Trump: Pornostar Stormy Daniels vor Gericht: "Wollte den Sex nicht"
Trump wird vorgeworfen, er habe die US-Wahl 2016 mit einer Schweigegeld-Zahlung an eine Pornodarstellerin beeinflussen wollen. Nun sagt sie aus. Im Prozess gegen Donald Trump ist am Dienstagnachmittag deutscher Zeit eine wichtige Zeugin in den Zeugenstand gerufen worden: die Pornodarstellerin Stephanie Clifford, alias "Stormy Daniels", die von dem ehemaligen US-Präsidenten Schweigegeld erhalten hat. Für Trump steht viel auf dem Spiel: Das sind seine juristischen Probleme Laut der "Washington Post" hat Clifford vor dem Gericht in Manhattan ausgesagt, dass sie den Sex mit Donald Trump nicht wollte. Sie fügte hinzu, dass Trump kein Kondom getragen habe, sie sich aber auch nicht gewehrt habe. Der Sex habe nicht lange gedauert, so Clifford. "Meine Hände haben so gezittert, meine Klamotten anzuziehen fiel mir schwer", sagte sie vor Gericht. "Ich lachte ihn sofort aus" Clifford und Trump trafen sich zum ersten Mal im Jahr 2006. Nachdem ein Mitarbeiter die Pornodarstellerin überzeugt hatte, die Einladung Trumps zu einem Treffen anzunehmen, ging sie in sein Hotelzimmer. Dort habe sie ihn in Seiden- oder Satinpyjamas vorgefunden, sagte Clifford der "Washington Post" zufolge vor Gericht aus. "Ich lachte ihn aus", sagte Clifford. Daraufhin habe Trump seine Kleidung sofort gewechselt. Zudem sei Trump bei dem Treffen arrogant gewesen und habe immer wieder versucht, die Pornodarstellerin zu übertrumpfen. Irgendwann habe sie ihn gefragt, ob er "immer so unfreundlich sei" – und Trump mit einem Magazin, auf dem sein Konterfei prangte, auf den Hintern gehauen. Daraufhin sei die Stimmung besser geworden, so Clifford vor Gericht. Das Gespräch sei auch kurz auf Melania Trump gekommen, die Trump im Jahr zuvor geheiratet hatte. Doch er habe gesagt, dass sie sich um diese keine Sorgen machen solle: "Wir schlafen nicht mal mehr im gleichen Bett". "Ich glaube, ich bin ohnmächtig geworden" Nachdem die beiden gemeinsam etwas getrunken hätten, habe sich Clifford kurzzeitig verabschiedet, um ins Badezimmer zu gehen. Als sie wiederkam, habe Trump auf dem Bett gelegen – nur in T-Shirt und Unterhose, so Clifford. Daraufhin habe sie gehen wollen, doch Trump habe ihr den Weg zur Tür versperrt – das nächste, voran sie sich erinnern würde, wäre, dass sie gemeinsam mit Trump im Bett läge. "Ich glaube, ich bin ohnmächtig geworden", so Clifford. Sie habe sich nicht daran erinnern können, sich zu ihm gelegt zu haben. "Ich hatte meine Kleidung und meine Schuhe nicht mehr an". "Ich habe mich geschämt" Trump habe anschließend vorgeschlagen, das ganze noch mal zu machen. "Wir waren toll zusammen" soll er laut Clifford gesagt haben. "Ich habe mich geschämt, dass ich es nicht gestoppt habe und nicht nein gesagt habe", sagte sie den Geschworenen. Damals habe er ihr erstmals vorgeschlagen, in seiner Sendung "The Apprentice" aufzutreten. Das habe Clifford aufgrund ihres Berufs jedoch nicht für möglich gehalten. "Niemals würde NBC eine Pornodarstellerin im Fernsehen auftreten lassen", so Clifford und fügte hinzu, dass Trump "nicht so viel Macht" besitze. Trump habe versucht, ihr zu schmeicheln, indem er sie mit seiner Tochter Ivanka verglich: "Sie ist schlau und blond und hübsch." In den folgenden Monaten soll Trump Clifford fast wöchentlich angerufen haben. Sie habe den Kontakt zu ihm aufrecht gehalten, in der Hoffnung, in Trumps Sendung "The Apprentice" auftreten zu können. Über ein Jahr später und nach mehreren weiteren Treffen soll Trump sie dann angerufen und ihr erzählt haben, dass sie nicht in die Sendung kommen könne. Daraufhin habe sie die Anrufe Trumps ignoriert, sagte Clifford. Während der Aussage Cliffords soll Trump immer wieder laut hörbar "Bullshit" gemurmelt und vehement den Kopf geschüttelt haben. Daraufhin wurde Trumps Anwalt vom Richter zur Seite genommen. Dieser habe ihn aufgefordert, seinem Mandanten klarzumachen, dass er damit aufhören solle, da dies als Einschüchterungsversuch der Zeugin und der Geschworenen gewertet werden könne. Deshalb ist Trump vor Gericht Die Anklage wirft Trump vor, er habe den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Clifford beeinflussen wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um deren eigentlichen Zweck zu verschleiern. Clifford sagte am Dienstag vor Gericht, sie habe im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen erfahren, dass Trump und Cohen ihr Geld bieten wollten, um die mutmaßliche Affäre geheim zu halten. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte. Trump drohen mehrere Jahre Haft, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, oder eine Geldstrafe. Der Fall könnte den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump will im November erneut zum Präsidenten gewählt werden. Er hatte auf nicht schuldig plädiert.