Knapp drei Jahre Haft für Mann in Berlin wegen Einschleusens von Ausländern
Ein Schleuser von überwiegend türkischen Staatsbürgern ist in Berlin zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 58-jährige Mann in neun Fällen Ausländer gewerbsmäßig eingeschleust sowie Urkundenfälschung begangen hatte, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch sagte.
Laut Anklage hatte der Beschuldigte 2018 und 2019 gemeinsam mit anderen Mitgliedern einer Bande den meist aus der Türkei stammenden Staatsbürgern deutsche Aufenthaltstitel gegen Bezahlung besorgt. Die entsprechenden Dokumente beschafften sie bei Einbrüchen in Berliner Behörden, versahen sie mit gefälschten Stempeln und klebten sie in die Originalpässe.
Die Passbesitzer machten diese anschließend durch Waschen oder ähnliches unbrauchbar und beantragten bei der Botschaft beziehungsweise bei den Berliner Bürgerämtern neue Pässe samt Aufenthaltstitel. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft machten sich der Beschuldigte und die anderen Bandenmitglieder gezielt zunutze, dass die Berliner Bürgerämter keinen Zugriff auf die Informationssysteme der Ausländerbehörde hatten.
Der 58-Jährige wurde im Januar 2024 in Griechenland festgenommen und kurz darauf nach Deutschland ausgeliefert. Das Gericht ordnete die Einziehung von 44.400 Euro an, die der Mann durch die Taten erlangt haben soll.