Popp: Zustände im Frauenfußball zu sehr wie bei Männern
Der Frauenfußball wächst seit Jahren, Spielerinnen können inzwischen gut Geld verdienen und bei großen Clubs unterschreiben. Das hat nicht nur Vorteile, findet Nationalspielerin Alexandra Popp. Nationalspielerin Alexandra Popp fürchtet eine zunehmende Abkapselung des Frauenfußballs und hat vor einer Entwicklung wie bei den Profis im Männersport gewarnt. "Der Grad ist schmal: Alle wollen gut verdienen, und wir wollen mehr Geld im Frauenfußball haben. Die Kehrseite ist aber, was das mit Spielerinnen macht", sagte die 33 Jahre alte Angreiferin vom VfL Wolfsburg vor dem DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München in einem Interview der "Sport Bild". "Bei den Männern gibt es seit Jahren die Diskussion, ob es der Leistung und Einsatzbereitschaft dient, wenn sie alles hinterhergeworfen bekommen. Das Gleiche entwickelt sich gerade auch im Frauenfußball", sagte Popp. "Jungen Spielerinnen wird sehr viel abgenommen, sie werden hofiert, wenig kritisiert", berichtete die Stürmerin. "Ich musste viel für meine Karriere tun. Das ist gut so und sollte auch für die nachfolgenden Generationen so gelten." Spielerinnen könnten Behördengänge auch ohne Hilfe des Vereins erledigen und Entscheidungen selbst treffen. "Das macht erwachsen und stärkt dann auch Persönlichkeiten auf dem Platz", sagte Popp. Schon vor dem Anpfiff des DFB-Pokalfinales am Donnerstag (16.00 Uhr/ZDF und Sky) kann Popp auf zwölf Titelgewinne in dem Wettbewerb verweisen. Ein weiterer Triumph wäre Rekord im Frauenfußball. "Rekorde sind mir wumpe, um ehrlich zu sein. Dafür bedeutet der Titel an sich zu viel, als dass man sie wie Nummern zählen würde", sagte Popp.