Gartenpflege: Rasen säen im Frühling: So wird's was mit dem satten Grün
Rasen säen ist zwar aufwendig, aber auch kein Hexenwerk – und doch gilt es, einige Dinge zu beachten, wenn man sich im Sommer auf dem satten Grün im eigenen Garten räkeln oder mit den Kindern herumtoben will. Die wichtigsten Schritte – einfach erklärt.
Was ist der Unterschied zwischen dem Rasen in den Fußballstadien dieser Welt und den Wiesen in den meisten Schrebergärten in Deutschland? Genau. Die professionellen Greenkeeper der besten Fußballklubs lassen regelmäßig frischen und akkurat gepflegten Rasen in Teppichoptik ausrollen. Kleingärtner haben nicht nur mehr Zeit – sie lieben es auch, selbst auf ihrer Parzelle zu werkeln. Deshalb legen die meisten ihr privates Grün selbst an. Noch dazu ist das deutlich preisgünstiger als Rollrasen. Nun ist Rasen säen zwar aufwendig, aber auch kein Hexenwerk – und doch gilt es, einige Dinge zu beachten, wenn man sich auf dem Grün später ungestört in der Sonne räkeln oder den Sommer über mit den Kindern darauf Fußballspielen möchte.
Wir erklären, wann man Rasen am besten säen sollte, was bei der Auswahl des Saatguts wichtig ist, wie der Boden vorbereitet werden muss und was Rasensamen unbedingt zum Keimen brauchen.
Rasen säen: Wann ist der beste Zeitpunkt?
"Siehst du im März gelbe Blumen im Freien, kannst du getrost die Samen streuen" – heißt es in einer alten Bauernregel. Und genau so soll es auch sein. Die Frühlingsmonate März und April, je nach Wetterlage auch der Mai, gelten als ideal, um neuen Rasen zu säen. Dasselbe gilt fürs Rasen nachsäen. Denn Rasensamen sind zwar winterhart, entfalten ihre voll Kraft aber nur, wenn sie möglichst schnell keimen. Und dafür brauchen sie eine Bodentemperatur von konstant über zehn Grad. Genügend Feuchtigkeit bringt zusätzlich Schwung in den Keimungsprozess.
Kurz erklärt: In vier Schritten zum perfekten Planum
- Erdreich mit einem Spaten durcharbeiten
- Unkraut, Wurzeln und Steine akribisch absammeln
- Fläche mit einem breiten Rechen glatt harken
- Boden einige Tage ruhen lassen
Bevor die Rasensamen gestreut werden, muss die zukünftige Rasenfläche zunächst unkrautfrei sein. Hierfür sollte das Erdreich mit einem Spaten (und den Händen) akribisch durchgearbeitet und von Wurzeln, größeren Erdklumpen und Steinen befreit werden. Klingt mühsam – und ist es auch. Alternativ hilft eine sogenannte Motorhacke, die man im gut sortierten Fachhandel auch tageweise ausleihen kann.
Im nächsten Schritt hat der Rechen seinen großen Auftritt. Denn auf feinkrümeliger, lockerer und durchlässiger Erde fühlen sich die Gräser am wohlsten. Mit einem möglichst breiten Werkzeug muss die Fläche so glatt wie möglich geharkt werden. In Unebenheiten und Löchern kann sich später sonst leicht Regen- oder Gießwasser sammeln. Mit einer Walze, die von Baumärkten ebenfalls verliehen wird, geht es danach in Längs- und Querrichtung über den Boden, um die Erde zu verdichten. Damit sich der Boden noch etwas setzen kann, sollte die Rasenfläche "in spe" noch einige Tage ruhen. Erst dann schlägt die Stunde der Samen.
Rasen säen: Welche Samen sind die richtigen?
Wer in einem Bau- oder Gartenmarkt einmal vor dem Regal mit den Rasensamen gestanden hat, dürfte gestaunt haben, wie viele verschiedene Samen es gibt. Günstige, sehr teure, solche für Zierrasen, wieder andere für Spielrasen oder Schattenrasen. Das Ganze in diversen Abpackungen zwischen einem Pfund für kleinere und mehr als zehn Kilogramm für größere Rasenflächen. Hochwertige Samen für eine Fläche von ca. 100 Quadratmetern kosten je nach Anbieter zwischen 30 und 40 Euro. Während billigere Samen schneller keimen, bilden die hochpreisigen Körnchen später eine dichtere und zugleich robustere Grasnarbe. Zudem sind die Günstigeren weniger ergiebig. Deshalb sollte hier nicht am falschen Ende gespart werden.
Wichtig! Rasensamen sollten nicht zu lange gelagert werden. Einige Arten sind nach einem Jahr häufig nicht mehr keimfähig. Dazu gehört unter anderem der Rot-Schwingel.
Beim Kauf der Rasensamen sollte zudem auf den Aufdruck "RSM" auf der Verpackung geachtet werden. Dieser steht für eine hochwertige "Regel-Saatgut-Mischung", in der ausschließlich Rasensamen erstklassiger Gräsersorten enthalten sind.
Richtig Rasen säen: streuen, harken, walzen, gießen
Der Boden für den neuen Rasen ist optimal vorbereitet. Die passenden Samen liegen bereit. Gut so. Dann kann das eigentliche Rasen säen beginnen. Dafür muss das Saatgut zunächst entsprechend den Angaben auf der Verpackung abgemessen und in eine Sähwanne oder einen Streuwagen abgefüllt werden. Vor allem weniger geübte Hobbygärtner sollten diese Variante wählen. Man braucht zwar etwas Geschick, dafür lassen sich die Samen deutlich gleichmäßiger verteilen, als wenn man sie mit der Hand ausstreut. Starker Wind ist beim Aussähen von Rasensamen übrigens nicht hilfreich. Ist das Saatgut gleichmäßig aufgebracht, werden sie mit einem Rechen in Längs- und Querrichtung leicht eingeharkt. So bekommen Sie beim Walzen mehr Bodenkontakt und wachsen besser an. Auch mit der Walze sollte in Längs- und Querrichtung gearbeitet werden, um einen sauberen Bodenschluss zu erzielen.
Die folgenden vier Tage sind entscheidend für die spätere Qualität des Rasens. Fällt in dieser Zeit kein Niederschlag, sollte der Boden mehrmals am Tag für ca. zehn Minuten mit einer Gießbrause oder einem Regner beregnet werden.
Wichtig! Rasensamen sind während und unmittelbar nach der Keimung besonders empfindlich für Trockenheit. In der Regel keimt das Saatgut – abhängig von der Witterung – nach sechs bis 28 Tagen.
Geduld und Wasser: Was nach der Aussaat wichtig ist
Neben ausreichender Bewässerung brauchen junge Rasengräser vor allem eins: Ruhe. Bis die Wiese voll genutzt werden kann, sollten mindestens acht Wochen eingeplant werden. In dieser Zeit ist Wasser das A und O. Je besser der Boden vorbereitet wurde, desto weniger etablieren sich in den ersten Wochen Rasenunkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Klee. Binnen zwei bis vier Wochen sollte eine dichte Rasenfläche entstehen. Sind die Halme ca. acht bis zehn Zentimeter lang, muss der junge Rasen zum ersten Mal gemäht werden. Idealerweise auf eine Schnitthöhe von etwa fünf Zentimetern. Danach etwas Langzeitdünger ausbringen, damit sich die Gräser verzweigen und die Grasnarbe auch tobende Kinder spielend leicht und ausdauernd verkraftet.
Quellen:gartenjournal.net; mein-schoener-garten.de; plantopedia.de
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