Bad Nauheim: "Obstsortenparadies": Nabu zeichnet Streuobstwiesen aus
Hessen hat ein erstes "Nabu-Obstsortenparadies". Zwei Streuobstwiesen in Bad Nauheim sind von dem Naturschutzbund entsprechend ausgezeichnet worden.
Zwei Streuobstwiesen des Naturschutzbundes (Nabu) Bad Nauheim sind als hessenweit erstes "Nabu-Obstsortenparadies" ausgezeichnet worden. "Insgesamt 450 Hochstamm-Bäume auf zwei Streuobstwiesen mit 180 verschiedenen Sorten, das ist eine große Leistung. Dabei darf man nicht vergessen: Streuobstwiesen sind zudem ein Hotspot der Artenvielfalt", sagte der Nabu-Landesvorsitzende Maik Sommerhage laut Mitteilung am Sonntag.
Der Nabu Bad Nauheim betreut demnach seit über 30 Jahren zwei knapp vier Hektar große Streuobstwiesen mit dem Ziel, den Lebensraum Streuobstwiese und die Obstsortenvielfalt zu erhalten. Wie der Naturschutzbund mitteilte, ist es bundesweit die vierte Hochstamm-Anlage, die diesen Titel erhielt. "Damit haben wir bundesweit 665 verschiedene Obstsorten gesichert, davon aktuell 235 Sorten auf mindestens zwei Hochstämmen. Die Bad Nauheimer Streuobstwiesen leisten damit einen bundesweit vorbildlichen Beitrag zum Erhalt der regionalen Sortenvielfalt ", begründete Markus Rösler von der Nabu-Stiftung die Auszeichnung.
Verliehen wird sie seit 2018. Ziel sei es, auf die Bedeutung von Obstsorten und Hochstamm-Obstbäumen für die Biodiversität und gesunde Ernährung aufmerksam zu machen, so Rösler. Um "Obstsortenparadies" zu werden, muss die Anlage laut Nabu öffentlich zugänglich sein und die Bäume sollten mit Sortenschildern versehen sein. Wichtig sei auch, dass die Pflege der Bäume naturverträglich und ohne synthetische Pestizide und Düngemittel betrieben werde.