Europa League: Bayer Leverkusen und der Wunsch auf Titel Nummer zwei
Bayer Leverkusen kann weiter Geschichte schreiben. Am Mittwoch geht es für den neuen Deutschen Meister um den zweiten Titel in dieser Saison – von drei möglichen. Aus Dublin berichtet Andreas Becker Fast auf den Tag genau vor 36 Jahren gelang Bayer Leverkusen schon einmal der große Wurf in Europa: Im Finale des damaligen Uefa-Cups (heute Europa League) hatte 1988 Espanyol Barcelona das Nachsehen in Hin- und Rückspiel. Bis zum letzten Wochenende war es der größte Titelgewinn in der Geschichte des Klubs. Nun abgelöst durch das Erreichen der ersten deutschen Meisterschaft. Es soll nur der erste von drei möglichen Titeln in dieser Saison sein. Denn Leverkusen will das Triple holen. Die Stimmung vor dem großen Finale gegen Atalanta Bergamo ( 21 Uhr RTL und im Liveticker bei t-online )? Gelöst. Bayer-Trainer Xabi Alonso ist gut gelaunt. Anspannung scheint kein Thema zu sein. "Die Mannschaft ist bereit für das was kommt", sagt der Spanier trocken. Mittelfeld-Stratege Granit Xhaka, der zwei Stühle rechts neben Alonso auf der Abschluss-Pressekonferenz am Dienstagabend sitzt, ergänzt: "Finals sind zum Gewinnen da." Danach ist er der Schweizer, der für einen Lacher sorgt. "Wir trinken jeden Morgen Blut. Wir spüren das gar nicht mehr", sagt er. Was er damit genau meint? Es soll wohl das Erfolgsgeheimnis der Mannschaft erklären, welche seit nunmehr unfassbaren 51 Spielen ungeschlagen ist. Nervosität vor diesem wichtigen Spiel? Fehlanzeige. "Muss doppelt arbeiten": Xabi Alonso sorgt für Lacher auf Pressekonferenz Egal, wie oft Xabi Alonso seine Mannschaft durchgewechselt hat, egal, wie lange nachgespielt wurde – Leverkusen ließ sich die ganze Saison über von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Sie waren immer da: konzentriert und mit dem Willen, das Unmögliche möglich zu machen. "Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wir wissen um die großartigen Ergebnisse, die sie vollständig verdient haben", sagte dann auch Bergamos Trainer Gian Piero Gasperini am Dienstag. Dennoch weiß Gasperini natürlich genau, dass die Italiener als extrem unangenehmer Gegner gelten, im laufenden Wettbewerb unter anderem den FC Liverpool und Olympique Marseille ausschalteten. Dazu kommt: Im Achtelfinale vor zwei Jahren gewann Bergamo beide Spiele gegen Bayer. Für Xabi Alonso sind die Lombarden "einer der härtesten Gegner in Europa. Sie haben eine super Mentalität und einen Trainer, der weiß, was er will." Danach schwenkt er aber gleich wieder auf die Stärken seiner Mannschaft über: "Sie haben in der gesamten Saison gezeigt, dass sie geschaffen für solche Spiele sind. Das Selbstvertrauen bei uns allen ist da und auch unsere Mentalität ist einfach stark genug, dass wir sagen können: 'Ja, wir können das schaffen!'" 12.000 Bayer-Fans kommen mit nach Irland Die Meisterschaft war der erste Streich – der zweite soll am Mittwochabend in Dublin folgen. 12.000 Bayer-Fans sind mit nach Irland gereist, um ihr Team zu unterstützen, bevor ein Großteil wahrscheinlich gleich weiter nach Berlin reist, wo am Samstag das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserlautern ansteht. Zwei Spiele sind es noch bis zur Leverkusener Unsterblichkeit. "Ziel Nummer eins war der Meistertitel. Ziel Nummer zwei ist das Europa-League-Finale. Wir werden an unsere Grenzen gehen und alles dafür tun, um den Uefa-Cup ein zweites Mal nach Leverkusen zu holen", erklärte Granit Xhaka wild entschlossen. Und während er das so sagt, glaubt man ihm das.