Regierungsvertreter: Bedenken wegen Rafah-Offensive: USA verzögern Waffenlieferungen an Israel
Die Sorge, dass Israel doch noch zu einer Großoffensive in Rafah ausholt, wächst. Die USA senden derweil eine deutliche Botschaft.
Die USA haben nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters eine Bombenlieferung an Israel wegen "Bedenken" hinsichtlich einer israelischen Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen ausgesetzt. Die Lieferung, die in der vergangenen Woche ausgesetzt worden sei, umfasse 1800 907-Kilogramm-Bomben und 1700 226-Kilogramm-Bomben, sagte der Regierungsvertreter am Dienstag (Ortszeit), der anonym bleiben wollte. Israel sei nicht vollständig auf "Bedenken" der USA hinsichtlich der israelischen Pläne für eine Offensive in Rafah eingegangen.
Es sei noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie mit dieser Lieferung verfahren werde, sagte der Regierungsvertreter weiter.Rafah-Helfer erzählen 18.38
Kritik an Israels Einsatz in Rafah
Die Entscheidung der US-Regierung fiel, als Israel vor einer größeren Bodenoffensive in Rafah zu stehen schien – was die USA ablehnen. Vertreter Israels und der USA hätten Alternativen diskutiert, sagte der US-Regierungsvertreter. Diese Gespräche dauerten jedoch noch an und hätten die "Bedenken" der Vereinigten Staaten nicht vollständig berücksichtigt.
Israel hatte am Dienstag Panzer nach Rafah geschickt und die Kontrolle über den Grenzübergang zu Ägypten übernommen. Das Weiße Haus hatte zuvor erklärt, Israel habe zugesagt, dass es sich um eine "begrenzte Operation" handele.
In Rafah haben mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israels Armee und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gesucht. Die israelische Regierung hält trotz massiver internationaler Kritik an ihren Plänen für eine Bodenoffensive in Rafah fest. Sie bezeichnet die Stadt im Süden des Gazastreifens als letzte verbliebene Hochburg der Hamas.