sowohl bergab als auch bergauf eine wahnsinns Performance hinlegten und für ein paar Meter gute Hinterräder boten.

Foto: Jens Klett (@jensklett)
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Day 2 Highlights - JK-8
# Day 2 Highlights - JK-8
Day 2 Highlights - JK-31
# Day 2 Highlights - JK-31
Fotos: Jens Klett (@jensklett)
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Aber wir hatten eine Mission und die hieß „Trikots verteidigen“. Wir waren zu der Zeit 15 Kilometer im Rennen und kurz vor der ersten und einzigen Verpflegung des Tages. Auf einem schottrig-losen 30 cm breiten Trail passierte es dann. Flo war gerade auf ein kurzes breites Zwischenstück gefahren, als es hinter ihm knallte. Klang nach Carbon. Lutz war weg, beziehnungsweise kam nach ein paar Sekunden mit verdrehtem Lenker zu Fuß aus dem Trail. Wieder eine Millisekunde Unaufmerksamkeit oder schlechte Sicht durch viel Staub – aber sein Vorderrad traf einen Stein und das Rad stoppte augenblicklich.

Also kurz durchschnaufen, Blessuren checken, Lenker richten, abgebrochene GoPro aus dem Wald holen und weiter gings zur Verpflegung, die schon in Sichtweite war. Im Ziel stellten wir dann auch noch einen gebrochenen Sattel und eine gerissene Carbonfelge am Vorderrad fest. Glück im Unglück, dass wir noch ins Ziel gekommen sind und es bei ein paar Prellungen und Schürfwunden geblieben ist.

Foto: Jens Klett (@jensklett)
# Foto: Jens Klett (@jensklett)

Mittlerweile waren wir um Platz 30 und wie bei jedem üblichen Rennen auch, wird es umso stressiger, je weiter hinter man kommt. Wir reihten uns in eine Gruppe um Tommi Misser (ehem. Masters-DH-Weltmeister, Team Mondraker) und Misser Junior ein und konnten bis ins Ziel noch wenige Plätze gutmachen.

Mit 1:32 h Fahrzeit hatte die erste Etappe klassische XCO-Länge. Torsten und Luis mussten einige Racer passieren lassen und Luis kam mit einem glimpflichen Sturz in einer Schotterkurve davon, aber unsere Führungspositionen in den Teamwertungen konnten beide Teams sichern.
 Die Leader in den Einzelwertungen sind Evelyn Dong (Salt Lake City – Juliana Bicycles) bei den Damen und Local Sean Fincham (Garibaldi Highlands) bei den Herren.

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Die dritte Etappe verspricht wieder ein echtes Highlight zu werden. Die Königsetappe hat 47,8 km und 1.376 hm und in der Mitte ein neutralisiertes Stück auf einer öffentlichen Straße als Überbrückung zwischen 2 Trailgebieten.

Video: Tag 2 Highlight Reel

Was war euer wildestes Race-Erlebnis?


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Foto: Jens Klett (@jensklett)