SMS-Betrug: Abzockwelle: Warum O2-Kunden gerade aufpassen müssen
Mit einer Welle an SMS versuchen Betrüger gerade, O2-Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Nachrichten setzen auf eine bekannte Masche – und die Furcht der Kunden.
Der Ton klingt dringlich: "Lieber O2-Kunde, Ihre Rufnummer wird abgeschaltet", heißt es in der Nachricht, die gerade bei vielen Deutschen die Runde macht. Um die Nummer weiternutzen zu können, müsse man einem Link folgen. Doch gerade das sollte man natürlich tunlichst vermeiden: Es handelt sich um eine Abzockmasche.
Klickt man den Link an, fällt das nicht unbedingt auf: Die Seite ist bis ins kleinste Details von O2s Service-Seite "Mein O2" abgekupfert, inklusive falschen Links zu den gängigen App Stores, um die App des Mobilfunk-Anbieters herunterzuladen. In der Mitte prangt – ebenfalls wie beim Original – die Aufforderung, sich anzumelden. Seine Log-In-Daten sollte man aber nicht eingeben: Sie werden über die Eingabemaske gestohlen.
Interview O2-Personalchefin 20.00
O2-SMS: Das sind die Folgen
Dabei geht es um mehr, als nur die Daten abzustauben: "Ziel ist der Missbrauch eurer Daten, indem zum Beispiel Handys auf euren Namen und eure Kosten bestellt werden", warnt O2 seine Kunden auf einer eigenen Hilfe-Seite zu Betrugs-SMS dieser Art. Die ging bereits im letzten Sommer online, bezog sich noch auf eine ältere Variante der Masche, die vor einer ablaufenden Sim-Karte warnte, sonst aber auf demselben Prinzip basiert. Mittlerweile gibt es neben der vorgeblich ablaufenden Rufnummer noch weitere Varianten.
Wer genauer hinschaut, kann schon am Link erkennen, dass hier etwas nicht stimmen kann: Statt auf eine offizielle Seite von O2 oder dem Mutterkonzern Telefónica leitet die URL auf andere Webseite, etwa auf "Tarif-neu.com". Das ist beim Original nicht der Fall: "Unsere offiziellen o2 Links verweisen stets auf die Seiten o2.de oder o2online.de", erläutert der Konzern. "Ebenfalls auf der sicheren Seite seid ihr bei unseren Shortlinks, welche wir stets mit g.o2.de versenden." Gut: Browser wie Chrome erkennen die Betrugsseiten teilweise schon und warnen, wenn man sie besuchen möchte, davor.
Passwort Fehler Tricks_10.40Uhr
Wie soll man mit den SMS umgehen?
Die einfachste Lösung sich zu schützen: Klicken Sie nicht den Link an. Hat man Zweifel, ob die SMS tatsächlich von O2 stammen und es sich um ein echtes Problem mit dem Konto handeln könnte, sollte man sich lieber manuell in das Konto einloggen oder den Kundenservice kontaktieren. Bestehen wirklich Probleme mit dem eigenen Account, kommt man auch auf dem offiziellen Weg zu einer Lösung und muss nicht auf eine einzelne Nachricht reagieren.
Hat man den Link geklickt und seine Daten eingegeben, sollte man sich unverzüglich mit O2 in Verbindung setzen, um mögliche Folgen auszuschließen. Zudem muss man sofort das Passwort ändern. Benutzt man das Passwort für mehrere Accounts, muss auch dort sofort das Passwort gewechselt werden. Am besten sollte man dann die Gelegenheit nutzen, für jeden Account ein anderes zu wählen. Tipps für ein gutes Passwort finden Sie in der Fotostrecke oben.
Quelle: O2