Literatur | Kafka: Seine Texte rächen sich bis heute
Das hundertjährige Verwesen eines Schriftstellers mit Konferenzen, Feuilletonartikeln, einer hochkarätigen TV-Serie oder der erneuten Lektüre von Romanen zu feiern, könnte selbst Bestandteil einer kafkaesken Erzählung sein. „Alles restlos und ausnahmslos verbrennen“, das war die letzte Bitte Franz Kafkas an seinen Freund und Verleger Max Brod. Einhundert Jahre später feiert man Brods Weigerung, Kafkas Bücher zu verbrennen, damit, dass man sich erneut gegen den letzten Willen des Schriftstellers versündigt.
Jeder Lektüre von Kafkas Texten haftet deswegen ein Hauch des Sich-schuldig-Machens an. Als hätte der Prager Schriftsteller das vorhergesehen, rächen sich seine Texte bis heute an uns durch ihren Rätselcharakter. R
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