Umfrage zur Europawahl 2024: AfD im Sinkflug, Union im Aufwind
Am 9. Juni wird in Deutschland bei der Europawahl abgestimmt. Zwei Monate vor der Wahl büßt die AfD deutlich in der Wählergunst ein. Freuen können sich zwei Ampelparteien. Vor der Europawahl im Juni befinden sich die Umfragewerte der AfD im Sinkflug. Aktuell würden nur noch 19 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme für die AfD abgeben. Noch im Februar stand die Partei bei 22 Prozentpunkten. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag von t-online hervor. Ob der Abstieg der AfD mit der Russlandaffäre des Bundestagsabgeordneten Petr Bystron zusammenhängt, lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen. Jedoch hat die Partei auch bei der aktuellen Insa-Sonntagsfrage zur Bundestagswahl infolge des Skandals an Zustimmung eingebüßt. Mehr dazu lesen Sie hier. Mit 28,5 Prozentpunkten würden CDU und CSU gemeinsam als stärkste Kraft bei der Europawahl in Deutschland hervorgehen. Damit legt die Union im Vergleich zur Februar-Umfrage um 1,5 Prozentpunkte zu. Leichte Zuwächse verzeichnen auch die Regierungsparteien SPD und Grüne. Die Sozialdemokraten kommen in der aktuellen Umfrage auf 16,5 Prozent (Februar: 16 Prozent), die Grünen würden 11,5 Prozent der Befragten wählen (Februar: 10,5 Prozent). FDP baut leicht ab Die FDP als dritte Partei der Ampelkoalition hingegen sinkt wieder in der Wählergunst und kommt auf nur noch fünf Prozent Zustimmung. Im März standen die Liberalen laut Insa-Umfrage noch bei sechs Prozentpunkten, im Februar lediglich bei drei Prozentpunkten. Bei der diesjährigen Europawahl gibt es keine Sperrklausel. Die erst Anfang des Jahres gegründete Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann ihre Umfragewerte ausbauen. Sowohl im Februar als auch im März stand das BSW bei 5,5 Prozent. Im April gaben 6,5 Prozent der Befragten an, der Partei ihre Stimme für die Europawahl geben zu wollen. Die Linke kommt in der Insa-Umfrage auf nur noch vier Prozentpunkte (März und Februar: 4,5 Prozent). Die sonstigen Parteien liegen insgesamt bei vier Prozentpunkten, Freie Wähler auf drei Prozent und die Tierschutzpartei auf zwei Prozent. Sonntagsfrage zur Europawahl: Die Ergebnisse von Februar lesen Sie hier, die Umfragewerte von März finden Sie hier. Deutliche Unterschiede in Ost- und Westdeutschland Die Umfragewerte in Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich deutlich. Im Osten (inklusive Berlin) bekommt die AfD mit 28 Prozent mit Abstand die größte Zustimmung, gefolgt von der Union bei 19 Prozent. Die Regierungsparteien SPD (elf Prozent), Grüne (neun Prozent) und FDP (vier Prozent) liegen in Ostdeutschland weit dahinter. Elf Prozent der ostdeutschen Befragten würden dem BSW ihre Stimme geben, die Linke kommt auf acht Prozent Zustimmung. In Westdeutschland schneidet die Union in der Sonntagsfrage mit 31 Prozent am stärksten ab, gefolgt von der SPD (18 Prozent). An dritter Stelle liegt die AfD mit 17 Prozent. Die Grünen kommen in den alten Bundesländern auf zwölf Prozentpunkte. Deutlich dahinter liegen die Liberalen und das BSW mit jeweils fünf Prozent, gefolgt von der Linken mit drei Prozent Zustimmung. Wie groß ist die Zufriedenheit mit Kommissionspräsidentin von der Leyen? Die Umfrageteilnehmer sollten zudem die Arbeit der bisherigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bewerten. Die CDU-Politikerin geht erneut für die Europäische Volkspartei (EVP) – den Zusammenschluss der christlich-demokratischen und bürgerlich-konservativen Mitgliedsparteien in der EU – als Spitzenkandidatin ins Rennen. Dabei lässt sich kein eindeutiges Stimmungsbild ablesen. Insgesamt 41 Prozent der Befragten sind sehr (acht Prozent) oder eher zufrieden (33 Prozent) mit ihrer Arbeit. Hingegen gaben insgesamt 42 Prozent an, eher unzufrieden (21 Prozent) oder sehr unzufrieden (21 Prozent) mit von der Leyen zu sein. 13 Prozent äußerten sich unentschlossen, vier Prozent machten in der Frage keine Angabe. Das Meinungsforschungsinstitut Insa hat im Auftrag von t-online vom 5. bis zum 8. April insgesamt 2.100 Personen ab 16 Jahren in Deutschland befragt. Die Frage war: "Wenn am kommenden Sonntag Europawahl wäre, wie würden Sie wählen?" Außerdem wollte Insa von den Umfrageteilnehmern wissen: "Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Arbeit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen?" Die Umfrage wurde online und mit Unterstützung der permanenten Telefon-Befragung "Insa-Perpetua Demoscopia" durchgeführt.