Scheingrenze | Abgegrenzt: Von Zäunen, Äxten und dem Görlitzer Park
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Wenn sonst nichts hilft, zieht man einen Zaun hoch. Arme, Kaninchen, Atomgegner, Nachbarn sollen draußen bleiben. In Berlin wird diesen Sommer der Görlitzer Park umzäunt und auch Freibäder werden „gesichert“
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wie Axt
„Wer einen Zaun errichtet, der soll die Äste der Bäume nach seinem eigenen Hof kehren“, heißt es im mittelalterlichen Rechtsbuch Sachsenspiegel von 1230. Auf Blatt 8r ist dargestellt, was der Nachbar darf: Mit der Axt die übern Zaun ragenden Äste abhacken. Der anhaltinische Edelmann Eike von Repgow schrieb das vor gut 800 Jahren auf. Im Prinzip gilt dieses Zaunrecht heute noch, jeder Grundeigentümer kann sich auf seiner Scholle abschotten. Das erste erfolgreiche Alternativprojekt in der Moderne waren die jüdischen Kibbuzim. Martin Buber schwärmte 1950: Das „hebräische Genossenschaftsdorf in Palästina“ dürfe als gelungen „im sozialistischen Sinn“ angesehen werden. Die schattenspendenden Bä
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