Feuerwehreinsatz: Wohnhaus in Schöneberg evakuiert: Risse an Fassade
Mieter eines Gebäudes in Schöneberg müssen ihre Wohnungen verlassen. Es besteht Einsturzgefahr. Wie es weitergeht, ist noch offen.
Nachdem an der Fassade große Risse aufgetreten sind, ist ein Wohnhaus in Berlin-Schöneberg evakuiert worden. Das Gebäude, das in der Grunewaldstraße auf Privatgelände steht, sei vom Einsturz bedroht, teilte die Feuerwehr Berlin am Mittwochabend mit. Menschen hätten die Einsatzkräfte nicht retten müssen, sie hätten aber eine Erkundung durchgeführt. Nach Angaben der Polizei wurde das Haus evakuiert, nachdem ein Statiker das Haus begutachtet hat. Die Grunewaldstraße wurde zwischen Haupt- und Goltzstraße wegen des Einsatzes gesperrt, wie ein Polizeisprecher sagte.
Nach Angaben des Hauseigentümers können neun Mieter ihre Wohnungen zunächst nicht nutzen. Sie würden in Ersatzunterkünften untergebracht, falls sie nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen könnten, teilte die Heimstaden Germany GmbH auf Anfrage mit. "Einen Zeitraum zu nennen, wie lange die Wohnungen nicht genutzt werden können, ist aktuell leider nicht möglich", hieß es. Eigentümer und Bezirksamt beraten nun über das weitere Vorgehen, hieß es von der Polizei.
Nach Angaben von Heimstaden sind schon seit Längerem statische Probleme an dem Gebäude bekannt. Die Ursache dafür habe bislang nicht geklärt werden können, hieß es. Bereits seit Dezember 2023 werde ein sogenanntes Rissmonitoring durchgeführt, bei dem Veränderungen der auffälligen Risse im Mauerwerk beobachtet und dokumentiert würden, teilte das Unternehmen mit.
Für das Ladenlokal in dem Eckhaus gebe es seit dem 3. April Sicherungsmaßnahmen. Zudem sei das Fundament untersucht worden. Bei einer erneuten Überprüfung habe dann der beauftragte Statiker am (heutigen) Mittwoch eine Ausdehnung der Risse entdeckt. "Danach haben wir unmittelbar die Bauaufsicht in Kenntnis gesetzt, die eine Teil-Sperrung des Gebäudes (Erkerbereich/Eckhaus) und Teile der Grunewaldstraße angeordnet hat", teilte das Unternehmen weiter mit.
Die zuständige Bezirksstadträtin Eva Majewski (CDU) zeigte sich erstaunt darüber, dass dem Unternehmen offensichtlich schon länger Probleme bekannt sind. "Ich höre das jetzt das erste Mal, dass das offensichtlich seit Jahren bekannt ist", sagte Majewski in der RBB-Abendschau.
Autofahrer müssen in dem abgesperrten Bereich mit Behinderungen rechnen. Nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wird der Nachtbus N7 zunächst umgeleitet, andere Busse fahren dort nicht. Die U-Bahn-Linie 7 fahre vorsichtshalber zwischen Kleistpark und Eisenacher Straße mit deutlich verringerter Geschwindigkeit, teilte ein Sprecher mit.