ru24.pro
World News in German
Май
2024

Thüringen-Wahl: Erste Ergebnisse – Neonazi Frenck in Stichwahl

0
In Thüringen sind an diesem Sonntag zahlreiche Bürgermeister und Landräte neu gewählt worden. Die AfD hatte vielerorts keinen Erfolg. Nach den Thüringer Kommunalwahlen stehen die ersten Ergebnisse fest. Die Kommunalwahlen gelten als erster Stimmungstest vor allem für die Landtagswahl am 1. September. In den Städten Weimar und Suhl setzten sich nach Auszählung der meisten Stimmen die Amtsinhaber Peter Kleine (parteilos) und André Knapp (CDU) auf Anhieb durch. In vielen weiteren Fällen aber wird es Stichwahlen geben, weil kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichte. In Erfurt etwa wird es wohl zu einem Duell zwischen dem CDU-Kandidaten und dem Amtsinhaber von der SPD kommen. In Jena liegt ein FDP-Politiker vorne – offen ist, wer Gegenkandidat wird. Die Stichwahlen sind für den 9. Juni geplant, zeitgleich mit der Europawahl. AfD könnte leer ausgehen Derzeit scheint es, als würde die AfD an diesem Abend keinen großen Sieg verzeichnen können. Wie die Zwischenergebnisse in den großen Städten und den Landkreisen zeigen, kann wohl kein AfD-Kandidat den Wahlsieg für sich beanspruchen. Allerdings zeichnen sich einige Stichwahlen mit AfD-Beteiligung ab, wie etwa im Wartburgkreis und im Landkreis Sömmerda . Im Kreis Altenburger Land ist die Stichwahl zwischen CDU und AfD bereits gesetzt. Dort holte der AfD-Kandidat Heiko Philipp bei der Landratswahl mit 33 Prozent zwar die meisten Stimmen, verpasste allerdings die absolute Mehrheit. Im Landkreis Hildburghausen zieht der überregional bekannte Neonazi Tommy Frenck in die Stichwahl ein. Der Kandidat vom Bündnis Zukunft Hildburghausen erhielt laut den Daten des Landeswahlleiters 24,9 Prozent der Stimmen und tritt in zwei Wochen gegen Sven Gregor von den Freien Wählern (42,4 Prozent der Stimmen) an. Der CDU-Kandidat landete mit 24,7 Prozent der Stimmen auf Platz drei. In den Kommunalwahlen an diesem Sonntag wurden 13 Landräte, 94 Oberbürgermeister und Bürgermeister, darunter die der fünf kreisfreien Städte, sowie etliche Stadt-, Kreis- und Gemeinderäte neu gewählt. Wegen der Vielzahl der auszuzählenden Stimmzettel könnte sich die Auszählung teilweise bis in den Montag hinziehen. "Guter Tag mit vernünftigen Entscheidungen für Thüringen" Die CDU und die Linke in Thüringen begrüßten die Zwischenergebnisse der Kommunalwahl. Der CDU-Vorsitzende und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Mario Voigt, sprach von einem "guten Tag mit vernünftigen Entscheidungen für Thüringen". Die CDU werde "stärkste Kraft im Land" werden, zeigte er sich überzeugt. Für die Linke, die erneut mit Ministerpräsident Bodo Ramelow in die Landtagswahl zieht, erklärte Parteichefin Ulrike Grosse-Röthig mit Blick auf ausgebliebene AfD-Erfolge, Thüringen sei "nicht mit einem Schlag blau geworden". Die Wählerinnen und Wähler hätten "den braunen Griff nach der Macht im ersten Wahlgang bei Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen verhindert". Besondere Situation in Fretterode Überschattet wurde der Wahltag von einem Unglück in Bad Köstritz (Landkreis Greiz). Eine Frau starb, nachdem sie im Vorraum eines Wahllokals kollabiert war. Hier lesen Sie mehr dazu. Zu einer besonderen Situation kam es außerdem in der Gemeinde Fretterode im Eichsfeldkreis, wie der MDR und die "Thüringer Allgemeine" berichten. Dort stellte sich niemand zur Wahl für den Bürgermeisterposten. Viele Bürger, mehr als 71 Prozent der Wähler, schrieben deswegen den Namen des vorherigen Bürgermeisters, Mike Gunkel (parteilos), auf den Wahlzettel. Weitere Ergebnisse: In der Wintersporthochburg Oberhof erreichte der parteilose Kandidat Daniel Fischer nach Auszählung aller rund 800 Stimmen 95,2 Prozent, er hatte keinen Gegenkandidaten. Oberhof hat wegen des Touristenandrangs und der Wintersportveranstaltungen trotz seiner kleinen Größe einen hauptamtlichen Bürgermeister. In Altenburg im Landkreis Altenburger Land setzte sich der CDU-Kandidat und Amtsinhaber André Neumann mit 58,5 Prozent der Stimmen durch. Der SPD-Kandidat Thomas Kaminski ist in Schmalkalden mit mehr als 66 Prozent zum Bürgermeister gewählt worden.