U19 vor Reise nach Potsdam: Fokus aufs Spiel, Freude aufs Event
Es ist dieser Tage vieles anders als sonst für die U19. Dienstreisen mit Übernachtungen an fern entfernt gelegenen Spielorten sind die Hoffenheimer A-Junioren zwar gewohnt, aber ein über mehr als drei Tage geplantes Rahmenprogramm um eine Partie ist für die meisten Spieler sowie das Trainerteam dann doch Neuland.
Am Donnerstag werden sich die Kraichgauer auf den Weg nach Potsdam machen, wo sie bis zum Sonntagmorgen residieren. Geplant ist ein Abschlusstraining am Donnerstagabend vor dem Pokalfinale sowie das offizielle und vonseiten des DFB organisierte Bankett. Am Freitag steht einzig und allein die Partie gegen die Breisgauer im Fokus. Tags darauf sind beide Teams zum „großen“ DFB-Pokalfinale der Profis zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern eingeladen. Geplant ist dann auch eine Ehrung beider U19-Mannschaften im Innenraum des Berliner Olympiastadions.
Ganz schön viel Rummel, doch Tobias Nubbemeyer, Trainer der Hoffenheimer A-Junioren, sieht den Tagen in Potsdam und Berlin durchweg positiv gespannt entgegen und spricht auch für seine Mannschaft, wenn er sagt: „Die Vorfreude auf dieses Event-Wochenende ist riesig. Im Mittelpunkt stehen aber natürlich die 90 Minuten im Endspiel.“
Die Hoffenheimer hoffen auf eine ordentliche Kulisse und viele Zuschauer, auch aus der Heimat. Wer kurzfristig noch ein Ticket für die Partie ergattern und eine Reise nach Potsdam planen möchte, wird im TSG-Ticketshop, also hier, fündig – und kann sich sicher sein, eine hochmotivierte und bestens vorbereitete blau-weiße Einheit in Potsdam-Babelsberg begutachten zu können.
Beide Teams sind gut in Schuss
Ja, die U19 ist gut in Schuss, das untermauerte zuletzt das Halbfinale in der Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mit den beiden deutlichen Siegen über Borussia Mönchengladbach (6:2, 4:0) und dem Einzug ins Endspiel gegen Borussia Dortmund. Ehe es um den nationalen Titel geht, rückt nun der DFB-Pokal in den Fokus – und dabei das Duell mit dem Oberliga-Meister SC Freiburg, der den Betriebsunfall Abstieg, erlitten in der Saison 2022/23, auf beeindruckende Weise korrigiert und mit 25 Siegen und einem Remis in 26 Partien schier durch die Saison in der zweithöchsten Spielklasse galoppiert ist.
Gleichwohl: Auf dem Papier treffen die Blau-Weißen als Süddeutscher Meister auf einen klassentiefer gelisteten Kontrahenten. Ein Umstand, den Nubbemeyer folgendermaßen einordnet: „Dass wir die Favoritenrolle zugeschoben bekommen, damit müssen wir leben. Ich sehe das aber nicht so. Man darf nicht vergessen, dass einige Freiburger Spieler schon regelmäßig für die U23 in der 3. Liga am Ball waren, in einer Profispielklasse also. Diese Erfahrungen sind sehr wertvoll und können eine wesentliche Rolle spielen.“ Die Freiburger schätzt Nubbemeyer ohnehin als eine Mannschaft ein, die mit ihrem aktuellen Jahrgang auch in der Bundesliga Süd/Südwest eine sehr gute Rolle gespielt hätte. Der Klassenunterschied bestünde somit in der Tat nur auf dem Papier – auch ohne die Verstärkungen aus dem Kader der Profi-Zweitvertretung. (Weitere Informationen zum Gegner lest ihr hier)
Die Hoffenheimer treten dem SC indes mit einem gewachsenen Team entgegen. Die Reihen haben sich passenderweise pünktlich zum Saisonfinale geschlossen. Will heißen: Mit Ausnahme von vier Langzeitverletzten ist der komplette Kader spielfähig, was als großer Verdienst von unter anderem Physiotherapeut Tobias Wieser und Athletiktrainer Ludwig Ruf angesehen werden kann, schließlich hatten in den Wochen vor dem Ende der Staffelrunde immer mal wieder einige Akteure angeschlagen gefehlt. Das Ziel, die Akteure für den Endspurt in Form zu bekommen, wurde schlussendlich erreicht.
Der Erfolg ist keine One-Man-Show
Nubbemeyer selbst ist es ohnehin ein Anliegen, die Verdienste des Teams hinter dem Team hervorzuheben. „Es ist hier keine One-Man-Show“, sagt er vor dem Hintergrund, dass er selbst medial ob der jüngsten Erfolge etwas in den öffentlichen Fokus gerückt ist. Co-Trainer Niklas Bräuer, der gemeinsam mit Nubbemeyer vor einem Jahr aus den USA nach Hoffenheim gewechselt war, habe mit seinem akribischen Standardtraining dem ein oder anderen wichtigen Treffer im Saisonverlauf den Weg geebnet, Spiel- und Videoanalyst Philip Giesler die Hoffenheimer stets optimal auf die Gegner vorbereitet. Leon Laudi, der erst während der Saison als Co-Trainer zum Stab gestoßen ist, habe mit seinem Blick von außen und auch seiner Kenntnis der Liga (Laudi hatte zuvor beim SV Sandhausen ebenfalls in der U19-Bundesliga als Assistent an der Seitenlinie gestanden) noch mal eine andere Sicht auf die Dinge ermöglicht und sich direkt ins Team eingebracht, wie ohnehin auch Torwarttrainer Dominik Maier, der wie bereits zu U17-Zeiten als Antreiber und guter Moderator der insgesamt vier Schlussmänner im Kader fungiert.
Gemeinsam haben alle ihren Teil dazu beigetragen, dass die U19 nun um die großen Titel mitspielen kann. Den ersten wollen die Hoffenheimer A-Junioren am Freitag einfahren – vor erneut vielen Zuschauern auch in den Wohnzimmern der Nation, denn die Partie wird wie schon die Halbfinals gegen Borussia Mönchengladbach von Sky Sport unter anderem auf YouTube übertragen.
SC Freiburg – TSG 1899 Hoffenheim
Freitag, 18 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion, Potsdam-Babelsberg