Ruhrbahn-Streik in Essen: Taxiunternehmen verzeichnen massive Auslastung
Der Streik der Ruhrbahn hat massive Auswirkungen auf den Nahverkehr in Essen. Taxiunternehmen sind stark ausgelastet, Arbeitgeber bieten Homeoffice an. Es ist der zweite Tag des Warnstreiks im ÖPNV. Auch die Ruhrbahn in Essen ist davon betroffen, es fahren nur einzelne Busse im Stundentakt. Wer kein Auto hat, muss für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zu anderen wichtigen Terminen eine Alternative wählen. Aber durch das streikbedingte hohe Verkehrsaufkommen staut es sich vielerorts. Das wiederum hat Einfluss auf die eigentlich sichere Variante: die Taxifahrt. Die Betreiber bemerken an den Streiktagen eine enorme Mehrbelastung, wie Dirk Heinrichsen, Vorstand der Taxi Essen e.G., auf Anfrage von t-online bestätigt. "Natürlich ist die Nachfrage an Taxis an Streiktagen der Ruhrbahn erhöht. Auch werden Taxifahrten im Vorfeld gebucht, zum Teil auch Tage vorher", betont er. Zwar könne er keine genauen Zahlen nennen, da es tägliche Schwankungen aufgrund der Wetterlage oder wegen Veranstaltungen wie Messen gebe, es sei jedoch auffällig, dass während des Streiks eine erhöhte Nachfrage nach Taxifahrten herrsche. Die angenommenen Aufträge werden laut Heinrichsen in der Regel ausgeführt. Es könne wegen der erhöhten Nachfrage und dem enormen Verkehrsaufkommen auf den Straßen aber gegebenenfalls zu Verspätungen kommen. Unternehmen bieten – wenn möglich – Home Office an Trotz der Mehrbelastung an den Streiktagen sei das Mitarbeitervolumen im Vorfeld jedoch nicht erhöht worden. "Das Personal in der Disposition arbeitet nach vorher erstellten Schichtplänen, sodass eine kurzfristige Aufstockung schwierig ist", so Heinrichsen. Als Vermittlungszentrale hätte das Unternehmen ohnehin keinen Einfluss auf angestellte Fahrer und deren Einsatzzeiten, erklärt er weiter. Die eingeschränkte Mobilität wirkt sich auch auf Pendler in der Ruhrgebietsmetropole aus. Auf Anfrage teilte beispielsweise der Stahlkonzern Thyssenkrupp mit, dass Mitarbeitende – wenn möglich – in Absprache mit ihren Vorgesetzten an Streiktagen im Homeoffice arbeiten können. "Als Unternehmen unterstützen wir so weit wie möglich die Flexibilität unserer Mitarbeitenden", betont der Konzern. Auch ein Umgehen der Rushhour sei unter Ausnutzung der Gleitzeit möglich. "Fahrgemeinschaften sind bei unseren pendelnden Mitarbeitenden ohnehin beliebt", so eine Sprecherin des Unternehmens.