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Май
2024

Netflix-Serie: Mutmaßliche Stalkerin aus "Rentierbaby" gibt Interview – und redet sich um Kopf und Kragen

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In der Netflix-Serie "Rentierbaby" geht es um einen Stand-up-Comedian, der von einer Frau über Jahre gestalkt wird. Sie basiert auf einer Geschichte, die Hauptdarsteller Richard Gadd selbst erlebt hat. Jetzt hat die mutmaßliche Stalkerin ein Interview gegeben.

Die Geschichte, die Richard Gadd in seiner Netflix-Serie "Rentierbaby" erzählt, ist bewegend, beängstigend und schockierend. Gadd spielt darin Donny Dunn, eine Rolle, die auf seinen echten Erlebnissen basiert. Dunn, ein erfolgloser Stand-up-Comedian, arbeitet in einem Londoner Pub, in dem er Martha Scott trifft. Die einsam wirkende Frau tut ihm leid, weshalb er ihr einen Tee ausgibt. Der Anfang von einer langen Stalking-Geschichte, die erst nach Jahren ein Ende findet. Mehr als 40.000 E-Mails erhielt Gadd alias Dunn von seiner Stalkerin. Über 300 Mailbox-Nachrichten, unzählige Beiträge auf Social-Media-Plattformen. 

"Rentierbaby": Mutmaßlich echte Stalkerin äußert sich bei Piers Morgan

Martha Scotts echte Identität wollte Gadd eigenen Angaben zufolge nicht veröffentlichen. Dennoch machten sich Fans der Serie selbst auf die Suche und spürten innerhalb kürzester Zeit die mutmaßliche Frau auf, die Gadd als Vorlage für Martha Scott in "Rentierbaby" gedient haben könnte. 

Daraufhin hat die mutmaßliche Stalkerin jetzt selbst die Öffentlichkeit gesucht. Fiona Harvey heißt die Frau, die jüngst Journalist Piers Morgan ein Interview gegeben hat. Auch sie ist Schottin – wie Martha Scott in der Netflix-Serie. Sie gibt an, ebenfalls Jura studiert zu haben. Und auch äußerlich ist die Ähnlichkeit nur schwer zu übersehen. Allerdings streitet Harvey ab, Gadd je gestalkt zu haben. In dem teilweise grotesk wirkenden Gespräch mit Morgan verstrickt sie sich allerdings in Widersprüche. 

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Gleich zu Beginn behauptet sie, sie habe die Netflix-Serie nicht in Gänze gesehen, kann im Laufe des Interviews aber zu fast jeder Szene, die Morgan anspricht, etwas sagen. Sie sei gezwungen gewesen, sich selbst zu äußern, so Harvey. "Im Internet haben mich Hobby-Detektive aufgespürt und verfolgt und mir Morddrohungen geschickt. Es war also nicht wirklich eine Wahl. Ich wurde in diese Situation gezwungen", sagt sie. Vor allem streitet sie ab, Gadd je gestalkt zu haben. Angesprochen auf die über 40.000 E-Mails, von denen in der Serie die Rede ist, erklärt sie: "Ich glaube nicht, dass ich ihm etwas geschickt habe. Es gab vielleicht ein paar E-Mails, scherzhaftes Geplänkel, aber das war's." Sie wolle nun rechtlich gegen Netflix und Gadd vorgehen. 

Fiona Harvey streitet Stalking ab

Immer wieder versucht Piers Morgan, nachzuhaken, was dazu führt, dass Harvey sich teilweise selbst widerspricht. Anfangs klingt es aus ihrer Erzählung so, als habe sie Gadd nur zweimal in seinem Pub gesehen, später dann deutet sie an, dass es zu mehreren Treffen kam. Auch möchte sie nicht näher auf ihr Jura-Studium eingehen, obwohl sie Morgan mehrfach nach ihren Noten fragt. Als er sie mit Tweets konfrontiert, die Harvey an Gadd schickte, gab sie zu, ihm etwa 18 Tweets gesendet zu haben. Im Anschluss an das Interview postete Harvey zahlreiche Beiträge auf ihrem Facebook-Account, in denen sie sowohl Gadd und Morgan beschuldigte, unehrlich zu sein. "Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch, anders als die Medien und Richard Gadd", schrieb sie dort.

Rentierbaby auf Netflix 12.28

Was am Ende stimmt, wissen wohl nur die beiden. Aber: Das Interview sorgt im Netz aktuell für scharfe Kritik. Nicht nur, aber auch, weil ausgerechnet Piers Morgan mit Harvey spricht. Der Journalist gilt nicht nur in Großbritannien als umstritten. Immer wieder sorgt er mit seinen Interviews und Meinungen (auch zu den britischen Royals) für Aufsehen. 

"Es ist zutiefst beunruhigend zu sehen, wie ihre offensichtlichen Probleme mit der psychischen Gesundheit für Sensationslust und schlechten Geschmack ausgenutzt werden", kritisiert eine Nutzerin auf X, vormals Twitter. "Fiona Harveys starre Überzeugungen und Wahnvorstellungen sind für jeden, der in diesem Bereich arbeitet, klare Anzeichen für schwere psychische Probleme. Ich verstehe zwar, warum Piers Morgan sie in seiner Show haben wollte, um Zuschauer zu gewinnen, aber es ist offensichtlich, dass sie für finanzielle Zwecke ausgenutzt wird", so eine andere. Nur zwei von zahlreichen kritischen Stimmen. 

Quelle: Piers Morgan Uncensored / X

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